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— eoo — PrivatgaSconsumentea ohne Bedrückung letzterer übertragen wird. Während sodann in den Städten, in welchen Actiengesrllschaften öder Privatpersonen die Gas anstalten errichtet haben und fortsühren, wie die Erfahrung lehrt, zwischen diesen und den städli- > scheu Behörden fortwährend Unannehmlichkeiten und Reibungest vorkommen und Differenzen zwischen den GaSanstallsdirectionen und den PrivatgaScon- sumenten zu unliebsamen Weiterungen führen, fal- len da, wo städtische Gasanstalten bestehen, die zuerst erwähnten Erscheinungen natürlich ganz weg, bezüglich der letzteren aber darf man sich sicher ei net schnellen und billigen Ausgleichung gewärtigen. ' Möge dieS und Alles, was Andere noch weiter und besser, als wir, Hierüber zu sagen und gel tend zu machen wissen, werden, von den städtischen ' Collegien wohl erwogen werden^ wenn es sich, wie wir vernehmen, vielleicht bald um eine Entschlie- ßung darüber handeln wird, ob die Stadtgemeinde selbst ihren fetzigen und künftigen Bürgern eine wohlthätige, remirende Anstalt verschaffen oder ob sie de» darauszu ziehenden Gewinn Privatperso nen überlassen oder aber ob sie, von einer gleich zeitigen Verbesserung der Privatbeleuchtungsweise adsehend, noch fernerhin in gänzlicher Finsterniß ' nder bei unzulänglicher Straßenbeleuchtung ver- hGrezn will! Mögen aber auch unsere Mitbür- WWveun eine Gasanstalt in unserer Stadt zu kömmt, die Bedeutung derselben für daS " Gewvchewesrn zu würdigen wissen, /--»SSMSA«« V erm i sch t e s. Leipzig, 4.'Novbr. Heute ^b-nd kurz, nach 6 Uhr hat der Schuhmachergeselle Leps seine ihm vor kurzem angetraute. Frau; eine geborne Dörfel. auS Eibenstock, mit einem Tischmeffer erstochen und nach vollbrachter Lhat sich selbst mehrere Stichwunden in die Brust beigebracht. Eifersucht scheint das Motiv des Mordes gewesen zu sein. Die in vorig. Nr. d. Bl. enthaltene Notiz über den Lod fünf Unglücklicher Kinder ist — wie der „Schles. Ztg." aus Bölkenheim unterm 29. Octbr. geschrieben wird insofern nicht ganz richtig, als nicht das erwähnte„Bersteckensspiel"schlechchin die Ursache des grauenvollen Endes jener fünf Kinder gewesen ist, sondern, wie jetzt -actenmaßig feststeht, grenzenlose Gefühllosigkeit uyd BoSheit, Der Lhat, bDand ist folgender: Am 2ö. Octbr. waren drei KWer des hiesig?« Nagelschmidts Hübner und zwei Kinder deS Schuhmachers Fritzsche m den Nachmittagsstunden. im Garten und resp. Som- merhäuse deS Letzter« zu fröhlichem Spiel vereint ' Zu ihnen gesellte sich der durch seine Ung-Hunden- heit und Tücke stadtbekannte zwölfjährige Pflege- sohn des Töpfers H., dem sein würdiger Lehrer erst unlängst ein schlimmes Ende prophezeit hatte, und nimmt Theil-am Spiel.. Im schon erwähn ten Sommerhause steht außer.Sopha, Tisch und Stüh'lenauch ein Jahrmarklkasten, wie ihn Schuh, mach« brauchen. In diesen Kaffen begeben sich auf Zureden jenes Knaben die größern Spielge-, »offen, die kleinern werden von ihm nachbesördert. Nun wird der Kasten, in dem die fünf unschul digen, nichts Böses ahnende» Opfer auf dem kleinsten Raum zusammcngedrängt über- mW ne beneinander hocken, .zugeschlagen und der Unhold setzt sich darauf. Drei volle Viertelstunden hört er mit gräßlichem Wohlbehagen die Hülferufr, die flehentlichsten Bitten und das endliche Jammerge- stöhn. Endlich schweigt das Todesgebet, die Ster beseufzer verstummen und das Opfer ist vollbracht; schon spielt der bitterste Tod mit den unschuldigen Kindern. Jetzt, erst verläßt der Mörder seinen Sitz und schaut nach seiner Beute; sie zuckt nur. noch und er sieht sein Werk, von Niemandem geahnt oder gesehen, als gelungen. Denn sterben sollten die Unschuldigen; das ist sein Wille gewesen, wie ei selbst, angesichts seiner Opfer, mit der größte« Kaltblütigkeit vor Gericht ausgesagt hat. Und — damit ihm nichts die Beute noch streitig mache, bringt er den Kaffen unter Verschluß und Riegel und verläßt erst jetzt den Schauplatz seiner Lhat, um „den Drachen" steigen zu lassen. «Beim Aus gange aus dem Garten aber gewahrt ihn von der Straße her seine nachherige Anklägerin, ein Löch- terchen des Kupferschmieds Stephan von hier, das er mit wahrem Grimm anblickte. Endlich kommt der Abend heran und erst jetzt sucht eine Mutter ihre vermißten Kinder bei den.andern, sowie an entfernten Orten. . Durch dritte Personen veran laßt, begiebt sich die rc. Fritzsche züm verschlosse nen Sommerhause im Garten, ruft, sucht und — findet endlich ihre und ihrer Freundin Kinder als Leichen zusammengepfercht' im. bewußten Kasten; nur ihr jüngstes zuckt noch. Der Aeltern Schreck ist unbeschreiblich! Zwar rufen die ihrer Kinder Beraubten sogleich ärztliche Hülfe herbei;-aber Alles iff vergebens; die Kinder sind des LodeS Beule: Die Häuser der Trauer füllen sich mit Bewohnern der erschreckten Stadt; aber bis zum Morgen deS nächste» Tages herrscht über dem Ende der Kleinen ein-tiefes Dunkel. Daß jedoch Mörderhand hier gehaust und nicht ein unbtdach- trS Spiel das tragische Ende der Kinder, eine- Knaben und vier Mädchen im Aller von vier bi»