haltigen Einfluss auf Kompositionen von Debussy und Ravel ausübten. Claude Debussy sagte vom Werk Albeniz’: «Niemals hat die Musik so vielfältige, so farbige Impressionen erreicht; die Augen schliessen sich, wie vom Anschauen zu vieler Bilder geblendet.» Tatsächlich entstehen durch die Musik Bilder, die einen Eindruck von flirrender Hitze über karger spanischer Landschaft und vom Leben in den portraitierten Städten vermitteln. Die ursprünglich für Klavier er stellte Fassung wurde von Rafael Frühbeck de Burgos für grosses Orchester bearbeitet, dessen vielfältige Klangmöglichkeiten die Ex pressivität dieser Musik unterstreicht. Von Albeniz’ zahlreichen Werken ist nur ein Bruchteil in die Welt hinaus gegangen. Doch von seiner Klaviermusik und einigen Or chester-Werken, die in der Hauptsache Orchester-Fassungen seiner Klavier-Kompositionen darstellen und erst nach seinem Tode von anderen spanischen Komponisten hergestellt wurden, geht nach wie vor ein starker Zauber aus, der in der eigentümlichen Verbindung von ausgiebig verwandter musikalischer Folklore und blendender Virtuosität liegt. Rodrigos Gitarrenkonzert Unbestritten ist das Concierto de Aranjuez das bekannteste und be liebteste Werk von Joaquin Rodrigo - und gleichzeitig das am meis ten gespielte Gitarrenkonzert überhaupt. Die Popularität, die es in kürzester Zeit erlangte, überragt alle anderen Werke Rodrigos. Der Komponist sagte einmal, dass das Konzert sein ganzes Schaffen wie «ein grosser Baum» überschatte. Es entstand im Frühjahr 1939 in Paris, in einer Zeit, die Rodrigos Frau in ihren Memoiren als härteste und anstrengendste Zeit ihres Lebens bezeichnet hat: nicht nur wurden sie von finanziellen Pro blemen geplagt, das erste gemeinsame Kind wurde tot geboren und brachte auch die Mutter in Lebensgefahr. In dieser Phase verbrachte Rodrigo viele schlaflose Nächte am Klavier und spielte immer wieder eine von Trauer und Sehnsucht erfüllte Melodie, die er wahrschein lich später im langsamen Satz des Gitarrenkonzertes verarbeitete. 55 / Lucerne Concerts