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46 alt, war sie eine der Ersten, welche während deS Orient-KriegeS sich beim Ausbruch der Cholera nach Varna begaben; sie verließ das Spital die ser Stadt nur, um auf dem Schlachtfeld! den Verwundeten bis unter den feindlichen Kanonen beizustehen. In der Ausübung ihres frommen Berufs selbst am Beine verwundet, mußte sie amputirt werden und empfing zu Inkerman aus der Hand des Obergen«rals das Kreuz der Ehren legion. Mit den letzten Genesen aus den Spitä lern des OnelUs nach Frankreich zurückgekehrt, kam sie, nach einem Aufenthalt« zu Marseille in einem Kloster ihres Ordens, auf dem Weg nach Paris durch Lyon, wo sie, wie überall, von den Offizieren, welche sie verpflegt hatte, mit Hoch- achtungSbezeigungen überhäuft und von den Wa chen mit jenen Ehren begrüßt wurde, die ihrem Muthe und ihren Ordenszeichen gebühren. Nach den neuesten Forschungen der Gelehrten soll unser Weihnachtsbaum eigentlich aus Egypten stammen. Jeden Monat treibt die Palme einen Schößling, mit dem zwölften hat das Jahr sei nen Kreislauf vollendet, die Palme stand in ih rem schönsten Schmuck, das Symbol deS vollen deten Jahres. Man feierte nun vom 2s. Dccbr. bis 6. Jan. das Geburlsfest der Sonne und ver zierte an den Abenden die Palmbäume mit bren nenden Lichtern. Dies soll bei den Römern in den Saturnalien Nachahmung gefunden haben, die Palmen wurden durch Pinien und Tannen ersetzt, die man zu Ehren Saturnus mit Lichtern schmückte und wobei man sich Geschenke machte. Die Chri sten feierten statt der Saturnalien das Geburtsfest Christi, behielten aber die heidnischen Sitten als paffende «Sinnbilder bei und so ist der Lichtbaum mit seinen Spenden und Liebesgaben zu uns nach Deutschland gekommen und hat sich da fest einge bürgert. Aus Detmold schreibt man dem Hildburgshau ser Dorfzeitungs-Redacteur: „Lieber Herr D.-Z.- Schreiker! Gönnen Sie doch einem kleinen, aber schönen Zug unter den großen Welthändeln Auf nahme. Vielleicht freut sich Mancher darüber, wie ich mich gefreut habe. Ein wenig vermögendes Bäuerlein, daS wie viele bei uns, im Sommer außer Landes geht und sich mit sauerm Schweiß durch Ziegelbrennen ein paar Thaler verdient, schuldete seit 5 oder 6 Jahren einem Schuhmacher hier 8 Thaler. Lie Schuld war verjährt, die Zahlung längst nicht mehr erwartet. Wer stellt sich aber neulich bei dem Schuhmacher ein? DaS Bäuerlein, der Ziegelarbeiter Feld von Schlinge. Entschuldigt lieber Herr, sagt er, ich habe Euch tauge warten lassest, hier ist daS Geld. Ich danke Euch! — Die Quittung ist schnell geschrieben und eingesteckt. Und die Zinsen, Herr Meister? Hier nehmt 20 Groschen dafür, Ihr habt sie wobl ver dient mit Eurer Nachsicht, haltet sie einmal ei nem andern Armen zu gut! —" Ein gleicher Fall ereignete sich vor einigen Jahren in Altona. Bei einer übrigens nicht unvermögenden Wittwe eines Schirmfabrikanten trat ein Herr ein — cs war ein Sachse — der einen drei Jahre früher auf Credit gekauften seidenen Regenschirm bezahlte. Er er. zählte, er wäre bei seinem früheren Aufenthalt dort in Noth gerathen und hätte sich schweigend entfernt, ohne seine Schuld zu decken. Jetzt in Begriff nach Amerika auszuwandern, wolle er sein Gewissen noch vorher von jener drückenden Schuld befreien, was der redliche Mann denn auch gethan hat. Es war im Jahre 1812 kurz vor dem Kriegs- zuge Napoleons nach Rußland; Michael Spe» ansky war der mächtige Minister in Petersburg und der vertraute Freund Kaiser Alexander l. Der Minister hatte furchtbare Feinde; er ging am 17. März zum Kaiser und erbat seine Entlassung. Der Czaar nahm sie an, die beiden Freunde la gen sich scheidend weinend in den Armen. In voller Aufregung von diesem Lebewohl kehrte Sper- ansky in sein Haus zurück und findet in seinem Zimmer seinen crbiltersten Feind, den Polizeimi nister Balascheff, der ihm einen vom Czaar unter- zeichneten Verbannungsbefehl vorzeigt. Die Ki- bilke hält vor dem Thore, eine halbe Stunde nach der Umarmung ist der gestürzte Minister auf dem Wege nach Sibirien und stellt Betrachtungen über Politik und Hofgunst an. Auf der östlichen Staals-Eisenbahn, von Kra kau bis an die russisch-polnische Grenze, sind die Bahnwärter bereits seil längerer Zeit Angriffen von Vagabunden und Landstreichern ausgesetzt ge wesen, und in vergangener Woche wurde ein Bahn wärter zwischen Krakau- und Berzowilsch sammt Weib und Kind in seiner Wohnung ermordet ge funden. Infolge davon sind nun sämmlliche 102 Bahnwärter auf der genannten Strecke bewaffnet worden, und jeder Einzelne erhielt ein vollstän diges Militär. Infanterie-Gewehr sammt Bayon- net, «inen Säbel und sechs scharfe Patronen, ein Vorgang, der längs der Bahnstrecken in Ungarn, wo die persönliche Sicherheit ungleich gefährdeter noch ist, gleichfalls nachgeahmt werden soll. /rankenkerger ZLircheunachrichlen. Am S. Sonntage nach Epiphanias früh 7 Uhr hält die Beichtrede Herr Diak. Lange. Bormittag« predigt Herr Sup. 8. Körner, Nachmittags Herr Diak. Lange. Aart r Gustav H Gottfried Karl S Igfr. Be Wilhelm Louise Ri B. u. W Auguste t Joseph 8 W., ar ther aus. Friedrich S., 14 D ner h., u> chael Rud 16 T., ar Hcutü mittags Straße i Schlagre baare B Donne sollen ar Chemnitz bietend r von Vor an, solle Haufe v! schäft gtj werden. Frauenkl dere Ger laden, si Fran Le Bereit vereinigt, tzungsver im hiesic tigt. Al