Vom Glück Die einen haben Glück, die andern nie! Für ganz Athen bin ich so schön wie sie. Was hilfts, solange er nicht glaubt ich seis. Er will nicht wissen, was sonst jeder weiß. Er ist verblendet, wenn er Hermia sieht, So blind wie ich, seit ich an ihn geriet. Was hässlich ist, was niemand je begehrt, Die Liebe gibt ihm plötzlich einen Wert. Die Liebe sieht nur das, was ihr gefällt, Weshalb man Amor immer blind darstellt. Ganz ohne Urteil, achtlos und in Hast, Verschießt er seine Pfeile, wie’s ihm passt. Deswegen sagt man auch, er sei ein Kind Weil seine Schüsse selten Treffer sind. Eh Demetrius auf Hermia blickte, Bin ichs gewesen, der er Schwüre schickte. Jetzt geh ich zu ihm, steck ihm Hermias Flucht. Ich weiß, dass er sie dann im Walde sucht. Für den Verrat wird er mich sicher schätzen Und dieser Dank wird mich noch mehr verletzen. Doch seh ich ihn und spür ein wenig Glück Den ganzen Hinweg und den Weg zurück. HELENA, »EIN SOMMERNACHTSTRAUM«