Werkeinführung ♦ Mozarts Sinfonie „Haffner“ Im Umbruch Der Auftrag der Familie Haffner fällt für Mozart in eine aufregende Zeit „hieße mich einen lumpen, lausbub, einen fexen..berichtet Mozart von seiner letzten Unterredung mit dem Erz bischof Colloredo. Mozarts Arbeitgeber weilte in Wien, um Joseph II. seine Auf wartung zu machen, der nach dem Able ben der Kaiserin Maria Theresia im November 1780 alleiniger Herrscher im Reich der Habsburger war. Der Bischof logierte im Haus des Deutschen Ritter ordens, nahe dem Stephansdom gele gen, und auch Mozart wurde dort hin beordert und untergebracht. Ihm wurde die Ehre zuteil, an der gemeinsamen Tafel „wenigstens vor den Köchen“ zu sitzen: Mozart war also fester Bestand teil des Dienstpersonals. Trotzdem wit terte Mozart seine Chance in dieser Stadt, die „für mein Metier der beste ort von der Welt“ sein könnte. Sein strenger Dienstherr schien solche Ambitionen seines Tonkünstlers zu ahnen, er unter sagte ihm nämlich jegliches Engage ment in der Kaiserstadt. Nur unter dem Druck der städtischen Noblesse gestat tete er Mozart, an einem Wohltätigkeits konzert für Musikerwitwen und -waisen teilzunehmen. Der Erfolg war so bewe gend für den jungen Mozart, dass er be rauscht war von dem Gedanken, selbst solche „Akademien“ zu veranstalten, „allein unser erzlimmel erlaubt es nicht“. Ein Vertrag zwang Mozart, die „scheis-Musick“ beim Erzbischof zu verrichten - die Sprache am Hofe fiel ab und zu etwas deftig aus. Mozart war es leid und wollte sein Ent lassungsgesuch einreichen. Aber das Schriftstück ließ sich nicht zustellen, der Erzbischof ließ ihn nicht vor. Statt dessen versuchte der „Obristküchen meister“ Karl Joseph Graf Arco, Mozart umzustimmen. Dabei geriet er aller dings so in Rage, dass er den aufsässi gen Hofmusiker mit einem Tritt in den Hintern aus der Türe schickte. „Nun, das heisst auf teutsch“, schrieb Mozart an seinen Vater, „dass Salzburg nicht mehr für mich ist; ausgenommen mit guter gelegenheit, den H.grafen wieder ingleichen einen tritt im arsch zu geben, und sollte es auf öffentlicher gasse geschehen.“ Mozarts Bäsle-Briefe und besonders Milan Formans Film „Ama deus“, der allerdings historisch nicht immer zutreffend ist, haben Mozarts volksnahe und auch derbe Wortwahl bekannt gemacht. Dringend und wichtig Das war der herzliche Abschied von der Stadt Salzburg in die ersten Wiener Jahre. Mozart besuchte seine Heimat stadt nur noch einmal, um seine junge Frau dem Vater und der Schwester vor zustellen, Freunde zum Bölzlschießen zu treffen und ein wenig Musik zu machen - seine Frau Constanze sang dabei wahrscheinlich das wunderbare