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— IQ/ sammekif« angegeben. Zwar habe ihn hin und wieder, insbesondere nach dem Ende 1858 erlitte nen Verluste zweier Kinder, Reue über daS lln- rechtmäßig« seines Verfahrens beschlichen und er aus diesem Grunde hin und wieder, noch vnent- deckt, entwendet« Gegenstände der Bibliothek zurück- gestellt, sich dieselben aber später aus neurrwachter Begierde oder aus Furcht, die vorausgegangene Entwendung noch auffälliger zu machen, wieder angeeignet. Die Zahl der am Eigenthum dir Universitätsbibliothek von dem Angeklagten ver übten Beschädigungen wird auf über 50V, der da durch herbeigeführte Schade, nach Zurückgabe der wieder zu erlangenden Gegenstände, auf 1120 Lhlr» angegeben. Auch der Stadtbibliolhtk hatte der Angeklagte auf ähnliche Weise an 28 verschie denen alten Werken einen auf 38 Lhlr. 2 Ngr. tarirten Schaden zugefügt. Für beide Beträge wird und ist in der Hauptsache bereits Ersatz ge leistet. Dem „Leipziger Tageblatt" zufolge ist der Angeklagte nach Art. 272, 276, 27/2 des Straf gesetzbuchs wegen Diebstahls zu sechsjähriger Ar beitshausstraf« verurtheilt worden. Großes Ergötzen bereitet den Bewohnern Dres dens die „Geschichte von dem EiSwurm", welche ihre Entstehung der gelegentlichen Auslas sung eines Witzboldes verdankt. Ein Dresdner Bürger nämlich, der an der Güte des Felsrnkcller- Lagerbieres insofern «in hohts Interesse hatte, als dadurch die Ausgiebigkeit seiner betreffenden Aktien bedingt wird — kommt dieser Lag« ist ein« Re. stayration, wahrscheinlich um das Eonsumo deS Felsenkeller-Lagerbieres zu steigern. An einem Tische sitzen Gäste, die den Eingrtretenen auch von seiner actionären Seit« kenne», Plötzlich, ohn« anscheinend sich um den Aktieninhaber zu kümmern, erzählt ein Gast, daß in di« Felsenkeller der — Eiswurm gekommen sei, und in Kellern, wo dies« Haus«, daS Bier nothwendi^ umschlage. D«r Aktionär horcht und — erblaßt! Derselbe EiSwurm, der die Felsenkeller heimsucht, droht auch in s«in« Aktien zu kommen' und die Dividen- denschein« anzübohren. Er entfernt sich ganz still. Sein nächst« Gang ist zu einem bei diesem Un ternehmen in mehr als einer Hinsicht interessirten Banquier. Dieser erschrickt, als ihm der Aktionär den Eiswurm eröffnet. Dieser Vierfüßler, von dem Beide noch nicht wissen, in welches Reich der Thiere er eigentlich gehört, droht dem ganzen Unternehmen Vernichtung. Man ruft «ach «inem Wagen, wirst sich hinein und rasend, daß di« Funken stdbtn, geht es fort, zu «in« localen Be sichtigung. Ran «kündigt sich, fragt und sucht nach dem EirwUlMt. Niemand kennt Ihn! Nie mand hat ihn je gesehen! Emig« Schulbub«» be- haupten sogar, daß «r auch in der Naturgeschichte nicht existier. Die Güte V«ö Bi««ö führt des letzten, schlagenden Bew«iS, 'daß si« durch h«n Eiswurm nicht gelitten. Di« Wölfe haben in den Wäldern Luxemburg dergestalt überhand genommen, zum Schrecken d«! Einwohner, daß her Gouvrrneur Treibjagden aus geschrieben hat. Beim ersten wurden ein Wolf und eine Wölfin erlebt und ein drittes Thier as- geschoffen. An verschledenen Punkten d«r Provinz sind einzelne Wölfe trlegt worden. Als vor einigen Tagen ein Kaufmann in D«r- lin Morgens sein Geschästslokal betrat, fand «r ein« Menge seiner Waaren mittelst Einbruchs ent wendet. Er eilte sogleich nach dem Geldschrauk, in welchem er nicht unbedeutend« Summen liegest hatte, der aber unversehrt war. Bei näherer Be sichtigung desselben bewirkte er mit einem spitzig«» Instrumente die Worte «ingekritzelt: „Glauben Sie nicht, Herr F., daß ich Ihren Schrank nicht öffnen kann- rS hat mir nur an Zeit gefehlt." Eine Fürstin und der todev Gelrhrte. AIS die älteren Mitglieder der kößkAtchen Familie in Berlin den eben verstorbenen^M. hH Humboldt vor dem Begräbniß noch eiMKl Ok sÄiem Lobten-, bett besuchten, drückt« ihm^dbk'ÄiMchliu des Pria« zen Karl (BruderS deS Priozregenhen), rine Toch ter d«S GroßherzvgS Karl Friedrich von Weimar eine weiße Rose in die kalte Hand und «inen Lor- beerkranz aus die marmorne Stirn. Anerkennung deS praktische» Nutzest- der Tür» er ei. Wer sich sein« Haut wehre« muß, dem genügen nicht bloS physische Kräfte, sondern er bedarf vor Allem der Gewandtheit. Nichts aber befördert dieselbe mehr alL.ein sy stematisches Turnen. Das hat der klug« Napoleon gar wohl erkannt. Deshalb läßt er in mehreren Cascrnen von Paris neu« Turnschulen für die Truppen «inrichten. Nach der Niederlage in der Krim hat die russische Regierung die gymnastische« Üebungrn t« ihr He« eingeführt. Oeßerrrich, das im vorigen Jahre durch die turnerisch dürchgebit- detcn französifchen Truppen iw heißes Kampfe eine Provinz nach 6« ander» verlor, will für sei« Heer eine Central-Lurnanstalt gründen. Preußen will fernem Wihrturneu ein« größere Aufmerksam keit schenke», als bisher. Zwischen zwei Offizier«« der Garnison zu Min den hat am 12. Februar wegen «iner Lappalie ein Pistot«nduell stattgefuudrn. Es wurde auf 12 Schritt« Entfernung « t«upo grfeuert. D« Fordtrnde «hielt einen Schuß in den Kops. . Vor Kurzem starb in Berlin brr ehemalige