Die Komponisten und ihre Werke ♦ Beethovens „Eroica“ composta per festiggiare il sovvenire di un grand' uomo.“ Dem Andenken an einen großen namenlosen Mann sollte die Sinfonie späterhin Ewigkeit verlei hen. Beethoven verehrte den Korsen Bona parte als jenen Freiheitshelden, der einer feudalen Staatsordnung den ent scheidenden Schlag versetzt hatte. Obwohl Beethoven den Kompositions auftrag eines Leipziger Verlegers zu einer Sonate auf die Französische Revo lution und die Großtaten Napoleons ablehnte, weil dieser den Geist der Revolution verraten hätte - indem er eine Vereinbarung mit dem Vatikan unterzeichnete, nach der der katholische Gottesdienst in Frankreich wieder ein geführt wurde - setzte er seine Wid mung ein Jahr später auf das Papier. Taktische sehr weltliche Gründe könn ten dies bewirkt haben, dachte Beetho ven doch in dieser Zeit an einen Umzug nach Paris. Und erst jetzt setzt die oft zitierte Anekdote ein, wie sie Beetho vens Schüler Ries überliefert hat. Angesichts der Nachricht, dass Napole on sich zum Kaiser ausgerufen habe, soll der Komponist das Titelblatt der Partitur, worauf obenan „Bonaparte“ gestanden hätte, mit dem Ausruf abge rissen haben: „Ist der auch nicht andres wie ein gewöhnlicher Mensch! Nun wird er auch alle Menschenrechte mit Füßen treten, nur seinem Ehrgeize fröh- nen? er wird sich nun höher wie alle andern stellen, ein Tyrann werden!“ So bleibt letztlich der wahre Held und Eroberer doch der Komponist, der sei ner revolutionären Sinfonie eine „alles Vergleichbare sprengende kompositori sche Struktur“ (Konoid) zugrunde legte. Diese führte beim Premierenpublikum 1805 im Theater an der Wien verständ licher Weise zu Irritationen, die sich in den Rezensionen der ersten Auf führungsjahre auch positiv äußern: „Eine sehr weit ausgeführte, kühne und wilde Phantasie“ nennt sie ein Urauf- führungsbesucher, die „größte, origi nellste, kunstvollste und zugleich inter essanteste aller Sinfonien“ hörte ein Zeitzeuge bei einer späteren Wiederauf führung. Konservative Stimmen nann ten das Werk sogar „sittenverderbend“. „In Dresden wohne ich - auf dem Lande - d.h. vor dem schwarzen Tore auf dem Sande in einer Allee, die nach dem Linckeschen Bade führt. Aus meinem mit Weinlaub umrankten Fenster übersehe ich einen großen Teil der herrlichen Elbgegend. Gehe ich nur zwanzig Schritte von der Türe fort, welches ich so oft ich will in Mütze und Pantoffeln mit der Pfeife im Munde tun kann, so liegt das herr liche Dresden mit seinen Kuppeln und Türmen vor mir ausgebreitet, und über denselben ragen die fernen Felsen des Erzgebirges hervor ..." E.T.A. Hoffmann J Kontrapunkt-Konzerte 17