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Mi 8. Oktober 2008, 20 Uhr Festspielhaus Hellerau / Großer Saal Musik im Bann der Bilder Olivier Messiaen: Des Canyons aux Etoiles (Aus den Schluchten zu den Sternen) für Klavier, Horn, Xylorimba, Glockenspiel und Orchester 1. Teil 1. Die Wüste - II. Die Stärlinge - III. Was in den Sternen geschrieben steht... - IV. Der Weißbrauenrötel - V. Cedar Breaks und die Gabe der Furcht 2. Teil VI. Interstellarer Ruf - VII. Bryce Canyon und orange-rote Felsen 3. Teil VIII. Die Auferstandenen und der Gesang des Sterns Aldebaran - IX. Die Spottdrossel - X. Die Walddrossel - XI. Omao, Leiothrix, Elepaio, Shama - XII. Zion Park und die himmlische Stadt Aufführungsdauer: ca. 1h 45’ (keine Pause) Horn: Simon Breyer Klavier: Cedric Tiberghien Schlagzeugensemble Glorious Percussion Anders Loguin, Robyn Schulkowsky, Mika Takehara, Eirik Räude und Anders Haag Dresdner Philharmonie Musikalische Leitung: Stefan Asbury In Kooperation mit der Dresdner Philharmonie Mein heimliches Verlangen nach feenhafter Pracht der Harmonie hat mich hingedrängt zu diesen Feuerschwertern, diesen jähen Ster nen, diesen blau-orangenen Lavaströmen, diesen Planeten von Türkis, diesen Violett tönen, diesem Granatrot wuchernder Ver zweigungen, diesem Wirbel von Farben und Tönen in einem Wirrwarr von Regenbögen. Ich weiß in der Tat nicht, ob ich eine Ästhe tik habe, aber ich kann sagen, dass meine Vorliebe auf eine schillernde, verfeinerte, ja wollüstige Musik - wohlverstanden, nicht sinnlich gemeint - gerichtet ist. Auf eine Musik, die sich wiegt, die singt (Ehre sei der melodischen Phrase!). Auf eine Musik, die neues Blut ist. Eine sprechende Gebärde, ein unbekannter Duft, ein Vogel ohne Schlaf. Eine Musik wie Kirchenfenster, ein Wirbel von komplementären Farben. Eine Musik, die das Ende der Zeiten ausdrückt, die Allgegenwart, die verklärten Leiber, die göttlichen und über natürlichen Geheimnisse, ein theologischer Regenbogen. Olivier Messiaen