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Sten Morgenstunde Hr. Vr. »oä. C. G. 8. Klug« hierselbst, nachdem er nur wenige Lage vorher sein ,46. Lebensjahr beendet. Mit tiefer Durchbildung in seinem Beruf hereinte er eine große Berufsliebe und Lreue, und bewährte sich vorzüglich auch in seiner Function als städtischer Armenarzt. Gleich vorzüglich war unser Kluge in seinem Wandel als Gatte und Familienvater, als Freund, als Bür ger und als Mensch, weshalb bei seinem Hin gange manche wohlverdiente Lhräne fließt. Vermischtes. Dem Herrn Oberstaatsanwalt vr. Friedrich Oskar Schwarze ist daS Dienstpräbikat: „Ge- neralstaalSanwalt" allergnädigst verliehen worden. Das vom königl. Bezirksgericht zu Dresden über den vormaligen Staatsschuldenbuchhalterci- kanzlisten Gladewitz genannt Lehmann wegen des an seinen Kindern verübten Giftmordes wieder holt ausgesprochene Todes urtheil ist vom königl. OberappestationSgerichte bestätigt mordest. Aus der Lausitz. Am 4. d. M. früh 6 Uhr stürzte sich die 19jährige Dienstmagd M. Wannack, gebuitig von der Seidau, in Uhist am Taucher in den Brunnen und ward kurz darauf todt her ausgezogen. Sie war schwanger und sollte am selbigen Tage, wie die „Serb. Now." erzählt, in ihren HeimathSort gebracht werden, wo sie aber Niemand hatte, der sich ihrer annehmen wollte. — Am 11. d. M. ist der Dienstknecht Andreas Miersch aus Rabitz zwischen Kubschütz und Jenkwitz, wo derselbe unbefugter Weise und wahrscheinlich nickt ganz nüchtern auf der Eisenbahn gegangen ist, von dem AbendS ^8 Uhr von Löbau kommenden »Zuge überfahren und auf der Stelle getödtet worden. — Am 12. d. M. ist der Soldat Johsmn Carl Gottlieb Schlegel von der Bautzner Garnison In der Nähe der seidau erfroren aufgefunden worden. Jeder Inhaber eines SchillerlooseS kann sich selbst auSrechnen, ob er auf sein LooS einen von den 696,000 Verlagsartikeln — Bücker, Musi kalien, Bilder — oder einen Gegenstand — von der silbernen Vase und dem Pianoforte abwärts diS zum Schlafrocke und den Socken — gewon nen hat. Ist es «ine LooSnummer vor 97,417, so addire man seine Laosnummer zu 660,000, ziehe von der Summ« 97)417 ab und dividir« in den Rrst mit 41. Bleibt ein Bruch, so ist rin LerlagSartikrl gentonnen; geht die II auf, so ist «in Gegenstand in Aussicht. Bei.LooSnummern nach 97,417, ziehe man Vie Ziffer 97,417 von der LooSnummer ab Und dividir« in den Rest ntit II. Da« Ergebnis ift dannda» Räiniiche. Dies« Rechnung beruht daraus, daß.vonjr 11 fortlau fenden Nummern immer dir erste eine» Gegen stand, die 10 übrigen einen BerlagSartikel erhal, ten, daß Rr. 97,417 den Anfang und — da sich an Nr. 660,000 Nr. 1 anschließt — Rr. 97,416 den Beschluß macht. Nenostra b. Dresden. Hier ereignete sich au» Morgen des Reformationstages eine eigenthümlich« Scene^ Nämlich der Sohn drS hiesigen Gutsbe sitzers Jnkermann, der wegen Widersetzlichkeit ge gen den GenSdatM vor dem DreSdNe« GerichtS- amt verhört werden sollte, war trotz einer drei maligen Citation nicht erschienen. Da die DrtS. gericktspersonen sich nicht an den durch sein« roh« ünbandigkeit berüchtigten Menschen «atzten, sst würden, von Dresden auS drei GekichtSdiener ab- grschickl, die ihn am frühen Morgen jenes LageS nach Dresden transportiren sollten. Allein als sie vor seiner Schlafkammer anlangten, entsprang er im bloßen Hemd durch daS 8 Ellen über dech Erdboden befindliche Fenster, setzte sich, auf einer Gartenmauer stehend, mit einer Rodehacke wüthend gegen seine Verfolger zur Wehr/- bis ihm einer derselben durch eine Heugabel den Hackenstiel zev« schlug: daraus sprang er nach der entgegengesttzten Seite herunter, und nahm, noch immer barfuß und im bloßen Hemd, seinen Weg über den hartgefror nen Boden nach dem anderthalb Stunden «nt- fernten Dorfe Coschütz, wo er vergebenS^bei einem Bekannten um Einlaß bat. Da nahm ihn «in ' mitleidiger Fuhrmann auf seinen Wagen und gab dem vor Frost Klappernden ein« Pferdedecke um. Doch da erblickte er seine Verfolger, die daS ganze Dorf zum SuccurS aufgebvten hatten. Die Decke zurücklaffend, springt er vom Wagen und die Hetze geht von Neuem los, die schließlich damit endigt, daß der Verfolgte in der Rah« von Strehlen von einigen Knechten «ingeholt, nach wüthevder Gegen wehr gebunden und geschloffen auf einem Hand wagen nach Dresden in Sicherheit gebracht wird. Dresden, II. Novbr. Am 6. Novbr. hiest der hiesige Hauptverein .der Guftav-Adolph- Stiftung seine gewöhnliche JahreSfitzung >und hat zu dem Ende seinen Jahresbericht auSgege» den. Wir finden darin zuerst «in trauriges B»d von dem hochgepriesenen, die Cultur auf den Ba- jonneten überall hintragenden Frankreich und na mentlich von Paris, Marseille, Toulon und Lyon. Fast unglaublich, daß «io deutscher Verein für di« Christen in dem Frankreich, baS für di« Christin in Syrien zu Fktde zieht, bitten must! Di«Sven. Sine- eigenthümlich« GüstchtSH««-