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- 436 - von vttschitdruen Stitrn Klage tiyMricht und, auch der Ram« veS L-äters stinen Vorgesetzt,» »mg«1h«ilt wordrn sein.^, . - Dem Berichte eines Augenzeugen der Schlaft von- Ssl- frrino, ans dem Hauptquartier von Sao Sasfiana -vom 28. Juni, entnehmen wir folgende Details: „In der vor gestern kattgehabten Schlacht standen sich ungefähr 300,000 Wann gegenüber. DieLerluste sind weit bedeutender, als Man Anfangs glaubte. Wyn kann-sie ohne Uebertreibung ans 50,000 Todt,:, Verwundete und Versprengte schätzen. Und noch ist gar Manche« nicht bekannt. Während ich diese steilen schreibe, liegen die Verwundeten noch haufen weise, wie sie die Kanonenkugel^ und Karrätschen in gan zen Reihen Hingemäht haben j auf dem Schlachtfeld und in de« tropischen Hitze. Viele: dieser Unglücklichen, welche »och .zu rehtrn waren, sind heute unrettbar verloren. Was »M van dey Gefahren gefabelt hat, welchen sich der Kai- seriNapoleon'.während der Aktion ausgesetzt haben soll, be stätigt sich nicht; ein einziger Gardist wurde in de^Nähe des Kaisers verwundet. . Ein Zufall hatte Morgens einen Aufschlag der Uniform des Kaisers beim Austritt aus sei nem Quartier zerrissen, und dieser von mehreren Soldaten bemerkte Umstand hatte das Gerücht veranlaßt, als hätte eine Kanonenkugel die Epauletten des Kaisers fortgerissen. Was un« Allen schmerzlich aufstel, war die Gleichgültigkeit der Bewohner Montechiari's Angesichts des unsäglichen Jam mer«.. Eigiae Geistliche des Ortes und wenige Damen ver- theilten.Bouilidy: aber es mangelte leider an Armen, um den verschmachtenden sterbenden Soldaten einen Trunk Wässer zu reichen. Ich und mehrere meiner Freunde ver- zdge'rten unsere Abreise, um diese unglücklichen Opfer mit etrpa« mit Wein vermischtem Wasser zu laben, aber was vermochten die Bemühungen Einzelner bei so grenzenlosem Elend; wir konnten uns der Thränen nicht enthalten. Äon Montechiaro bis Castiglione war der Weg mit Ver wundeten bedeckt; Wagen, nur für 4 oder 5 Mann berech net^ waren mit 20 bis 25 Monn beladen. Bon Zeit zu Zeit begegnet man langen Reihen von Gefangenen, mit ihren Offizieren an der Spitze, denen man ihren Degen gelassen hatte. Die Eskorte dieser Gefangenen bot ein treffliches Bild des originellen französischen Soldatencharak ters. Di« beritttne Eskorte war in Ordnung; die Mus kete im Bandelier, den Säbel n 1» ämgonne, die geladene Pistole ich der Faust; aber die Znfantericescortc folgte sorg los, 1>ie Hände in der Hosentasche, die Pfeife im Mund. Die Gefangenen trugen ihr Gepäck und ihre Gewehre. Und Vies geschah ganz in der Nähe des Schlachtfeldes, wo eben ein« Abtheilunz österreichischer Ühlanen mehrere Munitions wägen eröbert hatte. Keine Worte vermögen den Anblick zu schildern, der sich-KUseren Blicken zu Castiglione bot: Der Kirchhof, der diese Stadt umgiebt, war voller Ge fangenen ; die Offiziere bildeten in einem Winkel eine be sondere Gruppe. Die Kirche des Ortes war zur Ambulanz verwandelt; schwer verwundete Oesterreicher und Franzosen lagen dort ächzend und wehklagend auf wenig Streu; nichts AG Stöhnen und Schreien nach Wasser. Und zu allem Unglück war hier kein anderer.Chirurg, al« «in gefallener LAerrrichischer Sanitätsoffizier, der nichts als eine Sckeere »U feinch Operationen besaß. Von der Ambulanz begab ich mich zu den Gefangenen, und hier war der Anblick Nicht cklmder ergreifend. Da sie ihre Ration nicht erhalten, so littet -ss« bei quälendem Durst auch noch Hunster; >ie meisten Derselben hatten seit mehreren Lagen nichts als 'etwas Bisqüit zu sich genommen. Gefangene österreichisch? Offiziere erzählten, ihr Kaiser wir« des Siegs so sicher «Hewösrn, daß. rr lzn'Mräuen ausgebrochen sei, al« seine Soldaten die für unüberwindlich gehaltenen Position!» räumen müßten." ' . . In Tarnow in Galizien wollten die Katholiken nicht zugebkn, daß ein verstorbener Evangnischer aus ihren Gottesacker beerdigt werde. Da sawffen die dortigen Juden die nilhige Humme zusam men und kauften ein Sluck Land, welches sie den Evangelischen als Begräbnißplatz schenkten. Die Wiener Freiwilligen sind immer voll Hu mor. Als einer derselben sein Handgeld, einen Zehnguldenschein, wechseln ließ, lhat er dieß mit den Worten: „Frau Wirthin, wechseln Sie mir mernen Tod t e n s ch e i Zn Petersburg ist die Cholera ausgrbrochen, mit einem so bösartigen Charakter, daß die mei sten der von ihr befallenen Opfer schon binnen wenigen Stunden erliegen. In Galizien bildet sich eine Judenlegion, die von ihren Stammesgenofsen erhalten wird und beweisen will, daß dir Söhne Israels jetzt noch ebenso wacker kämpfen, wie damals, als sic unter den Makkabäern die Römlinge schlugen. ZranLenberger ^irchelmachrichlen. Am 3. Sonntage nach Lrinitaris früh 6 Uhr hält bi« Beichtred« Herr Diak. Lange, Vormittags predigt Herr Sup vr. Körner über Lposteigesch. 4, 8—21; Nachmittags Herr Diak. Lange über 1. Lim. 6, 6 —10. Geborene: Johann Gottlob Krepsky's, B. u. Schuhmachermstrs. h., T. — Friedrich Wilhelm Böhme's, B. u. Wbrmstrs. h., T. — Der Karoline Wilhelmine Dünnebier h.,. unehel. S. — Der Auguste Hübler h., todrgeb, unehel. S. — Karl Gottfried Heinrich Räther s , B. u. Schneidermstrs. h., L. — Karl Gottlob Clausnitzer'«, B. u. Schänkwirth's h, T. — Karl Gustav Melzer, Lmtsregistratvrs h., S. — Louis Alexander Aurich'«, Buchführers in Gunnersdorf, T. — Friedrich Anlon Münzner's, Zimmermanns in Neu- dörfchen, T. — Johann Gottlob Richter'S, Leinwebers in Hausdorf, S. Getraute: vnest. Gestorbene: Friedrich August Schubert- Maschinenbauer h., 57 I., am Bluxbrechen. — Wilhelm Ferdinand Adam s, B. u. Schuhmachermstrs, h.. T., 14 T, am Krampf. — Fried rich August Mai's, Kattundr. b., S., 3 W. 3 L-, am Krampf. — Friedrich August FL'rster's, Maurers h., G., 20 W., an Abzehrung. — Johann Hermann Fischer'S, D. U. WbxmstrS. h„ S,, 2 I, 2 M., an Gehirnentzündung. 8achsen6urger Nirchennachnchien. Geboren: Friedrich Wilhelm Fiedler'«, Hausbcs. u. Handarb: in Jrversdors, S. — Karl Heinrich Frenzel'«, Bergmanns u. Einw. in Sachsenburg, S, - Getrauet: ; i Hermann Wilhelm Lbomas, B, u. Wbrmstr. in Kxgu- kenberg, mit Karoline Juliane geh. Hirth gus Sachsen burg. — Fnedxich Ernst Seifert, Handarb, in Jrbertzdörf, Zgqsi, mit Lgfr. Christiane Juliane geb. Hofman» au« Trbsrsdprf. :i . ;