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' - . - 350 - , „Nach der damit angrstellten chemischen Untersuchung enthalten dies« Zünder weder gtwöhnlichrn noch amorphen Phosphor, sind also in der That phosphorfrei. Es ist in der Zündmaffe eine andere giftig« Substanz außer Blei und Antinton, welche in kleinen Mengen für Leben und Gesundheit, wie bekannt, ungefährlich sind, nicht vorhanden. , ,-Die zündende Substanz, welch« di« Stell«, des Phosphors vertritt, ist von drr Art, dass bei ihrer DerardcÜung keine Gefahr für bi« Gesundheit drr Arbeiter zu befürcht«« ist. „Um die Entzündlichkeit dieser Zündhölzer zu prüfen, wurden dieselben auf den Boden geworfen, auch mit einem hölzernen Hammer geschlagen, der direkten Bestrahlung b«r Sonne auSgesetzt und in drei Zoll Entfernung von einem gehetzten Studcnosen gebracht, so daß der an den Hölzchen befind liche Schwefel sich rölhete, ohne daß bei allen di«s«n Versuchen «ine Entzündung eintrat. „Die Entzündungstemperatur selbst wurde endlich, um einen genauen Vergleich mit den gewöhnli chen Streichhölztrq anstelle^ zu könne«, iw geiignetrr Wtise bestimmt und beobachtet, daß die Ent- zündung bei -j- 170 ° v. erfolgte, während gewöhnliche phosphorhaltige Zündhölzer, dem gleichen Bessuche unterworfen, sich schon bei -s- 87 ° v. entzündeten. „Die pbosphorfreien Zündhölzer der Fabrikanten Kummer und Günther verdienen hiernach den Vor zug vor den gewöhnlichen phosphürhaltigen nicht blos mit Rücksicht auf die Gesundheit der mit ihrer Fabrikation beschäftigten Arbeiter und dl« gering«« Gistigkit ihrer Zündmasse, sondern eben so sehr wegen ihrer geringeren Feuergefährlichkeit." Wenn nun hiernach dir phosphorfreien Zündhölzer von Kummer und Günther in mehrfacher Hinsicht den gewöhnlichen, wegen des PhosphorgehaltS schädlichen und gefährlichen Zünd hölzern vorzuziehen sind, so wird der Gebrauch der ersteren, deren Preis wenig höher ist und deren Verwendung in d«rs«lb«n Weise geschieht wie bei den letzter««, den Bewohnern hiesig«! Stadt dringend empfohlen. Ueber die Gefahren, welche mit der Bereitung und dem Gebrauch der gewöhnlichen Phoöphorzünd- Hölzer verbunden sind, verbreitet sich «in Aufsatz des Herrn Medicinalrath vr. Günther zu Zwickau in kio. 42 der wissenschaftlichen Beilage zur dirsjährigen S«tpzig«r Zeitung. Frankenberg, am 31. Mai 1860. , D e r S t a d t r a t h. Meltzer, Bürgermeister. 8te öffentliche Sitzung der Stadtverordneten Montag, den 4. Zuni 186V, Nachmittags ' ^7 Uhr. Tagesordnung: I) Das Pflastern der Freiberger Gaff« und bezügliche RathSbeschlüffe. 2) Mittheilung des Stadtraths, die Besetzung der 10. ständigen Lehrerstelle. 3) Antrag des Gewerbrvereins und Beschluß des Stadtraths, „Wanderpramien" betreffend. 4) Das Taufpathenregulativ. Frankenberg, den 1. Juni 1860. August Böttger, Bors. An unsere Mitbürger. Einem längst gefühlten Bedürfnisse unserer Stadt, dem Mangel an Wohnungen abzu- helfen, haben sich eine Anzahl Bürger vereinigt, zu diesem Zweck die Gründung eines Ver eins unter dem Namen gemeinnütziger» Banvepein zu veranlassen. - ' . Die Thätigkeit des Vereins soll sich im Allgemeinen auf Anregung und Unterstützung zeitgemäßer, gemeinnütziger Bauunternehmungen richten, sowie insbesondere das Erbauen von Wohngebäuden auf Rechnung des Vereins bewirken. Das Unternehmen wird nur gelingen und von nachhaltigem Nutzen sein können, wenn die Bethctligung eine bedeutende, allgemeine ist, und es läßt die Dringlichkeit des Bedürf nisses und der aÜseitkg ausgesprochene Wunsch nach Abhülfe eine solche erwarten.