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Nr. 26 Rezitativ Simon Nun zeiget das entblößte Feld der ungebetnen Gäste Zahl, die an den Halmen Nahrung fand, und irrend jetzt sie weiter sucht. Des kleines Raubes klaget nicht der Landmann, der ihn kaum bemerkt, dem Übermaße wünscht er doch nicht ausgestellt zu sein. Was ihn dagegen sichern mag, sieht er als Wohltat an, und willig frönt er dann zur Jagd, die seinen guten Herrn ergötzt. Nr. 27 Arie Simon Seht auf die breiten Wiesen hin, seht, wie der Hund im Grase streift! Am Boden suchet er die Spur, und geht ihr unablässig nach. Jetzt aber reißt Begierd ihn fort! Er horcht auf Ruf und Stimme nicht mehr. Er eilet zu haschen, da stockt sein Lauf, nun steht er unbewegt wie Stein. Dem nahen Feinde zu entgehn, erhebt der scheue Vogel sich, doch rettet ihn nicht schneller Flug. Es blitzt, es knallt, ihn erreichet das Blei, und wirft ihn tot aus der Luft herab. Nr. 28 Rezitativ Lukas Hier treibt ein dichter Kreis die Hasen aus dem Lager auf. Von allen Seiten hingedrängt, hilft ihnen keine Flucht. Schon fallen sie und liegen bald in Reihen freudig hingezählt. Nr. 29 Chor der Landleute und JÄGER Hört das laute Getön, das dort im Walde klingetl Welch ein lautes Getön durchklingt den ganzen Wald! Es ist der gellenden Hörner Schall, der gierigen Hunde Gebelle. Schon flieht der aufgesprengte Hirsch; ihm rennen die Doggen und Reiter nach. Er flieht, er flieht. O wie er sich streckt! Ihm rennen die Doggen und Reiter nach. O wie er springt! O wie er sich streckt! Da bricht er aus den Gesträuchen hervor und läuft über Feld in das Dickicht hinein. Jetzt hat er die Hunde getäuscht; zerstreuet schwärmen sie umher. Die Hunde sind zerstreut; sie schwärmen hin und her. Tajo, tajo, tajo! Der Jäger Ruf, der Hörner Klang versammelt aufs neue sie. Ho, ho, ho! Tajo, ho, ho! Mit doppeltem Eifer stürzet nun der Haufe vereint auf die Fährte los. Tajo, tajo, tajo! Von seinen Feinden eingeholt, an Mut und Kräften ganz erschöpft, erlieget nun das schnelle Tier. Sein nahes Ende kündet an des tönenden Erzes Jubellied, der freudigen Jäger Siegeslaut. Halali, Halali, Halali! Nr. 30 Rezitativ Hanne Am Rebenstocke blinket jetzt die helle Traub in vollem Safte und ruft dem Winzer freundlich zu, daß er zu lesen sie nicht weile. Simon Schon werden Kuf und Faß zum Hügel hingebracht, und aus den Hütten strömet zum frohen Tagewerke das muntre Volk herbei. Hanne Seht, wie den Berg hinan von Menschen alles wimmelt! Hört, wie der Freudenton von jeder Seit erschallet! Lukas Die Arbeit fördert lachenden Scherz vom Morgen bis zum Abend hin, und dann erhebt der brausende Most die Fröhlichkeit zum Lustgeschrei. Nr. 31 Chor Juhhe! Juhhel Der Wein ist da, die Tonnen sind gefüllt, nun laßt uns fröhlich sein, und juhhe, juhhe, juh, aus vollem Halse Schrein! Laßt uns trinken! Trinket, Brüder, laßt uns fröhlich sein! Laßt uns singen! Singet alle! Laßt uns fröhlich sein!