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Konzerte in der Frauenkirche Gioacchino Rossini Als einziger Sohn eines Trompeters und einer Opernsopranistin wurde Gioacchino Antonio Rossini am 29. Februar 1792 in Pesaro geboren. Bereits seit seinem sechsten Lebens jahr mit kleineren Auftritten an die Öffentlichkeit tretend, nahm er zunächst Hornunterricht und Gesangsunterricht. 1806 begann er in Bologna sein Studium in Gesang, Cello und Klavier und arbeitete als Continuo-Spieler an verschiedenen Opernhäu sern. In den Folgejahren stand er immer wieder als Sänger auf der Bühne, machte sich aber auch als Komponist bereits einen Namen, zunächst mit Sonaten, Sinfonien und Chormusik. 1810 wurde seine erste Oper „La cambiale di matrimonio" in Venedig uraufgeführt. 1829 komponierte er seine 38. und letzte Oper „Guil laume Teil" und schrieb fortan überwiegend Gelegenheitsmusik, darunter viele Klavierstü cke. Unter den geistlichen Kompositionen ist neben dem „Stabat Mater" vor allem auch die „Petite messe solennelle" (1864) bedeutend. Nicht zuletzt aufgrund seines schwachen Gesundheitszustands zog sich Rossini in seiner italienischen Heimat immer mehr aus dem gesell schaftlichen Leben zurück und musizierte nur noch in privatem Rahmen. Vergeblich versuchte er, mit zahlreichen Heilkuren Abhilfe zu schaf fen. Mit einem Umzug nach Paris im Jahre 1855 begann für Rossini ein neuer Lebensabschnitt: er führte nun ein ebenso reges wie sorgfältig geregeltes Gesellschaftsleben, und machte sich auch als Gourmand einen Namen. Musikalisch initiierte er u.a. die private Salonmusik-Reihe „Samedi soir", für die er regelmäßig neue Kom positionen schrieb. 1864 wurde er zum Grand Officier der Ehrenlegion gewählt. Berühmt und vielgeachtet starb der „Schwan von Pesaro" am 13. November 1868. Auf Initia ¬ tive Giuseppe Verdis fanden sich bereits wenige Tage später dreizehn italienische Komponisten zusammen, die zu seinem Gedächtnis gemein sam eine Totenmesse schrieben.