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- 393 - ein Blitzstrahl baS Jrmscher'sch» Gut, züadrte and verwandelt« es in einen Aschenhausen. Ein GlückS- umstand, daß der Besitzer, einsichtsvoll genug, sein Mobiliar bei der Aachen-Münchener Gesellschaft versichert hat. Besonders schlemm aber sind die Dörfer Ober- und Niederwiesa davon gekommen. Daselbst find einige Gebäude durch die Windsbraut zerstört worden, und in Oberwiesa allein sollen an 100 starke Oostbäume niedergcbrvchen sein. Ent wurzelte Chauffeebäume hatten mehrfach die Draht- leilung des Telegraphen zerrissen. Vermischtes. Dresden, 16. Juni. Die am 1. Juli d. I. zu eröffnende Ausstellung der Allgemeinen Deut schen National-Lotterie in Dresden wird fortwäh rend aus allen Theilen Deutschlands durch reiche Geschenke vermehrt, welche schon in fünf Sälen der alten Gemäldegallerie am Neumarkt, nach Städten geordnet, geschmackvoll ausgestellt find. Die Städte Wien, Prag, Regensburg, Darmstadt, Constanz, Hannover, Hamburg, Berlin, Weimar, Remscheid u s. w. Haven Beiträge geliefert. In den letzten Tagen sind wieder Sendungen aus Wien (über 800 Geschenke), auS Gratz (131), auS Braunschweig und aus Coburg «ingegangen, aus welcher letzterer Stadt eine edle Dome schon frü her eine ächte orientalische Perle beigesteuert hatte. Auch aus Hildburghausen find von dem weltbe rühmten bibliographischen Institut von Meyer Ku pferstiche im Werthe von 500 Lhlr. (einzelne Blät ter bis 16 Thlr.) der Schiller < Lotterie übermacht worden, und aus Nürnberg, wo die Firma I. G. Wiß durch Uebcrlaffung. mehrerer Kupferplatteri die National-Lotterie gleich aulangS unterstützte, ist vorgestern eine Anzahl von 713 schönen Ge schenken angekommen, von denen das alte Sprüch- wort gelten kann: „Nürnberger Hand geht durch alle Land." So wie die Städte in Thüringen und Franken, so haben auch die Städte im Kö nigreich Sachsen, z. B. Dresden, Leipzig, Chem nitz, Plauen, Frankenberg u. s. w., Einsendungen gemacht. Aus letztgenannter so gewerdthätigen Stadt sind sehr schöne, praktische Stoffe geliefert worden. Möchten die deutschen Frauei, und Jung frauen, die Industriellen und die Handwerker an derer deutschen Stadt, diesen schönen Beispielen hochherziger Gesinnung folger. Schwarzenberg, 14 Juni. Gestern Nach mittag hatten wir in unsrer Gegend mehrere stark« Gewitter. Ein Nachts I1 Udr wiiderkchnadeS schlug in »ine, nach Bermsgrün zu gelegeneScheuae Und wutde diestlbr ei» Raub der Flamme«. NE der Nacht vom S. zum IV d. M. ist ««, w«ge» Diebstahl in Untersuchung befindliches und sonst üdxl berüchiiqfeS Subjekt aus de» hiesige» Ge» richtSamtSgtfängaiffe auSgrbrocheu und hat mau seiner bis jetzt noch nicht habhaft we^eo können. — Am 10. d. M. gab der Männergesaugverein auS Frankenberg irr der Restauration am Ott«- stein ein Coacert zumBesten d«S Prinz-Albrrt- StifteS. Dir sich hierbei bekundend» grimiauütztz« Gesinnung ebenso, mi« di« Leistuugen diese- Verriss verdienen die vollste Anerkennung» Die Einnahme soll gegen LO Thaler detragea haben. - Thum, 16. Juni. Iw den AachmittagSstun- dea veS gestrigen Tages entlud sich über unsrer Gegend ein fürchterliches Gewitter von Hagel wetter begleitet, das einem großen Theil« dtr Flu ren von Gelman, Hetdld, Weißbach «iw theilwers« auch Thum namhaft«« Schaden zugkfügt hat. Am meisten ist jedoch das ohnehin sehr arme Dorf Ke- lenau betroffen worden, da sich hier zu dem Wet ter unförmlicher Wolkenbruch gesellte, der <dr« nieder« Theil des Dorfes plötzlich unter Wasser. setzte, ein Haus und eine Scheune «urdün ganz weggeriffen, 8 Häuser theilw»ise mehr oder weni ger beschädigt. Leider ist auch der Verlust von 3 Menschenleben zu beklagen, indem ein« Fra« von 60 Jahren, ein verheirattzeter Mann und «in junger Bursche, Letzterer lindem er den Gleichgenannten retten wollte, eine Beute des wülhrnden Elements geworden sind. Kast fämmtliche Brücke« find zer stört, ebenso die im Neubau begriffen« DoMraße, di» Gärt»« und Wiesen verschwimmt, kurz d-S arme Dorf bietet ei« gräulich«- Bild der Zerstö rung. Nur wer unsr« Berhältniff», nam«atlich die des armen Gilenau kennt, vermag das Elend zu bcvrtheilen; selbst die von Wasserflut-«» an ihrtn Gebäuden Verschonten sind hartgetrofftndurch de« Verlust her kleine» Srnte an Kartofftln und Geg-^ die Felder an Berghängen sind theilweise aus lang« Jahre ruinirt t«., kurz d«r Schaden ist größer ÄS «r auf den ersten Augenblick außsieht. Eigne Hülfe reicht hier nicht aus. Maa darf nur einfach «rwä- . gen, daß daS «a. 5000 Einwohner haltende Dors 3000 Thlr. an Armengtldera bei em»r trefflichen Gemeindeverwaltung aufbringrn nm-, »m^sich ein Bild von dn» Zustande deS armen Ort« zu ma chen. Wie man hört, ist ein Hülfscomits, mit dem hochachtbare« Geistlichen an drr Spitze, zusammen- getretrn; möge er zahlreiche Unterstützung find»«! Uedrigens hat es in der Umgegend an diesem ver» hangnißvollea Lage 3mal »ingeschlagen und zwar in Dörffel bei Geirr, in Thalheim »ad in Altert» Ham, im ersten Orte ist da« Gericht,, in b«h«» ,