|DIE INTERPRETEN Dresdner Philharmonie D ie Dresdner Philharmonie, das Kon zertorchester der sächsischen Lan deshauptstadt, prägt mit ihren jährlich über 80 Konzerten in Dresden wesent lich das Kulturleben der Stadt. Gast spielreisen führten die Dresdner Philhar monie in die Konzertmetropolen der Welt und international zu bedeutenden Festivals. 2005 feierte das Orchester sein I35jähriges Bestehen. Die Wurzeln des Klangkörpers reichen jedoch zurück bis ins 15. Jahrhundert zu den Anfängen der städtischen Musikpflege, der Ratsmusik, die unabhängig von Hof und Adel ent standen war und bis weit ins 19. Jahr hundert hinein lebendig blieb. Ihre Entstehung führt die Dresdner Phil harmonie auf die Einweihung des ersten Konzertsaales für die Bürger der Stadt am 29. November 1870 zurück. Mit der Organisation großer Orchesterkonzerte in diesem sogenannten „Gewerbehaus saal" bekam das öffentliche Konzert wesen der Stadt eine neue Qualität. Das „Gewerbehausorchester“ gab ab 1885 regelmäßig Philharmonische Konzerte in Dresden, die dem Klangkörper 1915 den Titel „Dresdner Philharmonisches Orche ster" eintrugen. Die großen Kompo nisten jener Zeit, wie Brahms, Tschai kowski, Dvorak oder Strauss,führten ihre Werke mit dem Orchester auf. 1909 war die Dresdner Philharmonie eines der ersten deutschen Orchester überhaupt, das in den USA auf Tournee ging. Zu Weltruhm gelangte der Klang körper in den 30er Jahren des 20. Jahr hunderts vor allem unter Paul van Kempen und Carl Schuricht. Sämtliche Bruckner-Sinfonien erklangen erstmals in ihrer Urfassung, was dem Orchester den Ruf eines „Bruckner-Orchesters" ein trug und namhafte Gastdirigenten ans Pult brachte, u. a. Hermann Abendroth, Eduard van Beinum, Fritz Busch, Eugen Jochum, Joseph Keilbert, Erich Kleiber, Hans Knappertsbusch, Franz Konwitsch ny oder Arthur Nikisch. Nach 1945 waren Heinz Bongartz, Horst Förster, Kurt Masur, Günther Herbig, Herbert Kegel, Jörg-Peter Weigle, Michel Plasson und Marek Janowski als Chefdirigenten tätig. Seit der Spielzeit 2004/2005 ist Rafael Frühbeck de Burgos Chefdirigent und Künstlerischer Leiter. Ehrendirigent ist Kurt Masur. Unter der Leitung von Rafael Frühbeck de Burgos spielte die Dresdner Philharmonie von 2006 bis 2008 eine eigene, von der Kritik hochgelobte CD- Edition ein, die u.a. Werke von Strauss, Wagner, Bruckner und Brahms umfasst. 2008 entstand unter der Leitung von Dennis Russell Davies die Ersteinspie- lung von Alfred Schnittkes 9. Sinfonie. Das Orchester war zuletzt im Mai 2007 unter der Leitung von Rafael Frühbeck de Burgos in der Philharmonie Essen zu Gast.