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— HO wird, um s» w«nig«r kann ein, Ausbreitung der Seuche erfolgen. Alle Maßnahmen gegen die Rinderpest lasten Ach daher kn zwei Worten anSsprechen: Sperr« Und Keule, Je umsichtiger und nachdrücklicher ste gehandhabt werden, um so größerer und Ache« rrr ist der Schutz. Spweit bis jetzt bekannt, ist die Rinderpest in dein benachbarten Königreich Bödmen noch picht unsrer KandtSgreuze so nahe gerückt, daß sehr ernst liche Besorgnisse ihrer Einschleppung vorlägen. Pie Seuch« kann aber plötzlich und unerwartet uns näher rücken, und wir haben ihre Einschleppung fp lange zu fürchten, so lange sie in Böhme» Nicht gänzlich erloschen ist. Darin finden alle bis» her ergriffenen Maßregeln ihre volle Begründung; und auch ohne aste ängstliche Befürchtung bleibt »S gerathen: lieber EtwaS zu viel zu thun, ai- EtwaS zu verabsäumen. (Beschluß fclgt.) Z« spät. (Fortsetzung.) „Allwissender Gott!" seufzte der Pfarrer, die Augen zum Himmel erhebend, „du bist mein Leuge, daß ich unschuldig bin; ihn geschlagen, ja, Has bade ich, doch nicht anders, als daß er fvrtlaufen könnte, und das muß ich bitter bereuen. Wer ihn sdet hier begraben hat, das mag der wissen, der Alles weiß!" - „Jens Horsey wir- eS auch wissen", rief Dor» ten BruflS,. „und vielleicht wissen es noch Meh- rer«. Herr LmtSyogt, eS liegt nun wohl Euch ob, das Gesinde dieses Hauses zu verböten: doch er warte ich vor Allem" — und hierbei deutete er auf den Pfarrer —, „daß Ihr diesen Wolf in Schafskleidern in sichere Verwahrung bringen werdet." Der Richter konnte, er durfte jetzt nicht länger zweifeln; Pie Sache lag gar zu offenbar da; es war ihm , als müßte er vor Schrecken und Ab- MSu in di« Erde sinken. Er war eben im Be- griffe, dem Pfarrer zu sagen, daß er sich bereit halten .müsse, in das Gefängniß zu gehen, als dit- ser selbst iy« anrepet«. / „Der Schein ist gegen mich", sagt« er zu dem Richter, „denn ditß ist ein Werk des Teufels und seiner dösen Engel. Doch, eS lebt noch Einer, der wohl meine Unschuld an hey Lag bringen wird. KöMMt, Herr Amtsvogt! Hy Eisen und Banden will lch dessen harren, waS der Allmächtige über rasch tzrMtä Sünder verhängt; bringst meiner Töchter Tttss, Wd bedenkt, daß sie Eure Ber- ly.dte ist." Köpm halte der Pfarrer diese Worte gesprochey, als mau -inten ein Geschrei unK «inen Fall ver- nah«. ES war Metta, die Braut des Richter»; sie lag ohnmächtig auf der Erde da. Söfrrasm hob sie auf und schloß sie in seine Arme. Er hielt sie anfangs für todt, allein der Vater entriß sie lhm und trug sie hinein. Zn demselben Augen blicke wurde -er Richter wieder zu dem' Todteu hiygerufen, um «rne Kopfwunde desselben zu de» sichtige«, die zwar nicht tief befunden wurde, aber doch die Hirnschale zerquetscht halte und offenbar durch einen Spaten oder ein anderes stumpfes Ge» rälh brigebracht zu sein schien. , Hierauf traten Alle in daS Haus. Metta batt« sich indeß- wieder erholt. Sie flog dem Richter um den Hals und beschwor ihn, bei Gott un- Allem, waS heilig war, ihren Vater aus dieser großen Roth zu erretten, und ersucht« ihn zugleich, ihr doch, zu gestatten, daß sie dem Armen in das Gefängniß folgen dürfe, waS ihr der Richter, wir- wohl nur ungern, denn am End« auch erlaubt«, Niemand von Allen batte während der Reise nach dem Amtssitze, wo sich das Gefängniß befand, auch nur ein. Wort gesprochen, und Söfrensen trennt« sich mit gebrochenem Herzen von dem Gefangenen und dessen Tochter, seiner Verlobten. Die Leiche des Ermordeten wurde am folgenden Lage auf dem Kirchhofe zu Weilby ehrlich h«, graben. Alsbald nach der Beerdigung fand auch das erst« Zeugenverhör vor Gericht statt. Die drei er sten Zeugen bestätigten mit emporgehobencn Hän den ihre frühere Aussage von Wort zu Wort, keine Silbe wurde davongenommen, keine hinzugefügt. Auch traten außerdem noch drei neue Zeugen, die beiden Knechte des Pfarrers und di« Viehmagd, auf. Die zwei Ersten waren an jenem Tage in brr Gesindestube gesessen, und weil das Fenster of fen stand, hatten sie deutlich vernommen,, wi, der Pfarrer und der Ermordete einander heftig schal te« und jener die Worte ausstieß: „Du Hund,- ich werde dich prügeln, bis du todt zu meinen Füßen liegst!" Sie bezeugt«« ferner, daß der Pfarrer-, wenn «r in Zora gerathe, sich nicht be dächte, mit dem Ersten dem Besten, was er ge rade bei der Hand hätte, zuzuschlagen, und daß er auf solche Weise einst seinen vorigen Biehjungrn mit einem Pfahlschlagel geschlagen habe. Hie Viehmagd erklärte: daß ste in derselben Nacht, in welcher Jeris Lorsen den Pfarrer im Garten g«- sehen haben wollte, wach im Bette gelegen sei; sie habe sodann die Thür«, welche von der Diese in den Garten führt, knarren hören, worauf sie aussiand, hioausschäute, und brn Pfarrer im Schlaf-