Konzerte in der Frauenkirche Ein Glücksfall in einem Komponistenleben Der Komponist Siegfried Matthus im Gespräch mit Eva Katharina Klein Herr Professor Matthus, Sie haben den Auftrag zur Komposition Ihres Te Deum als „Glücks fall in einem Komponistenleben" bezeichnet - können Sie die Bedeutung dieses Werkes für Sie etwas näher erläutern? Es hat mich sehr berührt, dass ich an diesem bedeutungsvollen Anlass für Dresden mitwir ken darf - das Schicksal dieser Stadt hat mich ein Leben lang beschäftigt. Je mehr man um diese sinnlose Zerstörung weiß, umso größer erkennt man die Aufbauleistung und den Willen, der hinter dem Wiederaufbau der Frau enkirche steht. Dieser Wille und diese Identität, die sich die Dresdner mit ihrem beispiellosen Engagement und einer großen internationalen Hilfe geschaffen haben, das hat mich schon vor diesem Auftrag sehr beeindruckt. Partiturausschnitt des eröffnenden „Jubilate" In heutigen Zeiten gibt es wenig Anlässe zu einer ungetrübten Freude und zu einem großen Jubel. In meinem Te Deum habe ich diese Glücksgefühle in dem „Jubilate" des Anfangs zu komponieren versucht, das dann am Schluss der Komposition wiederkehrt.