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— > 3l8 Hahren »hsi wurde de« «ine K,K desselben durch da» fl<V drehende Rad «faßt sind zweimal gebro chen. Zum Glück hielt dir Gagen sogleich, sonst Häkle der Junge völlig aüS einander gerissen wer den können. In Würtemberg, wo man mit dem Ba» der EifendahNen etwa» zurückgeblieben und erst im Z. 18LV zur Eröffnung der großen, nach dem Bodensee führenden Staatsbähn verschnlleN ist, htcht mdn jetzt da» BtrfLumte mit verdoppeltem Sifer nachzuholen, am da» Land mit diesen un entbehrlichen VerkehrSkraßtn za versehen.- ES werden «on den Ständen za diesem Zwecke nicht tveniger als Ll Mill. Gulden gefordert, und die Kammern sind bereit, diese bedeutende Summe za bewilligens Man macht dabei dir Erfahrung, baff bei einer früheren Vornahme der Bauten an den Kosten viel erspart worden wäre; indessen wirb Man jetzt dadurch wieder Gewinn ziehen- daß iS dir Regierung Möglich geworden ist, einen förmlichen Plan vorzulezen, nach welchem daS Eisenbahnnetz auSgeführt werden soll. Ein Londoner Wochenblatt theilt zur Charak teristik der gegenwärtigen Zustände in Frank reich das nachfolgende Schreiben Mit, welches an eine hohe Dame in Pari» gerichtet Und dessen Absender ei« angesehener Arzt in einer französischen Provinzialstadt ist. Derselbe hatte seit vielen Jahren keinen Theil an dtn politischen Angelegen heiten genoMlnen und beschäftigte sich ausschließ lich mit seiner PrätiS. Aber ör wurde gefangen genommen und nach Algerien verbannt, aus einem Grunde, den die Leset dem Schreiben selbst ent- MHMen können Dasselbe läutet: Orän, 7. April, Madamt, ich habt endlich die Erlaub- Mß erhalten, an Sie zä schreiben und über meine Erleb nisse zu Ihnen zu sprechen, Erlebnisse, die so unerwartet tarnen, bäß ich zu tcäumen glaude, wenn ich darüber nach- drrtte. In der Rächt zum 25. Febr., um S Uhr Morgens, bökte ich Schritte; im Glauben, daß es Krank seien,' eilte jch schnell herbei und wurde eruf der Stelle verhaftet und M eine Postchaise gesetzt, ohne vorher mit irgendjemand sprechen zu können. Ich wurde, darauf in da« Gefängniß vvn S. gebracht und 28 Läge lang unter geheimem Ver schluß gehalten. Zehn Tage später besuchte mich der Ge- neralsecretair der P.räfertur und sägte mir wörtlich Fol gende«: „Wir wissen, daß Sie sehr bekannt, sehr geach tet und sehr einflußreich find; Sie könnten in einem ge wissen Falle gegen Ihren Willen zur Fahne werden, um welche sich da« Volk schaaren würde. Wir wollen aber nicht, daß dem so sei. Deshalb sollen Sie verbannt werden. Wir wissen, daß bei Ihnen keine geheime Gesellschaft exi- stirt und daß Sie niemals'Mitglied einer solchen gewesen find.s' Ich antwortete: „Sie haben mich Armenarzt ge- oänae und eä ist nicht zu verwundern, daß ich als solcher populär geworben bM" ,-Da« ist wahrst, erwiderte je- ner,' „er ist peinlich, aber Sie müssen fort.^ Seit damals gefetzt worden war, man auf der hrästttiir sägte; ich sei nicht verhaktet worden, ehre solche Kundgevung klwate n>- deß rin Verhaftung zur ^olge haben: Ich erfuhr ferner, daß schön vor langer Zeu der Lürgermttster von D, ^zu dem Bürgermeister von P. sagte, ich sei ju einflußreich, um nicht gefährlich zu sein. Jeder weiß, daß ich mich nicht einen Augenblick mit Politik beschäftigt habe, sondern ganz einqezogen lebte. Ich versichere, Ihnen- M-dawe, daß alle Verbannte, weiche ich iä Marseille und anderswo gesehen, ehrenhafte, ruhige uyd friedliche Leute find, meist Familienväter- die nur verjagt warben, weil sie bekannt und geachtet waren. Nach achrundzwänztgrägiqer strenger Haft in S. mußte ich mit M N,/ den M gleiches Schick sal getroffen hafte, in einen jener schrecklichen, für die Ga- leereniklaven bestimmten ZMenwägen sttiaeN, in denen äe- rade soviel Luft einströmte, um die Insassen vor dem Er sticken zu bewahren. Wir waren 12 in jedem Wagen. Nach einer gräßlichen Fahrt von drei Lagen Md zwei Nächten kamen wir halbtodt in Marseille an. Ma^ brachte uns in die Kasematten des Fort St.-NicolaS, auf ein von Ungeziefer zerfressenes Lager. Am I April wurde» wir, 58 an der Zahl, nach Oran eingeschiffc. Die Uedersahrt war schlecht. Am Osterrage kaseruirte man uns in. Mer- Sel-Bebir wie Soldaten ein; gestern endlich wurde un« der Ort unserer Bestimmung ängekündigt und wircrbiel- ten die Erlaubniß, nach Oran zu gehen, um für Trans portmittel zu sorgen. Den 9. April soll ich in Meinen Berbannungsort gelangen, WaS werde ich in dieser klei nen Stadt anfangen? EL leben dort.bereit- drei geäch tete Aerzte. In unserer Schaar von 56 Männern befän den sich drei Aerzte, zehn Advocaten, Kaufleute rc. uyd nur vier Arbeiter. Alle Altersstufen waren vertreten von 25 — 70 Jahren. : In Mecklenburg wächst die Auswanderung so stark an, daß die Stände von Seiten der rit- terschaftlichen Aemter aufgefordert Horden sind, Zwangsmaßregeln dagegen zu ergreifen, welchem Verlangen jedoch bis jetzt nicht entsprachen wor den ist. Ueberall fehlt es an Arbeitskräften, und auf den größeren Gütern liegt deshalb die Länd- wirthschaft ganz darnieder. Der- Grund dieses Uebels liegt in dem Feudalwesen jenes Landes, welches die freie Bewegung der arbeitenden Klas sen vielfach hemmt und die Erlangung eines siche ren Domizils erschwert. Auf den ritterschaftlichrn Besitzungen erfahren der Bauern- und Arbeiter stand eine so unliebsame Behandlung , daß sie. eS vorziehen, ihre Heimath zu verlassen, um in der Ferne ein menschlicheres Loos zu suchen. Oesterreich. Die kaiserliche Regierung, ist fortwährend darpuf bedacht, weitere Ersparnisse im Staatshaushalte herbeizuführeu. Wir «S bei der Armee bereits der Fall gewesen, so soll jetzt auch dem Beamtenstande eine merkliche RedurtipN bevorArhtn. Wie versichert wird, ist das hierauf bezügliche kaiserliche Handbillet bereits erlassen. , >LüS Stockholm vom 2!. Mai schreibt mnu dem Hambutgischen Correspondenten: ,-DaS Hos- gericht hüt ist diesen Tägeäein Urtheit geßillt, da» jdde«sMS einzktz ia seiuek Art VNstrht. Es