Coventry und Dresden Drei Jahre nach der britischen Uraufführung 1962 wurde Brittens War-Requiem in Dresden durch die Staatskapelle Dresden unter Kurt Sanderling erstmals gespielt; Britten selbst hatte diese Erstaufführung zum 20. Jahrestag der Zerstörung Dresdens am 13./14. Februar 1965 ausdrücklich autorisiert. Städtepartnerschaft und Versöhnungsarbeit Bereits in den 50er Jahren nahmen die Kirchen von Coventry und Dresden Kontakt auf - und legten den Grundstein für eine Städtepartner schaft, die Dresden schließlich 1959 einging. Nach längeren Verhandlungen mit der Regie rung der DDR halfen junge Dresdner in Coven try bei der Beseitigung der Trümmer und junge Briten wiederum beim Wiederaufbau des Dresdner Diakonissenkrankenhauses. Dieses Haus wurde zur Gründungsstätte des deutschen Zweiges der von Coventry ausgehenden „Nagel kreuzgemeinschaft", einem weltweiten Netz werk für Frieden und Völkerverständigung. Der Wiederaufbau Auch mit Hilfe deutscher Spenden wurde die Kathedrale in Coventry, die deutsche Flieger am 14. November 1940 bombardiert hatten, zwischen 1956 und 1962 wieder aufgebaut - in architektonischer Doppelgestalt aus Ruine und modernem Neubau. 1990, zum 50. Jahrestag des Angriffs auf Coventry, überbrachte der deutsche Bundespräsident als Geschenk des deutschen Volkes eine Friedensglocke. Eine britische Spendeninitiative, der 1993 gegründete Dresden Trust, finanzierte dagegen unter anderem die Nachbildung des Kuppel kreuzes, das seit Juni 2004 die wiederaufge baute Dresdner Frauenkirche krönt. Angefertigt wurde das Kreuz durch den Kunstschmied Alan Smith, Sohn einer der Piloten, die am 13. Februar 1945 Dresden bombardiert hatten. An die vergangene Zerstörung gemahnt in Dres den das verstümmelte originale Kuppelkreuz, das im Kirchenschiff rechts seitlich des Altars seinen Platz erhalten hat.