Die Komponisten und ihre Werke ♦ Johannes Brahms und seine „Haydn-Variationen“ WG mit Haydn Einige Möbel des Hamburger Meisters fanden einen Platz im Haydn-Museum Brahms verehrte Beethoven als Sinfoni ker über alle Maßen. Seine Genialität behinderte den jungen Mann, selbst Hand anzulegen an der großen sinfoni schen Form, die der Wiener Klassiker so vollendet beherrschte hatte. Und Brahms schwärmte auch für Joseph Haydn. Dass einst im Hause dieses Pionieres der Sinfonie seine Möbel ein eigenes Zimmer erhalten sollten, dass hätte den Hamburger mit Stolz erfüllt. 1980 wurde das Brahms- gedenkzimmer im Wiener Haydnmuse- um eröffnet, mit dem edelhölzemen Stehpult aus Brahmsens Arbeitszimmer, an dem der Meister gewöhnlich zu lesen und zu komponieren pflegte. Unter dem Pultdeckel verschwanden die frisch geschriebenen Noten, sobald im Neben zimmer fremde Schritte ertönten. Und das bundfreie Clavichord aus Brahm sens Klavierzimmer soll über verschie dene Zwischenstationen ursprünglich Haydn selbst die letzten Lebensjahre als Instrument gedient haben. Nachdem sich Brahms endgültig in Wien niedergelassen hatte, nahm er natürlich auch Kontakt zu der Wiener Philharmonischen Gesellschaft auf, und bald schon verband ihn eine enge Freundschaft mit dem Bibliothekar der Gesellschaft, Karl Ferdinand Pohl. Die ser überaus beschlagene Mann arbeitete bereits an seiner großen Haydn-Biogra phie (welche leider beim Ableben des Autors unvollendet blieb), und für diese hatte er eine bedeutende Anzahl von Manuskripten und Abschriften von Werken zusammengetragen. Darunter befand sich auch eine Sammlung von sechs „Feldparthien“ oder Divertimenti, welche Haydn zugeschrieben wurden. Brahms, der ja Pohls Haydn-Verehrung teilte, begutachtete diesen kleinen Schatz und fand besonderen Gefallen an einem langsamen Satz aus der Sammlung Nr. 6, welcher die Aufschrift „Choräle Sti. Antonii“ trug. Brahms kopierte sich das kurze Sätzchen, schö ne Melodien und direkt ansprechende Die katholische Kirche besucht, Instrumentalmusik und Chöre sehr gut, erstere doch einige Male gefehlt, Flöten verstimmt. Ein trefflicher Bas sist. Zwei Kastraten, der Altsänger sehr gut, der Sopran schneidend, in der Höhe falsch, ohne Verbindung der Fistel- und Mitteltöne, wenig Gesangbildung. Der König und das ganze königliche Haus in großer Andacht zugegen. In den Gängen der Kirche zwei gallonierte Türsteher des Königs, die, indem sie jede Störung hindern wollten, selbst die größte Störung verursachten. Franz Grillparzer J Kontrapunkt-Konzerte 13