Volltext Seite (XML)
— 730 eine Schöpfung K^AtzuhyrS, der LiM und der Hoffnung. Seicht minder Herz, licks bewillkommnete dieselbe^ Namens der Stadl Hr. Bürgermstr. Meltzer) und verhieß ihr deren möglichste Unterstützung durch Rath und Lhat. In gleicher, die Herzen der Schüler gewinnender Weise sprach der zum Director der Anstalt ge wählt« Hr. Bürgerschullehrer Krause I., neben welchem die Herren Bürgerschullehrer Windisch, Pampel .Und Schulze da» Lehramt an der Schule Mwalten werden. Ein« mit den Schü lern darauf vorgenommen« kurze Prüfung diente ' dazu, um daS Maß der geistigen Fähigkeiten und bereits erlangten Schulbildung derselben kennen zu lrrpen. -7-^ -Möge auch diese Schule gleichen großen Segen bereiten, als man e» von ihren Hersädß bereits vorhandenen Echwesteranstalten in so erfreulicher Weise rühmen kann, wir meinen die SoyntagS-, Weber-, Handels», Strick- und Näbschule. ) Frankenberg, 6.' Novbr. Angesichts deS beginnenden Landtages ist von dem hiesigen Raths- unv StMmrordMeocpllegi^ abermals eine Pe- titkon, die balvigt Fortführung der Lharand-Frei berger Eisenbahn über unsere Stgdt nach Chem nitz gnlangend, bei den König!. Hohen Ministerien deS Innern und her Finanzen «ingereicht worden. Möchten unsere dringenden Bitten nicht ungehört verhallen! Wettlauf zwischen Schwein und Pferd. Von einem in Berlin zur landwirthschaftlichen Ausstellung anwesenden Gutsbesitzer wird uziS ein (von ihm verbürgtes) Curiosum aus seiner Hei- Math mitgethrilt, das wir zur Erheiterung aller Landwirthe und Sportings-Freunde denselben als Dessert zur eben geschloffenen großen Schaustel lung nicht vvrenthalten mögen. Von zwei benachbarten Gutsbesitzern in der Provinz Westpreußen besitzt der Ein« (A.) eine .Gchaar junger Schweine, der Ludere (B.) einen auf verschiedenen Rennbahnen als Sieger,renom. mieten englischen Renner. - . Gelegentlich bei einem Glpse Wein proponirte A, dem B. eine Mette über 20V Thlr. dahin, . daß seine Schweine die zwischen seinem Haupt, gute und Hem großen Vorwerk desselben liegende Distanz von etwa einer halben deutschen Meile früher zurücklegen würden, als der Renner deS B., jedoch unter der Bedingung, daß der Wett- l-G-er- nach ^4 Lagen, vom Lag« der Wette - ad, -»«finde. Rie ging Jemand bereitwillig^auf eine Wette eit», als B., der Besitzer deS Renners, und mit Vergnügen gewährte er dem L. die ^tä gige Frist, während die Bewohner der ganzen UmgegeNd in der Narrheit des A., wie man sein« Wette bezeichnete, einen willkommenen Stoff zur Unterhaltung, und nur der dortige Kreisphysicus einen solchen zu anderweiten ernsteren Betrach tungen fand. Ruhig, allein blieb A. Der Tag des Wettlaufs erschien. AuS dem ganzen Kreise halten sich die Freunde und Be kannten der wettenden Parteien zahlreich «inge- funden, um Zeugen dieses seltenen Schauspiels zu sein. Schon stand der Renner berrit- um einen kunst gerechten Anlauf zu nehmen und nock immer war von den Schweinen des L. keine Spur zu ent decken, als mit einem Male Letzterer seinen SchweiNe- stüll öffne« und daraus, dem Sturmwinde gleich, die wilde Schaar der Grauen über Wege und Felder dahinflog, unvrrrückl in der Richtung deS Vorwerks daherbrausend, bis dasselbe von ihnen in kutzer Frist und unter dem freudigsten Grun zen erreicht war. Erst «twa Minute später langte dort der Renner an. Das Räthsel löste sich jetzt in folgender Weise: Die junge und magere Schweineschaar deS A. war auf dem Zielpunkte des Wettlaufs, dem Vor werke des A., geboren und aufgezogen, wurde von A. während der stipulirten i4tägigen Wett frist täglich von dort nach dem Hauptgute getrie ben, hier eingesperrt und völlig ausgehungert, demnächst wieder nach dem Vorwerke getrieben und hier mit für die Schweinegaumen höchst de- liciöseft Bissen auf das Reichlichste gesättigt und gepflegt; nichts war daher einfacher, als daß, sobald der Stall auf dem Gute geöffnet wurde, die Schweine, gespornt vom Hunger und der ge wissen Aussicht auf reichliche Leckerbissen, wie nicht minder getrieben von einem gewissen Heimweh, wie rasend dem Vorwerke, ihrem Paradiese, zu jagten und den Renner überjagten, der überdieß durch die ungewöhnlichen Renn-Rivalen stutzig gemacht und dadurch im Laufe theilweise beein- Irächtigt wurde, vielleicht auch mit Verachtung auf dieselben herniederblickte. Dieses Alles hatte der schlaue A. vorher berech net, auch die I4tägige Frist zu Probe-Rennen mit seinen Grauen sehr wohl benutzt. B. zahlte an A. den Weltpreis von 20V Thlrn., dieser, ein begüterter Mann, veranstalt«« damit ein heiteres Mahl, bei dem der Wein reichlich floß, und noch zur Stunde spricht man in jener Gegend von der Wette zwischen A. und B. und dem „W«ttlauf zwischen Schwein und Pferd".