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' Skovembrr. I. Jgnez. Trauerspiel in 5 Acten. 2. Die Kinder des Regiments, (repetirt.) 3. Stadt und Land. Lebensbild in 4 Acten. Zum Schluß eine Abschiedsrede, gesprochen von Fräulein Wesche. ComSdianten-Lied. Bon Bernhard Görnitz. Da rufen Biele Weh' und Ach! Er ist ein Comödiant, Und plappern'S alten Weibern nach, als wär' dies eine Schänd'; Doch wer die Kunst im Herzen trägt, so licht und klar und rein, Und wie ein Heiligthum sie pflegt, das kann nicht Schande sein. So Mancher, der mit frohem Blick Euch hier zu lachen macht, Hat oft sein liebstes Erdenglück den Musen dargebracht. Er spielt mit heit'rem Angesicht den Schmerz in Possen vor, Er spielt, er weint, er klaget nicht, daß er sein Glück verlor! — Und jeder Mensch auf dieser Welt, sei's Fürst, fei's Bettelmann, S'ist dennoch jeder Comödiant, so gut, so schlecht er's kann. Im Himmel wohnt der Directeur von unsrer Plag' und Noth, DaS Schicksal ist der Regisseur, die Gage zahlt der Tod. Der fragt nicht: warst Du König hier, warst Du ein Bettelmann, Er giebt unS Allen ein Quartier und schaut den Rock nicht an. Dort aber fragt der Directeur von unsrer Sorg' und Pein: Warst Du ein Mensch zu meiner Ehr', Du sollst willkommen sein. Ditnn steht der arme Comödiant vielleicht verherrlicht da, Und Engel reichen ihm die Hand Ln lichter Gloria. „Hast Deine Rolle gut gespielt, Du armer Etdensohn, Drum nimm, daß sich die Stirn' Dir kühlt, beN Lorbeerkranz zum Lohn