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tariscben Fraktion der Labour Party bat erst kurz- gesetzlichen Mindesllohn der Bergarbeiter. Dieser Ge ¬ setzentwurf, aus den die Bergarbeiter yros,e Hoffnungen ! lich die Einhal-.ung dieser Zusage gulgtheißen. setzten, hatte ein mcrlwürdiges Schicksal. irr stand I T«»mock: ist es äußerst zweifelhaft, ob sie in dieser Form Deutschland am Scheidewege Englische Warnungen vor der Reaktion der Lage sei. Regierung gehe Entscheidung bis Ter am «er- Im schlecht,« Arte»,»» sei gewese«, daß er die H,ss»«»g,« aus ,i»r wirklich, deutsche D,«»Ir»tl, saft ,eiltet habe. -Lite die erste dentsche demakratische Negieruuß »an de» «lltterten eiur Lrb»s«Aglichk,t1 er halten, so hiitte ««» Hassuuug habe» »duueu. «au habe aber de» gü»stiß» Rügen»«« dariidergehl« lasse» »»d »»gelasse», d«ß da» dr»tsche Vali sich seldft über bereits aus der Tagesordnung, als der Rückstand in der Budgelberatung, verursacht durch die schleichende Obstruktion der Konservativen, die Regierung zwang, von dem ihr zustehenden Recht Gebrauch zu mache« und die sonst für die Verhandlung der Initiativ anträge bestimmte Jeu für die Erledigung de» Budgets in Anspruch zu nehmen. T«durch ver schwand, nach der Geschäftsordnung des englische« Parlaments, der Gegenstand überhaupt von der Tagesordnung und kann ern in der nächsten Session wieder eingebracht werden. Auf das Drängeil der Bergarbttlerabgeordnetcn har dann die Regierung versprochen, sobald die Budgeibera'nng zu Ende sei, selbst einen ähnlichen Gesetzentwurf cinzu- bringen; und eine Bollversammlung der partamcu- die Londoner Straßenbahner gestreikt. Kollektivvertrag der Bergarbeiter, der 17. April abläust, ist gekündigt, und alle Handlungen sind bisher ergebnislos geblieben. den Streik. Kurzum, wer wird noch einmal „ne Regierung wählen, die die Streiks, den Arbeite- ausfall, die Unruhe auf den Arbeitsplätzen vermehrt? Wahr ist, das, die Stellung einerArbeiterregicrung, die noch dazu nicht über eine Majorität verfügt, gegen- über Arbeitskonflikten eine äusserst schwierige ist; insbesondere dort, wo diese die „lebenswichtigen" Stellen des empfindlichen englischen Wirtschafte- körpers berühren, deren ein Land mit hochorganisierter Industrie, das seinen ganzen Nahrungsbedarf einführen mutz, nicht wenige ha«. An Beispielen dieser Schwierigkeiten hat eS beim Eisenbahnerstreik, beim Dockerstreik, beim Londoner Verkehrsstreik nicht ge- fehll. Eine besondere Situation ist in der Krise im englischen Bergbau entstanden: Hier hat be- Die Taktik der deutsche» offenbar dahin, jede nach den Wahle» z«« immer wieder aufgeschobeu und immer wieder von neuem ausgenommen wurden, eine Delegierten konferenz der Bergarbeiter schließlich das letzte An gebot der Unternehmer abgclehut und die Regie rung aufgefordert, die Lohnverhältnisse im Berg bau durch eine öffentliche Untersuchung klarzustellcn; über diese Entscheidung findet am 8. April eine Urabstimmung in den Revieren statt. Zugleich aber hatte einer der Vertreter der Bergarbeiter im Parlament einen Gesetzentwurf als Initiativ antrag cingebracht, der, entgegen den komplizierten Bertragsbestimmnngcn, um die sich der Streit bei den Verhandlungen dreht, eine einfache Bestimmung vertrat: Tie Festsetzung der Reallohns von 1014 als Darüber hinaus bat General Degoutte zu. sammen mit dem französischen Rheinlandkommissar heute die Einleitung einer über das ganze Rheinland und die Ruhr sich erstreckenden militärischen Polizeioperaiwn angeordnet. Part», b. «pril. Rach einer «,ld»»g be» „Echv be Pari " sind gefte» «»sA«ord»»»gd,sG,»erals D,g»«tk, «ad de» f»»;ösifch» vberkommisfarä i» der >hei»la»dk»mmisfio» Tirard, in der (»nzösisch» Besatzung«»»», sowohl i« Rh,i»l««d wie t« «»hrgebiet 24» -avssvchvng,» vor- ge»»««» Word», die zu »1 Verhaft»»»,» filhete». Ramentlich i, Esse» u»b »,»sr«- kieche» st»d angeblich sehr wichtig,P«- pirre beschlagnahmt warben. Tie Rd,in- la»dka««lssi»» berät zur Aclt i« Einbe»eh«ri «tt b» Besehlbhabe» der drei Brsatznagsarmr» »der etwaiße Ergä»,»g»maß»ah«». Reichstag kmanrznfchied» Ta» mS st «»ter allen Umständen verhindert werd», und daz» sli die Repararionslommission in der Lage. Wenn die dentsche Regier«ng der A«sf»rder«»g, sich gimäß Artikel S»4 de, Ariedensbenrage» zu äußer», nicht Nachkomme, so werde die Reha, rationskommissi»» »hne weitere» Bering selbständig »der die Vor schläge der Sachverständigen ent scheiden und die ailiierten Regierungen mit der Durchführung ihrer Beschlüsse befasse». Worauf man in Frankreich hinaus will, ist ganz offenbar folgendes: Tie voreilige Kritik, die die Sachverständigen Vorschläge in Deutschland sowohl in einem Teil der Presse wie vor allem durch namhafte Politiker gesunden Hal, gab hier zu der Hoffnung Anlaß, daß das Werk der beiden ErpertenkomiteeS an dem deutsHenWiderstande scheitern werde. Frank reich würde dadurch den doppelten Vorteil haben, nickt nur selbst einer En scheidunz enthoben zu sein, sondern auck noch die Verantwortung für da- Fiasko de- neuen Versuchs zur Lösung der ReparatiorSfrage auf Deutschland falle» »u sehen. Die Redaktionskommission der Sachverständigen, die in der Nacht »um Freitag bis 2 Uhr morgen- an der desinitirea Fassung und der Korrektur de- Bericht» gearbeitet hat, ist auch heute nachmittag wieder zusammengetreten. Gewisse Schwierig keiten, den englischen und den franrösisLen Text miteinander vollkommen in Einklang zu bringen, lasten eine neue Hinausschiebung der Überreichung der Vorschläge an die Re- parat ion-kommission voraussehen. Schiffsbau ist seit Worye» ein wilder Streik in Southampton imGa.M, wo die Arbeitsbedingungen am schlechtesten warcn; jetzt »vollen ihn die Unter- nehmer zum Vorwand einer allgemeinen Au». ' sperrung nehmen, um einer allgemeinen Lohn- ! forderung zuvorzuk mmen. 700 000 Bauarbeiter i verlangen eine Erhöhung des Stundeulohns um zwei Pennys, wirrend ihnen die Unter- ' nehmer nur einen halben Penny bieten wollen. 5,00000 Metallarbeiter, 200 000 Tertil- arbeiter fordern gleichfalls höhere Wochcnlöhne, 250000 Gasarbeittr bereiten sich ebenfalls aus eine Lohnbewegung »>or. In der Tüpfereiindustrie und in den Londoner Kühllagerhäusern drohen Streiks, in den EisenbabnwerkstäUen und unter den kaufmännischen Angestellten sind gewerkschaftliche Kämpfe im Gange. Die Arbeiten an der britischen Wellreichausstellung, die unbedingt Ende April eröffnet werden soll, sind durch Ausstände lahm gelegt worden; und sogar der erste Streik in der Luft unter den Flugzcugpilotenund Mechanikern der privaten Lufifchrgescllschaften ist auSgebrochen. Insgesamt sind mehr als zwei Millionen Ar- berter, mit ihren Angehörigen ein Fünftel der Bevölkerung Englands, von einer Bewegung er saßt, die nach besseren Arbeitsbedingungen, besseren Lebensbedingungen drängt. Es ist unmöglich, jeder einzelnen dieser Lohnslreiligkeiten in das Gewirr der Forderungen, Verhandlungen und Verwick lungen zu folgen. Nm so notwendiger und inter essanter ist es, die Bewegung in ihrer Gesamt heit, in ihren N^acheu und Zusammenhängen zu Überblicken. Die englische Arbeiterschaft hat böse Zeilen hinter sich. Seit dem Ausbruch der großen Wirt- schaftskrise im Jahre 1921, die mit der Arbeits losigkeit von Millionen einherging, bis zum zweiten Drittel des Jahres 1922 beträgt der durchschnittliche Lohnvcrlust pro Woche (ohne Berücksichtigung der Kurzarbeit) 10,4 Millionen Pfund, wobei große Gruppen der Arbeiterschaft, so die land- und hauswirischaftlichen Arbeiter, die Beamten und Handelsangestcllten nicht eingerechnet sind. In dieser Zeit der Massenarbeitslosigkeit, des Lohn drucks und der niedergehenden Lebenshaltung ging kaum ein Kampf für die Arbeiter günstig au». Deprimiert und geschwächt, wurde die gewerkschaft liche Bewegung durch die Angriffe des Unter nehmertums in die Verteidigung gezwungen. Die Mitgliederzahl der Gewerkschaften, die im Jahre 1920 mit 8F Millionen ihren höchsten Stand erreicht hatte, ging bi» 1923 aus 4,4 Millionen zurück. ES war eine Zeit der gewerkschaftlichen Niederlagen und — der politischen Siege. In der gleichen Zeit hat sich der politische Aufstieg der Labour Party vollzogen. Dieselben Ursachen, die die Löhne sinken machten, haben die Massen nach links gedrängt, die Arbeitslosen den Dank und den „Sieg" des Vaterlandes und den Segen der kapitalistischen Ordnung fühlen lasten. Diese Umstände trieben der Arbeiterpartei die Masten der englischen Wähler zu. Heute, nach zwei siegreichen Mahlen, hält sie, wenn auch noch als Minderheit, die Regierung des Landes in Händen. Tie Jahre, die die großen Lohnreduk tionen sahen, haben »»»gleich die Arbeiterregierung vorbereitet. Insofern ist es vollkommen richtig, daß die Ursachen, ja vielfach auch der Beginn der gegen- wärtigen Lohnkämpfe, die nur ein Wiedcrerringen des Verlorenen sind, in die Zeit vor dem Amtsantritt der Arbeiterregierung zurückreichen. Diese Feststellung ist notwendig, »veil eS den bürgerlichen Parteien in England beliebt, die Arbei terregicrung für die Lohnbewegungen verantwort- lich zu machen, die früher oder später die Antwort ans die kapitalistischen Lohnkürzungen unter rein bürgerlichen Regierungen sein mußten. In der Tat Haden die bürgerlichen Zeitungen eine neue Weise «üdeckt: unter der ArbeiterregieruiH finden eine Reihe von Wirtschafi-kämpfen statt — also ist diese Die englischen Streits. (von unserem Londoner Korrespondenten.) London, 2. April. Eine Welle großer WirtjchastSkämpse hat England erfaßt. „I.ubour nniest", die „Unruhe der Arbeit" geht wieder durchs Land. Schon haben nach- einander die Eisenbahner, die Hafenarbeiter, „Deutschland droht seinen Vorteil wegzuwerfen." London, 4. April. Im heutigen Leitartikel, betitelt „Deutschlands Gefahr", der in eincm ausfallend freundliclen Ton gehalten ist, schreibt der „Manchester Guardian": „Tie öffentliche Meinung England; ist mit ver schwindenden Ausnahme»» Teulfchland günstig. Ter Ruhreinfall wird scharf verurteilt, ebenso die separatistischen Versuche. Diese Dinge haben gegenüber Frankreich ein Gefühl de« Entsremdnnz hervorgerufen, die nur durch die Hoffnung auf bessere, einsicktSrollere Elemente in Frankreich ge mildert wird. Gerade wo eine Augenblickshofs, uuug ausleuchtet, und nur etwa- politische Urteilskraft und Gefchicktichle t TeuischlandS größte Schwierigkeit» in Lr^nu g bring» könnte, droh« Deutsch»»»- se1»e» Bvrteil wrgz«- werfen nud seinen Feinde« in die Hand zu spielen." Der Artikel sckildert dann die Stimmung des deutschen Volkes, dem immer wieder versichert worden sei, die Alliierten kämpfen nicht gegen es, sondern gegei» seine autokratische, militaristische Regierung. Diese Regierung sei verschwunden, aber das Volk werde für ihre Sünden verantwortlich gemacht. Nach einer weiteren Schilderung dessen, was die englische Regierung bereit? getan habe, fährt das Blatt fort: „Deutschland Hut a« England einen guten Frennö, den zurückzustoße« Tvllheit wäre. Richt nur die gegenwärtige Regierung ist Deutschland srruukltch gesinut, jede folgende wird dies,Ibe Politik mache» «üss» Nichts wäre u«heitb»ll«r, »ls wenu Dentschland gerade i« jetzige» «ugea blick, w» die S»chverftä»ttg»ergedutss« twrtteg» u»d »ardouald »rl.g»heit geged» wird, seine i« guter,sie de» »»»irisch» Arte- d»s nnd d«her L»tschlaub» gelegene Pvtitik »n entwickel» sich der Renktt»» i» di, Wirkungen des schlechten Friedens. London, 5. April. In einem „Teuischland am Scheidewege" über schriebenen Leitartikel führt „Daily News" zu den bevorstehenden ReichStag-wahlen folgendes auS: (*ine Folge nationalistischer Treibereien. Paris, 4. April. Tie Treibereien der nationalistischen Partei in Tculschland haben den Framoscn den erwünschten Anlaß zu neuen Bedrückungs maßnahmen gegcir die Bevölkerung des besetzten Gebietes gegeben. Uotkk dem Borwüud, daß die ungrwöhulich, Aktivität dcr misitürisch» G,h«im»rgauijaiion» ein» Zustand außtior »tlicher Gefahr für die Btfahuugsalmre schaffe, hat die Auter- ailiirrt, R hrinla«d t» mmissi»n ras Bcraulafjuug Fraulre.chs eiue R,ihe «,uer Rtprrssalie« beschlossen, darnnter die stetige Überwachung «ller ehemalige» «icht»kti»,u und Neserveosfiziere i» de» besetzten Gediktr», di, Überwachung der Schuljugend, dos Verbot brr Re- krntiernng sßr bie Reichswehr in b,» redet,, daß di, einzige «ögiichtrit d,r Btsreiung in der Borbere'tung für tinrn nkiirn Freiheitskrieg gegen seine Bersolgrr liege. „Daily Newe", di, ein durchschlagen de» Sieg dcr äußersten Rechten vorauösieht, er blickte Gefahr barm, daß unter schweren Verlusten der Sozialdemokratie die solide Trnppc der verantwortlichen öffentlichen Meinung, welche die Grund lagen bilden müsie. a s der cinr vernünitige Friedeucrrgclnng aulgtbaut werden kenne. dem «aiinfiunigcn Fanatismus o,r Kommunisten und Rationalisten ««- heimfalle. Di, rinzigc Hoffunng für DiUtfchland und Europa s»i gegeuwärtig, das; Macdonald Poinears üv,rr,de. Be dingungen znzn stimmen, dir rin, nnter drm Einfluß dcr de» t sch r» In dustrielle» und Konservativen it rhend, Koalition annchmcn würde. Mw^unq der Verantwortung ans Tentschland. Paris, 4. Aprck Tie R c para tron, ko m m issio n soll nach den neuesten Dispositionen beabsichtigen, den Be rich: der Sachverständigen zunächst zu« Kenntnis der deutschen Regierung zu bringen und sie auszusordern, sich dar» zu äußcn«. Man wird offenbar aus diese Weis, Deutsch land zwingen, sich noch vor denWahl« u über Annahme oder Ablehnung der Tachverttändiaenvorschläge ru ent scheiden. Über die Absichten, die zum min desten von fianzosistber Seite m>t d e>cr Takik verfolgt wilden, lassen d:e Kommentare der Blatter keinen Zweifel. So erklärt der „Tcmps", daß jedcr Meiuungsaustaufch zwi- schru den Alliierte» zwecklos fri, so lange dlr deutsche Stellungnahme uicht bekauut ist. Ans jed» Fall müsse vermieden werd», daß bir Ailiicrteu nvter dem Druck e »es in völliger Passivität ver- t»a»rend» DiUtfchlanks über eine Lösung diskutier», die die deutsch, Regierung hinter her ;» kritisier» »brr gar adzuleh«» i» Regierung schuld an ihnen. Sir kann sie nicht I kanntlich nach mouairlangen Verhandlungen, die verhüten, sie will sie nicht unterdrücken, sie versucht I sie stets vermittelnd beizul,gen — also ermutigt sie 1iM Dresden, Sonnabend, 5. April Rr.82 SächsischeStaalszeilung Staatsan^eiger für den Zreiftaat Sachfen Zeitweise Nebenblätter: Landtags-Beilage, Ziehungslisten der Verwaltung vor Staatsschulden und der Landeskulturreutenbank, Jahresbericht und Rechnutt-sabschluß der LandeS-BrandversicherungSanstall, Berkaufslisle von Holzpflanzen auf de» Staalgforstrevieren. verantwortlich sür di« Redaktion: Hauptschriftleiter Bernhard IolleS m Dresden. Erschein« Werktag» nachmittag» mit dem Datum des ErscheinungStage«. Bezugspreis: Monatlich 3 Mark Einzelne Nummern 15 Ps. Fernsprecher: Geschäftsstelle Nr. 21295 — Schriftleitung Nr. 14 574. Postscheckkonto Dresden Nr. 2486. — Stadtgirokonto Dresden Nr. 140. Ankündigungen Die 32 mm breite Grundzeile oder deren Raum 30 Pf , die 66 mm breite Grundzeit, oder deren Raum im amtlichen Delle 60 Pf., unter Ein- gejandt 90 Pf Ermäßigung auf GeschäsiSanzeigen, Familiennachrichten u. Stellen gesuche. — Schluß der Annahme vormittag- 10 Uhr.