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5W - scbwachrn 8rau,gingkrNochMalS auf die «ft feit einer haldeü 'Stunde entbundtne Wöchnerin zu, packte ßt M hüilychÄtem und schüttelte sie zwei Minuten lang, sodaß die Hebamme glaubte, sie sterbe unter feinen Hände», Die WeM würde na türlich todtkrank. Inzwischen wat der Angeklagte lheilnahmtoS wieder zu Bett gegangen und kam erst den andern Morgen wichet in die Kammer seiner Frau, um seine Kleider zu holen und di« Tauf«, beim Pfarrer anzusagen. Die Fvaa- von allen Zeugen al» brav, fleißig und geduldig ge schildert, hatte die Mißhandlung glücklich überstan den und fragt« ärget«lewen Mann: ^WaS war denn däS^Kestrr«v? Dv bist aber ein ünver- nünftiger Mensch." Der Angeklagte nahm hierauf einen Besenstiel uad schlug »uf.die Frau loS, welche ihn mit aufgehobenen Händen um Schonung an- flehte, indem sie auSrief: ^,Jch tdäte ja gern sterben, aber guck, Mathes 'S ist nur wegen der Kinder da und um deine Seele." Aber noch nicht zufrieden, würgte der Uqmensch seine schwache Frau am Halse, indem er auSrief: „Jetzt mußt du hin sein! " Da- Würgen war so bedeutend, daß der Untersuchungsrichter noch nach neun La gen «in chfaüeK Maß an» Hulse des Frau, bemerken konist«. Und für alle diese Mißhandlungen wußte der Angeklagte krinen andern Grund anzugeben, alS seinen Jähzorn. Im Verlauft der Verhand lung ergab sich, daß er seine Frau schon im An fang ihrer Ehe geschlagen, sie in ihrem Kindbett im Jahr 18^ an den Haaren gerissen und noch kurz vor ihrer letzten Niederkunft ein Stück Holz nach ihr geworfen hatte. Auö Allem ging klar hervor, daß er di« arm« Frau gern loSgewrsen wäre, um — ein« ander« zu heirathen. Die Ge- schwornen bejahten die aus Mißhandlung der Frau lautende Frage, worauf der Angeklagte zu 2 Jah ren KreiSgefängniß und in die Kosten verurtheilt wurde.^' - . In keudusch (Schlesien) hat beim Hauen des GetraideS »in Knecht unvorsichtiger Weis« eine mit Getraidezusammenxaffen beschäftigte Magd dergestalt in den Fuß gehauen, daß sie bald darauf, unge achtet aller ärztlichen Hülfe, sich verbluten mußte. Ein in Paris lebender Engländer, John Calvert, will «ine Erfindung gemacht haben, die alle Ka nonen verdrängen und al? Kriegöwasfe so furchtbar wirken soll , daß er fortan Kriege für kaum mög lich hält. (Dergleichen kehrt regelmäßig wieder, wenn in' England von Rüstungen die Rede ist.) Die zerstörende Kraft ist die ElektyMt. Wik der Erfinder fie benutzen will, sagt ch vor'S Erste m aber es scheint,, as- ob er vermittels Eiektricität ein weit tragende» Geschoß ahfeuern und durch elektrische Schläg« oder derglekhen ^xin« so starke Vibrati»» -erzeugen «olle, daß »Uf «it^n grtGtt» Raum hin ailleS Lebende vernichtet werden müsset. Lor Kurzem starb in Berlin esneS jener Indi viduen, wetcheder VolkSmund „Blutsauger" oder „Halsabschneider" nennt. Am letzttu Laste seine» zinsenreichrn Daseins versammelte derselbe feine Söhn« um sich und theilte ihnen mit, daß A M», nat» nach seinem Lod« Jeder von ihnen die Svmm« von 30,000 Lhltn. erhalten würde. „Aber Vaters fragte einer der Söhn« bittend, „wozu diese lang» . Frist? Können wir drnr»^ unser Erbe . ... „Gut", unterbrach ihn der Sterbende- „gebt mir 3s pCt. DiSconto, und Ihr sollt daö Geld sofort erhalten!^ - ? AuS einer Buchdruckern in Newyork ist einKu- riosum hervorgegangen: «ine RieseNzeitüng unter dem Titel „Ike llluwiuatvck ttnallrupel t!oa«tei^ latiou"- welche 8^ Fuß hoch und 0 Fuß breit ist. In Quart gebrochen, ist jede der acht Seiten Noch 48 Zoll hoch und in 43 Spalten getheitt. Man hat dazu »in sehr starkes Papier verwrndet, wo- von vaS RieS 3 Ctar. wiegt, damit daS Blatt nicht so schnell dem Zaha der Zeit erliegt, denn es soll „alle 100 Jahre nur ein Mal" erscheinen. 48 Arbeit»« find acht Wochen lang mit der Her stellung dieses RwfenblatteS beschäftigt gewvftv, daS in 28,000 Exemplaren und in elegantem Um schlag zum Preise von j Doll, verschicktwordenist. An die Officiere und Soldaten der in Königs berg garnifonirenden Divifion ist der Befehl er gangen, die Backenbärte derartig abzuschntidt», daß nur ein Streifen vom Ohr bis zum Mund winkel stehen bleibt. Gacken- und-Schnurrbart erhalten dadurch die Form eines tV. D«utsch- land ist nun jedenfalls grrettet. n. - Während deS italienischen KritgeS sind iu Frank reich 38 neue Blätter, dj» sich vorzugsweise mit dem Kriegsschauplatz« beschäftigten, erschienen, von denen di« Mehrzahl bereits wieder d«n Weg sol cher Eintagsfliegen gegangen ist. , - Von den gefangenen französischenSoldatm,welche kürzlich von Böhmen durch Sachsen und Gaiern nach Frankreich gebracht wurden, find in Hof 20 Mann drsertirt, welch« sich thril» über hie preu- ßisch« Grenz«, thrilS nachcheMPveußischen Städt chen Lanna wandten. Dieselben wart» meist preu ßisch« Unterthanea und gehört«»: üchgesammt d«r Feemdenlkgion an. Sie erklärte», al» si« vor die MÄizeibthördt. gekracht chuchty, daß sie W ihrer ^Dmschiffun« iü; Algier än General MAc Mahon da» Gesuch gestellt hätten, nicht im Kriege gegen Oesterreich verwendet zu werden, daß fik dies«» Gesuch , ol» sie dennöch nach Italien tra»^