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465 Polen find, die einen großen Theil des englischen Bedarfs an Weizen zu decken haben. AuS Frankfurt a. M. vom 17 Juli wird der Kölnischen Leitung geschrieben: ^Ein gräß liches Unglück Hal sich heute Abend in unserer Stadt ereignet. Der zweiundzwanzigjährige hoff nungsvolle Sohn des Bierbrauers PH. Körber war auf dem Hennrich'schen Zelsenkrllrr nebst noch drei Brauerknechten mit der Setzung einer Arche Daubholz beschäftigt. Als dieselbe schon eine sehr bedeutende Höhe erreicht hatte, man sagt zwei bis drei Stockwerke, stürzte die Arche plötzlich zusammen und vergrub die vier unglücklichen Opfer. Dem jungen Theobald Körber wurde der Schä del zerschmettert und er blieb auf der Stelle todt; die drei Brauerknecht« wurden zwar noch lebend, aber gräßlich verstümmelt inS HoSpital gebracht. An das Aufkommen von wenigstens zweien ist kaum zu denken." Bei dem unweit Bautzen gelegenen Brahna fand man am 10. Juli Nachmittags auf einem Feldraine ein Dienstmädchen von dort im Blute schwimmend. Sie hatte sich mit einem Brod- meffer den Hals ausgeschnitten. Obwohl bewußtlos ins Dorf getragen, brachte sie doch ärztliche Hülfe nach einigen Stunden wieder zum Bewußtsein und dürfte dieselbe am Leben erhalten werden. Furcht vor der Strafe wegen eines un bedeutenden Diebstahls soll sie zu diesem Schritte verleitet haben. Unweit Jöhstadt ist der mitten im Walde an der böhmischen Grenze liegende Gasthof „Der weiße Hirsch" am Trinitatissonntage abgebrannt; nur daS Vieh hat gerettet werden können. Der Gast hof bestand seit fast 400 Jahren und ist seit ziem lich 200 Jahren im Besitz der Familie Langham mer, die schon vor 20 Jähren ebenso vollständig abgebrannt war. Di« FWtlle hat acht unver sorgte Kinder; ein« Tochter echrr war an demsel ben Tage mit einem Manne getraut worden, dem in dem furchtbaren Feuer zu Jöhstadt in einer Nacht Weib und Kind virbraanteu! Fünf Stun den nach der Trauung stand bas Haus der Lei tern der Braut in Flammen! Di« geringe Der- sicherungSsumme reicht nicht zum Wiederaufbau d«S Gebäudes hin, und Stadtrath und Pfarramt zu Jöhstadt find erbötig, milde Gaben für die Lerarmteu anzunehmeu. In Sicilien ist ein Alter aus dem GrafenhauS derer von Capac gestorben. Der Mann hat sich durch «in stolzes Wort berühmt geckacht. Dor langen Jahren kam der Batet des jetzigen Königs nach Palermo und hielt Hof. Der Traf kam auch, ihn zu begrüßen. Awei Stunden stand er unter Höflingen im Borsaal; da verlor er die Geduld, stand auf und sagte den erschrockenen Herren: „Sagt euerm Herrn, daß mein« Ahnen schM regierten, als dir srinigen noch Kutteln wasche« haben!" — Fort war et Md kam n« wieder. Mit den Kutteln hatte «j Hecht; denn die Bourdons stammen von dem. Metzger Capet. Paris. Dl« Schwester der Kaiserin Eugenie, die ebenfalls durch ihre Schönheit sich auszeichnet, ist an de« Herzog von Alba, einen zwar lehr rei chen, aber kleinen und schwächlichen Mann ver- hritaWt/.der eia todtfahlrs Gesicht hat. Stine MuM wurde, als sie mit ihm schwanger war, toMtay^ starb. Sie wurde Mt großem Ge- Mnge in der Familiengruft' begraben. Nachts brachen Räuber ejn, um die Schmucksachen, welche die Herzogin noch an sich trug, zu stehlen. Den Ring am Finger aber, aus dem ein prächtig«: Solitär glänzte, brachten sie' nicht herab, fit, nah men daher ein Messer und schnitten den Finger ab. Darüber schlug die Tobte die Augen «wf und erhob sich in ihrem Sarge, di« Räuber «H- griff Angst und Schrecken und sie entflohen. Di« Lodke kehrte in den Kreis ihrer Familie zurück' und g«naß bald darauf eines Sohnes, der bis heute die Todtenfarb« an sich trägt und kränklich und schwächlich ist. Die große Ltderfirma Streatfirld, Laurenc« «tzd Martimore in London hat mit einer Million Pf. St. fallirl und in ihren Sturz andere große Lederfirmen (darunter Smith u. Co. mit AO,000 Pf. St. rc.) fortgeriffen.. ' In Wien werden auch jetzt, wie in London die Omnibus (Stellwagen) zur Berbreitung von An zeigen gebraucht. . > - , > Frankenberger Nirchennachrichten. Am 7. Sonntage nach TrinitatrS früh 6 Uhr hält die Beichtrede Herr Diak. Lange. Vormittags predigt Herr Slip. ök. Körner über Matth. 16, 15—19; Nachmittags HerrDiak. Lange über Lpostrlgesch. 6,8—IS u. 7, SS—LS. Geborene: Friedrich Karl Albert Mertig'-, B. u. Wan.duhrenhänd- lers h., S. — Friedrich Louis Ulbricht'-, B. ü. Wvrmstw. h., L. — Franz Anton Ma?S, Kattundr. h., L. — Ro- bext Friedrich Heinrich Leißling'-, B. u. Eattlermstr«. h., ZnMragssöhne. — Karl Friedrich Neubert'«, Razelschmied- V/'L. — Karl Heinrich Wagner'«, D. U. Wbrmstr«. h., Ä — FLanz Otto Pfützner'«, B. u. Klempnermstr«. h., S. — Wilhelm Robert Gärtner'«, B. u. Wbrmstr«. h., T. — Friedrich August Eichler'-, B. ü. Wbrmstr«. h., S. — Johann Gottlieb Beyer'«, Kattundr. h., T. — Karl Friedrich Herklotz'-, B. u. Wbrmstr-. h>, L. Getraute: Mstr. Heinrich Gottlob Pohler, D. u. Wbr. h., mit Auguste Emilie Naumann v. h. — Mstr. Friedrich August Ferdinand Sichler, B. u. Hande»we»er h., M, mit Jgfr. Rosalie Agne- Zacharias v. h. -