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383 Holzaue t i o n. Auf König!. Sachsenburger Forst-Revier sollen Dienstags, den 21. Juli 1887, und Donnerstags, den 2S Juli 1887, nämlich am ersten Tage: 20^ -Klaftern harte Stöcke am Heuberge, i»N : w'Ä- : Schmu«-iü«<, 9j Schock hartes Schlagreißig im Hengstbusch, - und ' / . . am zweiten Tage: 704 Klaftern weiche Stöcke im Mühlholze, - Geheege, 4 - harte dergl.s an die Meistbietenden unter den. vor der Auction bekannt zu machenden Bedingungen öffentlich »er kauft werden. Der Versammlungsort ist, von Vormittags 9 Uhr an, am ersten Tage in der Schlvßschenke zu Sachsenburg und am zweiten Tage in Hummitzsch'ens Gasthof zu Mühlbach. Das Königliche Forstverwaltungs-Amt Frankenberg mit Sachsenburg, am 15. Juli 1857. v. Helldorff. T. Uhlig. Ein Mahnruf an den Arbeiterstand!*) Wir möchten die Arbeiter dringend daran er innern, daß es, wie in der Geschichte der Völker und Staaten im Großen, so auch in kurzen Pe rioden in der Industrie und im Handel auf- und absteigende Perioden giebt; daß nach einer Periode so riesigen Schaffens, wie die jetzige, wo der Nach frage nach Arbeitern in vielen Branchen gar nicht genügt werden kann, auch wieder eine Periode der Erschlaffung kommt, nachdem die Production, wel che nicht immer den Bedarf des Weltmarktes ge nau zu übersehen im Stande ist, sich überstürzend zur Ueberproduction sich gesteigert, die Magazine so vollgestopft hat, daß der Absatz stockt. Dieses Uebers-Ziel-Hinausschießen der Production zieht stetS die Einschränkung oder Einstellung der Thä- tigkeit vieler industrieller Etablissements und in folge dessen die Entlassung einer größern oder klei nern Anzahl von Arbeitern nach sich. Deshalb sollten die Arbeiter die jetzige Periode der Blüthe benutzen, um sich einen Sparpfennig für die Tage der Noth zurückzulegen. Wir möchten an diese Mahnung noch die Warnung knüpfen, daß sich die Arbeiter durch die jetzige Gunst der Verhält *) Lu« der den Interessen des Arbeiterstande« dienenden in Frankfurt a. M. erscheinenden Zeitschrift, „Der Arbeit» „bn" des ve. Max Wirth entlehnt. D. «ed. nisse nicht zur Ueberhebung und zum Uebermuth wider die Arbeitgeber sollen verleiten lassen, damit ihnen, wenn einst das Blatt sich wenden sollte, nickt Gleiches mit Gleichem vergolten wird. Wir berühren nicht ohne gegründete Ursache diesen Punkt; denn die Klage über jene Ueberhebung der Arbeiter wird allenthalben laut und sind unS bereits zahl- reiche Zuschriften darüber zugegangen. In einem der bedeutendsten Hüttenwerke Deutschlands for derte z. B. ein einfacher «Lchmiedegesell, der da in Arbeit trat und u. A. die Bedingung gestellt halt«, beim Antritt im Wagen von einem 3 Stun den entfernten Ort nach der Fabrik gefahren zu werden, daß er in der Equipage deS Chefs abge holt werde. Wir vernehmen sehr häufig Klagen über di« Rücksichtslosigkeit, mit welcher Arbeiter den Principalen gegenüber treten, vor Allem aber die Klage, daß die bedeutende Vermehrung deS Verdienstes, welche in vielen Gewerben, nament lich aber in den größern industriellen Etablissements, Platz gegriffen Hal, durchaus nicht dazu beigetra gen habe, die Arbeiter zu bessern, sondern in vie len Fällen noch mehr zur Unordnung und zu» stärkeren Genuß geistiger Getränke hinzulenken. Wir glauben nicht, daß dies durchweg der Fall sein wird , wir leben vielmehr in Der Hoffnung, daß die Mittel bessern Verdienstes zu besserer Aus bildung der Kinder und der Arbeiter überhaupt