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L) Daß das GetraHe (aüf gMsg- VestMog fs lich geholt, und das Mehl zurückbefikdert - 7 n' 3) Daß auf Verlangen zu jeder beliebigen Mahlpost wird. ^7- / . Gunnersdorf, den 5. December 1860. ... ,. . C. B»«ge- Die Buchhandlung von Gustav Ernesti in Chemnitz, Marlt Rk. 18, empfiehlt sich zu prompter Ausführung aller tm Buch- und Kunsthanbel vorkommenden MHeLge ange- legeutlichsi, und find bei derselben alle literarischen Erscheinungen, gleichviel wo oder vorr wem arigeWt- digt, zu gleichen Preisen zu haben. , " '' ' ' Aus de»n Leben des Fürsten Leopold von Dessau, genannt: „Der alte Dessauer". Au« „Silberblick«. Züge au« dem Leben auSgcztichneter Menschen". Lon W. O. v. Horn. Fürst Leopold, der alte Drssaurr, war, daS weiß alle Welt, ein tapferer Degen, ein ritterli- lich« Held; aber dabei raub und wild wie seine Zeit, und dock ein goldtrcu Gemüth; ein seltsamer Kauz, aber wohl prüfend und erwägend, und da bei voll warmer Liebe für die Menschen und für ihr Seelenheil. Eiri Zug aus seinem Leben, der ihn in diesem Lichte erscheinen läßt, möge hier erzählt werden. DaS Regiment drS Fürsten lag zu Halle in Garnison und auch er hielt sich meist in Hape auf. Gar oft hatte er Ursache, mit den schlechten Sitten seiner Soldaten unzufrieden zu sein. Da nun sein Feldprediger versetzt worden war, so Wollte xr sich nicht Jeden aufhalsen lassen, sondern sich aus denen, welche sich zst der Stelle melde ten, einen heraussuchen^ wie er ihn wünschte und wie, er ihn brauchte, um den schlechten Sttten der Soldaten entgegenzuwirken. Man nahm auf diese schöne Gesinnung drS Fürsten Rücksicht und sandte deswegen «inen sehr'tüchtigen Zungen Mann, sich ihm persönlich vorzüstellen. Indessen war der Fürst gerade damals, als der junge Mann ihn sprechen wollte, auf einige Zeit nach Dessau zu seiner Familie gegangen. ES blieb denn nun dem jungen Geistlichen Nichts übrig, als nach Dessau zu reisen und sich dort bei dem Fürsten melden zu lassen. Er mahni' ihn sogleich an, Und wenige Minuten später stand er dem Fürsten in seinem Eadinete gegenüber. Dem Fürsten gefiel auf den ersten Blick der stattliche, große junge Mann. Er musterte ihn mit seinem sehr scharfen, durchdringenden Blicke, und der Ausdruck männlicher Festigkeit in seinem Gesichte gefiel ihm noch beffer. „Er will also mein Feldpredigtzr werden?" sagte der Furst ernst aber freundlich gu drm zuugen Manne. . - -7 . . ^1^, — „Wenn Eure Durchlaucht daS Lertraueu in mich setzen, daß> ich dazu befähigt sei, so wär'S mem Wunsch," erwidtrte der jung« Geistliche und zog seine« Brieftasche hervor, worin er sein« Z«ug- Nisse haltvhsssowohl über sein« wtssenschaftUchr Be fähigung , als ützer sein« Luiführung, Er wollte sie ehrsurchtsvollst dem Fürsten überreichen, alS Vieser mit einer unzweideutige» Haadbppegung sie zurückwies. Der junge Geistlich« blükte d ganz betroffen an. <>, - — „Lhue Er daS papiery« Zeug,M nur wie der in sern« Brieftasche," — sagte r» bestimmt — „ich hab'S nicht gerne, wenn Leidere s gucken. Hab' selver gute Lugen., Ich Ml« «ri- n«a Leuten gerne selvrr auf di« Zähne, find Er mag sich bereit halten, von msr «iuMt ßn MLlner Ltzeis« examinirt zu «erhin. > DaS will ich Hhm sagen," — fuhr er fort — „daß ich michden -«lehrten Kram gar nicht Mmm«re,-soatzerst daß es mir darum zu thun ist, einen Dann zu bekom men, der meine Kerls gehörig za fassen, uutz wenn'S gilt, zurecht zu machen versteht; deun M.trügen alle dem Teufel nichts, sobald sie aus h«Mi.Dztnste sind. Da sind sie gleich auö Raod.üuhLavd, und step«n nicht nur allerlei Teufeleien »», son dern werden liederlich und schlecht, daß, «in Gräuel und, ein« Schande ist. Holchew Üebel muß entgegengearbeitet «rrdey,auS allen Kräften, daß sie nicht sittlich untergehe». Pur der sittlich brave Mann ist der recht« Soldat. Schurken, Spitzbuden und liederliche Äageblebe laufest vor dem Feinde und desertiren,. Uhd die Spießruthrn thun'S nicht, weil di« KrrlS am End« M Fell bekommen, daS wie gegerbt ist, und daß sie sich aus rin«r Gasse Spirßrüthea kriaen Deut mehr machen!" — Der Fürst ging einige Mate im Gemache mit starken Schritten auf und »»der, als drsin« tr sich auf das, worin er den juugen Geistlich«, ««-