Konzerte in der Frauenkirche Ja, man hat mir erzählt, dass Komponisten wie Weber und Wagner diese Kuppel genutzt haben. Nachdem ich diesen Auftrag bekam, habe ich mit einer Sängerin und einem Trompeter dieses akustische Phänomen studiert: Durch den größeren Hallanteil in der Kuppel entsteht ein gewissermaßen überirdisch schöner Klang, während die Akustik unten den realen Raum widerspiegelt. Durch diese Kombination stehen sich dann zwei akustische Ebenen gegenüber - das ist ein sehr reizvoller Effekt, den man heute mit der entsprechenden Technik auch künstlich erzeugen könnte, aber hier ist das die akustische Realität dieser Kirche. Neben dem Beginn mit den vier Trompe ten auch im vierten Abschnitt nach einem Brief über Dresden von Heinrich von Kleist - immer, wenn das Wort „Dresden" vorkommt, erklingt es von Knabenstimmen gesungen aus der Kuppel. Und dann im fünften Abschnitt „Inferno": Ein Augenzeuge der Dresdner Bom bennacht berichtet, dass er aus den Trümmern kommend ein Mädchen mit einem verbogenen Fahrrad auf dem Rücken gesehen habe - und dieses Mädchen sang. Dieses Singen hören wir ebenfalls aus der Kuppel. Das Mädchen singt in diesem Zeitzeugenbe richt Teile aus Bachs Johannespassion - haben Sie dieses Detail auch musikalisch aufgegrif fen? Beginn des Te Deum: „vier Trompeten aus der Kuppel geblasen" Können Sie einige signifikante Passagen nennen, an denen Sie dieses Klangphänomen eingesetzt haben?