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- 3S4 - . t. s - ' ' ' ' - - Münzen de« Dreißig-LhalerfußeS versteigert werden, waS andurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht »lrd. Kranke nberg, den 22. Mai 1860.- " Daö Königliche GerichtSamt daselbst. Gensel. . Butter." Quartal d r Schuhmacher Znnunss. Künftigen 4. Juni, als den Montag nach den Pfingstfeiertagen, soll von Nachmittags 2 Uhr an das Quartal Trinitatis auf Herrn WagnerS «aal abgehaltm werden. Alle in- und auswärtigen Mitmeister werden zu pünktlichem Erscheinen hiermit eingelaven. " Frankenberg, den 23. Mai 1860. Wilhelm Peger, Obermeister. e August Lange, Handwerksmeister. Eine Feldwache in den Aropylen. . (Beschluß.) Etwas weiter links von dieser Gruppe erreich ten wir den erwähnten Hügel. An dessen Fuß lagen in dichten Massen die feindlichen Kürassiere, die während ihrer wiederholten Angriffe von un serem Kartätschenfeuer niedergeschmettert worden waren. Zvre Helme und Harnische strahlten auch jetzt im Mondenscheine weil bin, fast so, wie sie unS am Morgen im Strahle der aufgehenden Sonne entgegenschimmerten, als sie in langen Reihen über die Berge herabzogen. Jetzt leuchte ten sie als die Trophäe des so blutig von uns errungenen Sieges. Erkaltet waren jetzt die Her zen wie das Erz, welches die Brust umschloß, die noch vor wenigen Stunden so ungestüm geschlagen hatte. Auch von dem deutschen Regiments, von dem eS bekannt war, daß eS an der Schlacht Theil genommen, bedeckten viele Pferde und Rei ter den blutgetränkten Boden. Sobald zch jetzt selbst ganz in der Nähe wieder holt daS Wimmern vernommen hatte, stieg ich ab «nd schritt dem Baume zu, von wo die Klagetöne in einzelnen Pausen, aber nur noch sehr matt, herüberhallten. Wir fanden bei näherer Unter suchung, daß sie von einem schwer verwundeten Offizier der CheveaurlegerS herrührten, der an scheinend schon dem Verscheiden nahe war. Das dunkle Haar deö schwer Getroffenen bedeckte, feucht vom Nachtthau und vom Blute, welches schon halb erstarrt einer Kopfwunde enttropfte, einen Theil deS Gesichts. Die rechte Hand preßte krampfhaft «ine Wunde in der Brust, auS der sich daS Blut äur noch langsam in eine Lache er goß, die sich davon «eben dem Körper gebildet hatte, während die Linke vergebens bemüht war, daS immer herabsinkende Haupt zu unterstützen. Sobald der todtwunde Offizier unsere Ankunft bemerkt hatte, deutete er, unfähig zu sprechen, durch eine matte Handbewegung an, daß er zu trinken wünschte. Ich hielt ihm meine Feldflasche an di« trockenen Lippen, und halte die Freude zu sehen, wie er hastig, einige lange Züge lhat, wo rauf die erlöschenden Lebensgeister aus einige Augen blicke zurückkehrten. Aber schon nach wenigen Mu nuten, in denen ich mich der Hoffnung, dem Verwundeten das Leben zu erhallen, hingab, wich der Schimmer der leichten Rölye, welche seine Wangen gefärbt halte, der früheren Leichenblässe. Bei dem Scheine einer kleinen Taschenlaterne, di« ich stets während eines Nacklpikels bei mir führte, dem ikre ich, wie die in seinen Zügen vorgehende Veränderung nichts Gutes bedeutete. Mit einer, letzten Kraflanstrengung zeigte er auf eine auS der Brustlasche der Uniform etwas vorstehende Brief tasche, dann mit einer hastigen Bewegung in die Ferne. Ich hielt diese von dem Ossiciere gemachten Zei chen für einen Wink, daS Portefeuille nebst dessen Inhalt in das Vaterland des Sterbenden zu be- fordern und beugte mich zu ihm nieder, um daS Taschenbuch zu mir zu nehmen und zugleich die Lage deS Schwerleidendcn etwas bequemet zu machen. Bei dieser Bewegung wurde mein Ge sicht und die ganze Gestalt VeS Ofsiciers dem Schein der Laterne ausgesetzt, die ich einem mei ner Husaren zum Halten gegeben hatte. Mühsam, doch aufmerksam schien er in meinen Züg«n z« le-^ sen, dann ergriff er plötzlich meine Hand, drückte sie matt und wollte sprechen; aber seine Anstren gung, sich mir verständlich zu machen, blieb er folglos. Diese wiederholte Anstrengung verursachte, daß daS Blut auf's Neue heftig auS der Brustwunde strömte. Wie erleichtert atbmete er plötzlich hoch auf, dann aber dehnte er sich, kaum vernehmlich