1827 Das Todesjahr von Ludwig van Beethoven • Veröffentlichung der Novelle „Jud Süß" von Wilhelm Hauff. • Gründung des Verlags für Reisehand bücher durch Karl Baedeker. • Der BSG 1827 Eckbauer e. V. wird ge gründet, Deutschlands ältester Schach verein. Dieser existiert noch heute in Berlin, jetzt unter dem Namen Berliner Schachgesellschaft 1827 Eckbauer e. V. • 6. Januar: Die Hofdame der Herzogin Amalia und Freundin von Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe, Charlotte von Stein, stirbt in Weimar. • 11. Januar: Die Stadt Bremen kauft das Dorf Bremerhaven, um dort einen neuen Seehafen zu bauen. • 26. März: Der deutsche Komponist Ludwig van Beethoven stirbt in Wien. • 7. April: In seiner Apotheke beginnt der Engländer John Walker, die von ihm erfundenen Streichhölzer zu verkaufen. • 29. April: Uraufführung der Oper „Die Hochzeit des Camacho" von Felix Mendelssohn Bartholdy im Schau spielhaus in Berlin. • 5. Mai: Nach dem Tod von König Friedrich August I. von Sachsen folgt ihm sein Bruder Anton auf den Thron. • 72. Juni: Die Schweizer Schriftstellerin Johanna Spyri wird in Hirzel, Kanton Zürich, geboren. Als Schöpferin der Romanfigur „Heidi" erlangt sie inter nationale Bekanntheit. • 23. Juli: Der deutsche Philologe Otto Ribbeck wird in Erfurt geboren. Er ver fasst Standardwerke über Dichter und Dichtkunst der Antike und wird 1887 Rektor der Universität Leipzig. • 20. Oktober: In der Schlacht von Nava- rino erlangt Griechenland seine Unab hängigkeit vom Osmanischen Reich. • 27. Oktober: Uraufführung der Oper „II pirata" („Der Pirat") von Vincenzo Bellini in der Mailänder Scala. • 78. November: Der deutsche Schrift steller und Märchenerzähler Wilhelm Hauff stirbt in Stuttgart. Beethoven, Porträt von Joseph Willibrord Mähler, 1815. Ab 1818 konnte der Komponist sich nur noch über seine Konversationshefte verständigen. Rund 140 solcher Hefte sind erhalten und geben ein authentisches Bild seines Alltags. Allegro con brio überschriebenen Einlei tungssatz, scheint das Schicksal jeden, der sich ihm in den Weg stellt, zermal men zu wollen. Das berühmte, in seiner Substanz eigentlich banale Klopfmotiv beherrscht den gesamten Spielraum, ob es in seiner Grundgestalt erscheint (mit der abschließenden kleinen Terz nach unten) oder in seiner Umkehrung (mit der abschließenden kleinen Terz nach oben), ob es leise und schmeichelnd in den Streichern ertönt oder mit der mar tialischen Macht der Bläser. Ja, es scheint im Verlauf des Satzes ständig an Energie zu gewinnen, nach jeder der zahlreichen Pausen und auch nach jener ruhigen Oboenkantilene, die sich am Anfang der Reprise zaghaft zu Wort mel det. Kein Wunder, dass es im zweiten Satz (Andante con moto), der einem Thema sechs Variationen samt Coda fol gen lässt, für gebührenden Nachhall sorgt: Denn die sich hier entfaltende Melodienseligkeit bleibt nicht unbe fragt, wird vielmehr wiederholt durch melancholisch reflektierende Episoden unterbrochen - am eindrucksvollsten in der vierten Variation, wenn die Streicher Pianissimo mit einen stockenden Rhythmus im Pianissimo aufwarten, während der Themenkopf, ein aufstei-