Konzerte in der Frauenkirche Zerstörung - Abschied - Neubeginn Am 15. Februar 1945, heute vor 61 Jahren, bricht die Frauenkirche, schwer getroffen von den Angriffswellen der letzten Stunden, zusammen. Dresden ist nahezu zerstört, Behörden erklären Stadtteile zu „Toten Gebie ten". Dieses Schicksal hat den Deutschen die Verbrechen des „Dritten Reichs" besonders fatal vor Augen geführt. Das heutige Pro gramm gedenkt dessen mit zwei Musiken - die eine entstand unmittelbar nach Kriegs ende, die andere im Abstand eines halben Jahrhunderts. „Das Göthehaus, der Welt größtes Heiligtum, zerstört! Mein schönes Dresden - Weimar - München. Alles dahin!", notierte der 81jäh- rige Richard Strauss, erschüt tert und verwirrt angesichts der letzten Kriegsereig nisse. Die Heimsuchung Deutschlands mit seiner Kultur, seinen Opernhäu sern, seinen Dichtern und Denkern mochte Strauss Richard Strauss um 1945, als er die Metamorphosen komponierte als bittere Strafe empfunden haben - Strauss, der zwischen November 1933 und Juni 1935 als Präsident der Reichsmusikkammer selbst an vorderster Front Kulturpolitik gemacht und dabei die Zensur eingesetzt hatte. Eigene musi kalische Vorstellungen setzte er absolut, und er revidierte sie, wie wir hören können, auch in seinen letzten Lebensjahren nicht. Gleichwohl haben wir überwunden, Dinge zu vermengen, die nicht zu vermengen sind, und sehen in der Musik von Richard Strauss heute einen einzig artigen, bewahrenswerten Klangzauber. Als Strauss 1944 die Metamorphosen zu schrei ben begonnen hatte, waren dem Werk Sinn und Symbolik bereits eingeschrieben. Es galt, klagend Abschied zu nehmen - von einer zer-