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Joseph Mazzini an Louis Napoleon. (B e s ch l ü ß) . . j / „Ferner erklärten Sie, pnß die wahre von Gott geschaffene Aristokratie, jene der sich erschließenden Talente und des Geistes, unter Jhstkn^das cipis- sirende Leben der Nation befördern werhe, AVer können Sie auch nur eine Spux.vyn Freiheit in einem Lande aufweisen, das, Dank Ihnen! un ter die übrigen gesunken ist, wo. Hunderte vor; Männern im Gefängniß schmachten, um nach Eayenne oder Lambessa^deportirt zu werden, ohne Hätz mit, HpLN auch ^nu^ ein . gerMtfichsö Ä erhör vorginoitimen morden wäre? Können Sie in Ihrem kaiserlichen Frankreich auch nur eine ein zige unabhängige Zeilung aufweisen? Auch nur eine einzige Classe von unabhängigen Männern, der es ermöglicht wM den Mcdanken, Wünschen und Bestrebungen des Landes Ausdruck Zu geben? Einen einzigen WHrj der von seinen Lanhsleu- ten k^einrHir^r,ööhlÄ Sch^inversamMHyLeq ge wählt werben konnte, ohne im voraus tüirch einen Eid sich verpflichten zu muffen, daß er Ihre despo tische Herrschgsk ausreLl erhalten wolle? Kühnen Sie" liür ktn'^n einzigen walMäftigen, lakenr- vollen und gestnnungslüchligen.Man.n nennen, der in Ihrem Ralhe säße und dadurch Ihr verhaßtes' System änerkenrite? . -.-„Nein! Sie sind nie-im,Stande gewesen , eisten Minister, eine Stütze Ihrer Polilik außerhalb hes Avises Ihrer unmilrelsarerr Mitschuldigen zu sin- ve^ Äon Thiers zu Uüi^t,' Mst Eöusin zu Bille- msrn, vyn Mjcheles,öik> zu Kän Rayvaud scheut das intellektuelle Frankreich vor Ihrer Berührung zurück, weit diese besudelt. Noch vor Kurzem thä^en Sie, vor Europa groß damit, daß Frank reichs Herz Ihr.Herz sei, und, glücklich, ruhig und ungestört, Sie als seinen Meller und Heiland begrüße. Aber vor wenig Monaten ertönte ein Kräch in der Staße Lepelletier, und dann erklär ten Sie — vermittelst Ihrer brutalen und vom Schrecken cingegebenen Zwangsmaßregeln, durch bald drohende, halb flehende Appellationen an Euroha, durch die militärische Eintheilung Frank reichs — Sie erklärtest,..nachdem Sie flehen Jahre ttng eine unringrschränkte Gewalt gehandhabt mit KüM eines Heeres, das Alles überwältigte, und WWAzsu?LMion von den Männern.gelich tet, die Jhntn Furcht emslößttn — Sie erklärten, gewandelt werde! . „Frankreich chag tief in den Staub getreten sesn, aher,?S läßt sich, nicht in eine Äastille umschäffen, und, Europa mag nicht Ihretwegen in eine anstall.Ihrer corsischen Polizei umgewazihelt wer den. . Leßvalh, mein Herr, üben Sje Entsagung, sinken Sie nun wieder unter! Ihr Kaiserthum hat sich als eine Lüge herausgestellt und Lügen verdie nen der Vernichtung andeimzufallen» Ja, haZ Kaiserreich Hal sich als eine Luge erwiesen! Sig, mein Herr, bildeten dasselbe nach; Ihrem eigeisey Angesicht, Im Verlaufe des verflossenen halbtfl Jahrhunderts Hal, mit Ausnahme Lalleyrastps/ kein Mann so viel gelogen als Sie. Larin liegt das Geheimniß Ihrer zeitweiligen Gewalt. Ist einem skeptischen und zerfahrenen Zeitalter wie dem unseren werden Lügen leicht geglaubt,, ab,«p Sie hallen nicht vor. In Arerrenberg sagtest Sie 1838, Sie wären, weil alle edlen Seelen ist hie Verbannung gesagt seien oder von der Regierung verfolgt würden, stolz darauf, zu der Schaar dcx Geächteten zu gehören. Seither habest aber gtx rade Sie gegen dieselben eine grausame Verfolgung organisirt. Als im Jahre 1836, nach dem voy Ihnen verübten Straßburger Attentat, Ludwig Philipp Sie nach Amerika schickte, erklärtest es sei Ihnen bewußt, daß Sie schuldig seien; Sie sagten weiter, daß Sie sich durch seine Großmyth und Milde tief gerührt fühlten, und Sie überna,tz- men die Verpflichtung, gegen ihn-nie mehr erstg Verschwörung anzuzetteln.Aber schon zwei Ja,hrd nachher conspirirten Sie gegen ihn von der Schweiz aus und vier Jahre später landeten Sie in Bou- logne. „Im Jahre 1848 eilten Sie nach Paris, uq» sich unter die Fahne der Republik zu stellest. ust.d der republikanischen Sache völlige Hingebung ju bezeigen. Noch in demselben.^abre schriebea Sie: „Im Angesichte der Souveränetäl der Nation kanst uüd 'Kill ich nichts in Anspruch nehmen, äützer den.DeWen eines französischen Bürgers// Sie^,,versprachen 1850 mit feierlicher Betonung: „Wenn die Verfassung Fehler hat und Gefahren ist sich trägt, so stebs es bei euch, dieselben zu beseitigen. Ich aber halte mich^ pürch meinen Eid gebunden, streng innerhalb der vötr Beilage B 1859 ". ^1 r r daß Sie nicht l^ben und nicht herrschen. können, falls nicht Frankreich in eine gioßeBastiÜeüstd Europa in ein großes kaiserliches Polizeiamt um- ' - des ' ' ' '' ' ", ' Intelligenz- und Wochenblattes fm Frankenberg rc