nahmen gegeben, die für die Einleitungen zu Sommer, Herbst und Winter auf die ursprüngliche Fassung zurück greifen. Haydn hat alle drei Instrumentalsätze umgearbeitet, vermutlich direkt nach (oder sogar noch vor) der Urauf führung. Die »Urfassung« ist auch in dem Band der alten Ge samtausgabe schon abgedruckt, allerdings nicht ganz kor rekt. Ich würde jedoch davon abraten, auf diese von Haydn eindeutig verworfene Fassung zurückzugreifen.« Entsprechend Haydns Wunsch wird der Chor sehr groß sein: Das reicht vom MDR-Chor bis hin (wie beim »Mes sias«) zu einer 400-Mann-Besetzung. (Die geübte Kritik an dem zu großen Chor in Dresden ist nur dem Unwissen eines Kritikers zuzuschreiben.) Ich möchte aber gern (um der Ursa che der Kritik vom Verhältnis von Chor und Orchester entge genzuwirken) die Anregungen auf Grund des Originalstim menbefundes aufgreifen und eine große Orchesterbesetzung einsetzen, die in etwa der von Haydn (siehe oben) ent spricht. Da wir moderne Instrumente benutzen, ist es legitim (...), nicht ganz die originale Größe anzusetzen. Ich schla ge deshalb vor: 4 Flöten, 4 Oboen, 4 Klarinetten, 4 Fagotte plus Kontrafagott, 8 Hörner, 2 Trompeten, Posaunen würde ich einfach lassen; Streicher 14/12/10/8/5. Ich hätte ohnehin kein Hammerklavier (was durch die unglückliche Be arbeitung von Leonard Bernstein merkwürdigerweise einge führt wurde) benutzt. Da bleibt es bei einem großen zwei- manualigen Cembalo. Da ich die große Orchesterbesetzung nicht durchgehend einsetze, wäre es auch denkbar, dass ich die ersten beiden Proben in der üblichen einfachen Beset zung mache. (...) Zahlreiche Detailänderungen im Notentext trage ich direkt in das Orchestermaterial ein, welches ich mit allen An weisungen selbst erstelle. Für Solisten und Chöre fertige ich einen neuen Klavierauszug an. Herzlichen Dank für Ihr Verständnis Ihr Prof. H. Haenchen