Volltext Seite (XML)
Lheilnahm« zum «igentlichep Jubiläum' im Ft- bruar behalt« «r sich vor. Elster, 6. Septbr^ (Dr. I.) Gestern Mittag ist in dem benachbarten Dorfe Sohl während eines nicht astzu heftigen Gewitters eine Frau, Mutter von drei unerzogenen Kindern, vom Blitz« erschla gen worden. Der tödtende Strahl hat seinen Weg durch ein Fenster genommen. Die Frau, welche eben ein Kind an ihrer Seite, ein kleineres aut ihrem Schooße haltend, bei ihrem kärglichen Mahle in der Nähe des verschlossenen Fensters gesessen, ist an der Brust verwundet rücklings niedergestürzt und ungeachtet aller Belebungsversuche todk geblieben. Der Knabe aber, auS den Armen und von der Seite der Mutter in eine Ecke geschleudert, sowie der Vater sind nur betäubt gewesen und bald wie der zur Besinnung gekommen. Die Königlich Sächsische Landcslotterie wird abermals erweitert. Das 55. Spiel derselben, wovon die I. Klaffe den 13. Decbr. d. I. gezogen wird, besteht aus 65000 Loosen, mit 32500 Ge winnen, mithin findet eine Vermehrung von 3000 Loosen incl. 1500 Gewinnen statt. Dieses Plus ist der letzten Klaffe, welche summarisch 22500 Gewinne enthält, zugetheilt worden, namentlich sinh 5 Gewinne a A)00, 20 » 1000, und 50 n 400 Thlr. mehr als in 54. Lotterie. Der drillen und vierten Klaff« ist ein Gewinn von L 2000 Lhlr. eingeschaltet.! Rochlitz, Anfang September. (Dr. I.) Ha ben sich auch nach und nach die Gemülher im All gemeinen über die in den ersten Lagen deS vori gen Monats stattgefundenea Unglücksfälle angefan gen zu beruhigen, so ist es doch jetzt, wo man di« bleibenden Schäden der furchtbaren Waffer- sluthen zu übersehen vermag, um so schmerzlicher, die Größe derselben für einzelne Orte und Besi tzungen in ihrem ganzen Umfange zu erkennen. Da sieht man,-wie der Fluß, indem er zum Theil seinen Lauf geändert hat, Strecken von drei und mehr Acker des schönsten Feld- und Wiesenbodens gänzlich fortgeschwemmt, dann wieder auf frucht baren Fluren oft mehr als 5—7 Ellen tiefe weit ausgedehnte Löcher gerissen, an andern Stellen wieder Massen von Sand und Steingeröll aufge führt hat, unter denen die Ernte des Jahres be graben liegt. Solche Löcher auszufüllen, Sand und Steine zu entfernen, wird in den meisten Fällen ausgegeben werden müssen, da der dazu er forderliche «norm« Aufwand in k«inem Vcrhältniß zu dem dadurch zu erzielenden Nutzen steht. Es find dies daher zum größten Lheil bleibend« Schä den und unersetzliche Bermögensverluste für di« davou Betroffenen, unter denen sich eine nicht gt- 535 — ringe Zahl armer und kleiner Landwirthe befinden. Hierbei wollen wir noch nicht die Beschädigungen der Flußufer erwähnen, welche dringend einer Be festigung und Regulirung bedürfen, soll nicht die nächste Hochfluth und der nächste Eisgang neuen erheblichen Schaden an Grund und Boden, wo nicht neue Unglücktzfälle durch Ueberfiuthuizgen be wohnter Strecken heWiführen. Ueberblickt man hiernach die Beschädigungen an Ufern, Feldern, Wiesen, Weg«n und Gebäuden, welche die Fluthen dem platten Landt ^»gefügt haben, so muß man, wenigstens im hiesigen amtshauptmannschaftlichen Bezirk, zu d«r Ueberzeugung gelangen, daß dies« Beschädigungen ungleich größer sind, als die den städtischen Wohnungen zugefügten, wenn schon damit nicht etwa gesagt werden soll, daß die letz- tern nicht eine sehr beträchtliche Höhe erreichen. Die bereits im Gange befindlichen, zym Theil schon vollendeten Abschätzungen werden das Ge sagte bestätigen. Gerade für daS platte Land sind aber, soviel wir wissen, die freiwilligen Beiträge bisher weit geringer gewesen, als für die Städte, und wenn es auch richtig sein mag, daß in den Städten säst ausschließend die ärmern einer Un terstützung dringend bedürftigen Einwohnerklassen gelitten haben, wogegen «ine große Anzahl der ländlichen Grundbesitzer eher im Stande sein wird, sich selbst zu helfen, so darf doch nicht übersehen werden, daß auch unter den letztem Viele sind, die, wenn ihnen nicht Hülfe wird, den gänzlichen Verlust ihres geringen Vermögens zu beklagen ha- ben werden. —»-4—— Alexander von Humboldt. Einem auswärtigen Blatt« entnehmen wir das nachstehende Gedicht, das dem Gefeierten zu sei nem 89. Geburtstage von Verehrern überreicht worden ist. Der Lod sah seine Liste nach Und bei dem Ramen „Humboldt" sprach Er schmunzelnd: „Halt den streich ich an, Der muß nun auch mit kommen dran! Ist heute neun und achtzig Jahr, Ein ziemlich Alter — das fürwahr. — S' ist ja nach Mosis Palmenzkel Neun Jahre mindestens schon zu viel; Auch glaub ich fast, der Alte hat Es jetzt auf Erden selbst schon satt; Denn da ist doch bei meiner Ehr' Nichts, was ihm unbekannt noch mär'! In Welten, wahrlich kaum entdeckt, Hat er die Nase schon gesteckt; Ma» Kunst und Wissenschaft ersann, In Allem ist zu Haus der Mann; - Drum muß er auch del solchen Taben Auf Erden lange Seil» haben,"