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Dresden und seine Philharmonie Dresdner Philharmonie mit Rafael Frühbeck de Burgos Ihre Entstehung führt die Dresdner Philharmonie auf die Einweihung des ersten Konzertsaales am 29. November 1870 in Dresden zurück. Mit dem »Gewerbehaussaal« erhielt die Bürgerschaft der Stadt Gelegenheit zur Organisation großer Orchesterkonzerte. Damit konnte sich ein vom höfischen Leben unabhängiges, öffentliches städtisches Konzertwesen entwickeln. Das sogenannte »Gewerbehaus orchester« veranstaltete ab 1885 Philharmonische Konzerte in Dresden, die dem Klangkörper 1915 schliesslich den Titel »Dresdner Philharmonisches Orchester« eintrugen. In der Vergangenheit haben namhafte Komponisten, unter ihnen Brahms, Tschaikowski, Dvorak und Strauss, eigene Werke mit dem Orchester aufgeführt. Als Chefdirigenten wirkten seit 1934 Paul van Kempen und Carl Schuricht, seit 1945 Heinz Bongartz, Horst Förster, Kurt Masur, Günther Herbig, Herbert Kegel, Jörg-Peter Weigle und Michel Plasson, mit denen auch zahlreiche Schallplatten- bzw. CD-Einspielungen vorliegen. In der jüngsten Zeit - von 2001 bis 2003 - prägte Marek Janowski, ein exzellenter Künstler von Weltformat, das ausserordentliche künstlerische Leistungsvermögen der Dresdner Philharmonie. Heute gehört der Klangkörper zu den führenden Orchestern Deutschlands. Seit der Spielzeit 2004/2005 hat der Spanier Rafael Früh beck de Burgos, der ebenfalls auf den internationalen Kon zertpodien zu Hause ist, die Position des Chefdirigenten und Künstlerischen Leiters inne, nachdem er zuvor ab Sep tember 2003 Erster Gastdirigent war. Kurt Masur ist Ehrendirigent der Dresdner Philharmonie. Historisches Foto: Das »Gewerbehausorchester« - Vorläufer der Dresdner Philharmonie - mit August Trenkler, am Konzertpult Willy Olsen 5 S eit Jahrhunderten wird die sächsische Metropole an der Elbe gerühmt wegen ihrer prunkvollen Bau ten und des Kunstsinns ihrer Regenten und Bürger. Sie ist eine Stadt, in der grossartige Traditionen ebenso all gegenwärtig sind wie Schöpfertum und Innovationsgeist. In einer Atmosphäre, die von der lieblich-harmonischen Landschaft des Elbtals geprägt ist, versteht man zu leben und zu geniessen. Schönes gehört hier zum Alltag: wertvolle Architektur von der Renaissance bis zur Moderne, Kunst sammlungen und Museen, wie sie nur wenige Städte in der Welt aufzuweisen haben, und eine Musik- und Theater szene von seltener Vielfalt. Dieser einzigartige Reiz Dresdens hat jahrhundertelang Künstler, Musiker, Dichter, Wissenschaftler und Unternehmer angezogen. Er ist bis heute erhalten geblieben und fasziniert die Gäste der Stadt. Der harmonische Zusammenklang von Natur und Architektur, von Stadt und Landschaft ist durch die UNESCO-Welterbekommission im Juli 2004 in den Rang einer Welterbestätte erhoben worden. Brühlsche Terrasse mit Frauenkirche D ie Dresdner Philharmonie, das Konzertorchester der sächsischen Landeshauptstadt, prägt mit ihren jährlich über 80 Konzerten in Dresden wesentlich das Kulturleben der Stadt. Die Konzerte des aus 450-jähriger Dresdner Ratsmusiktradition hervorgegange nen Orchesters, das sein Domizil seit 1969 im Kulturpalast am Altmarkt hat, sind für Tausende Dresdner und für die Gäste der Elbmetropole Anziehungspunkt. Gastspielreisen führten die Philharmoniker bisher durch ganz Europa, bis nach China, Japan, Israel, Südamerika und in die USA. Dresdner Zwinger