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61 "ck< und mit b«r Nachtmütze ia Heo Gart« hin- autgehr« sah. Do- «r dort vorgenvwmen, hab» fie «ich» bemeickt, «ll«in eine gute Stubbe imchher Hache fir di« Thür« wieder knarre« gehört. Als nun die Zeuge» alle abgehort waren und der Richter den Angeschuldigten fragte, ob er die Lhat bekennen »oll«, obrewaSer i« umgekehrten Fall« zn sein«r Bertheidigung zu sagen hab«? fal tete dieser die Hände über der Brust zusammeo und sprach: „So .wahr mir Gatt Helf« und sein hei liges Wort, Fch will die Wahrheit reden, und so bin ich mir nicht» Andere» bewußt, Ul» wa» ich bereit» vorhin bekannt Hobe. Ich habe den L«r- storbene» mit dem Spate» geschlagen, doch nicht anders, als daß er gleich nachher au» dem Garten entrinnen konnte. WaS ihm später begegnet sein mag, ober wie e» kmmt, daß^er in meinem Gar ten begraben liegt, das weiß ich nicht. Las be treffend, waS Jens Lorse» und di« Magd bezeu- gen, mich zu nächtlicher Stund« im Garten gese hen zu Haden, so lügen sie entweder, oder mag «S ein Blendwerk der Hölle gewesen sein. Ich armer Mann habe Niemanden zur Berlheidigung hier aus dex ganzen Erbe, daS sehe ,ich wohl! Will Er im Himmel auch schweigen, so muß ich mich seinem unerforfchlichen Willen fügen!', — Hierauf ließ er Kopf und Hände sinken und seufzteschwer auf. Biele der Anwesenden konnten sich der Thronen nicht erwehren. Es ließ sich ein leiseS Gemurmel vernehmen, daß der Angeklagte doch vielleicht un schuldig sein könnte, allein dieß war mehr nur Wirkung des Mitleids und der Erschütterung der Gemüther, als wirkliche Urberzeugung. Ach! Sö« frensen's Herz hätte den armen Mann am liebsten gleich freigesprochen, allein Has Gefühl durfte j» sicht Herr über den kalten Vorstand unp die strenge Pflicht des Richters werden. „Weder Mitleid, noch Haß, weder Gunst noch Neid, dürfen auch nur einen Gran in die Wage der Gerechtigkeit l«. gen" — so dachte und handelte der rechtliebende Mann. - (Fortsetzung folgt.) Vermischtes. Frankenberg, LL. Jan. Gestern Abend in der II. Stund« signalifirt« uns unsre Thurmwachl ein« Feuersbrunst in der Richtung auf Altmitt weida. Dem Vernehmen nach hat dieselbe das Dorf Langenleuba-Oberhain betroffen. Nachdem der Entwurf her Gewerbeordnung für das Königreich Sachsen gegen Ende de- JahreS I8S8 dem Staatsrache zur Bcrathung Vorgelegen hatte, iß derselbe einer neuen Bearbeitung unter zogen «ordeu. Neuere Erwägungex hab« zu bar Entschließung, geführt, daß der muunehvig«« Be arbeitung deffelbe» noch liberalere Prineipie», al- her frühern, zu Grunde zu legen seien, und der beim nächsten Landtage zur Vorlage kommende Ent wurf wird sich daher in der Hauptsache der neuen österreichischen Gewerbeordnung an schließen. - Wien, 2l. Jan. Bon einer bösen Ahnung ge trieben, verließ der Dörsenagent Frankl heute vor Schltiß der Börse den Börsensaal- und eilte in seine Wohnung im dritten Stock deS Hause-, LeopolWkt Nr. 680, Lilienbrunngaffe. Als ihm daselbst tro- mehrmaligen Läutens nicht geöffnet wurde, schlug er ein Fenster eis und stieg durch dasselbe in die Küche, aus welcher ihm ein widerlicher Geruch entgegen kam. Er öffnete die Thür deS Zimmer-, da schlu gen ihm Flammen entgegen und er, im, Begriff, Wester vorzudringen, stürzte — über den verkohlten Leichnam seiner Gattin. Er schrie laut.auf, der Ruf ward gehört, Hülfe kam herbei und er selbst wurde gerettet. Die Flammen wurden gelöscht und aus den erkennbaren Umständen läßt sich an nehmen , daß die allein gebliebene Frau im Ofen einheizen wollte, dabei jedoch an ihrer Criuoline vom Feuer erfaßt wurde und nun, statt von außen Hülfe zu suchen, im Zimmer umhergerannt ist, um den Brand zu löschen; sie scheint sich sogar aufs Bett geworfen zu haben, um die Flamme zu ersticken; endlich scheint sie hingestürzt zu sein, uud so verbrannte die Unglückliche ganz. Ihr Leichnam ist buchstäblich verkohlt; jeder Theil des Körper-, den man berührt, fällt wie Ache ab. , Ein neues Gaslicht will alle andern an Hel ligkeit und Wohlfeilheit überstrahlen. Dies ist ein Leuchtgas ohne Feuer uud Retorten, lediglich auf dem Wege der chemischen Zersetzung hergestellt. Die Kosten der Herstellung sollen die allergeringsten sein. Die Erfinder find die Herren Baldamus und Grüne . in Charlottenburg und haben wiederholte Proben vor sachkundigen Zeugen angestellt, die überraschend gelangen. Bei gewöhnlicher Brennerweite entwi ckelte da- neue GaS eiiwLeuchtkraftßvMl IE Wachs kerzen. Die Erfinder haben Patente in fast alle« Staaten Europa-. Die Stadt Charlottenburg ist die erste, welche das neue wohlfeile Gas einführt. Bautzen, 23 Januar. Ix des Ortschaften Haldendorf, Rachlao Behlen und Bielitz find di« Blattern dergestalt ausgebroche», daß die Schul« zu Rachlau geschloffen werden mußte. Eine «r- wachsen« Person ist bereits an di«ser Krankheit gekorbr». . - Lripzig, 24. Januar. Der hiefigt Stotzs- rath hat durch Bekanntmachung vom 21. JaMiier deo Verkauf von gewiffeo baumwollene« grüne«