<]• DRESDNER | PHILHARMONIE rühmteste der fünf. Nach den bemerkenswerten ex pressiven Experimenten des Vierten, das in allen drei Sätzen etwas ganz und gar Ungewöhnliches versucht, kehrt das Fünfte zu den traditionellen Gesten der ersten drei zurück, jedoch mit einer Weiträumigkeit und Kraft, die nur im Gefolge der großen heroischen Werke von 1803 bis 1808 mög lich waren. Dieses Konzert war das erste in einer Reihe von Werken aus den Jahren 1809 bis 1812, mit denen Beethoven das in den voraufgegange nen Jahren Erreichte festigte - er bewahrte die großartige Rhetorik der Dritten und der Fünften Sinfonie und des »Fidelio«, während er das Maß des inneren Konfliktes verminderte. Der Krieg war, wie wir wissen, noch nicht vorüber, aber diese neueren Werke - die Siebte und die Achte Sinfonie, das Erzherzog-Trio und das Fünfte Klavierkonzert - klingen nach der Zuversicht des ersten Sieges. Jeder der drei Sätze hat seine besonderen Qua litäten. Das Rondo-Thema schwelgt, wie die The men der ersten beiden Konzerte, in Synkopen, und es unternimmt ähnliche Ausflüge in entfernte Ton arten. Doch die humorvoll-zerstreuten Schlenker in den Codas der früheren Kompositionen sind in die sem Konzert logischer geworden, wo die neuen Far ben in der zentralen Durchführung erscheinen, die den Platz einer konstrastierenden mittleren Episo de einnimmt. Das Adagio ist entrückt und voller Wunder. Seine Klangwelt (gedämpfte Streicher in den tiefen Registern) erinnern an das Quartett des Fidelio: »Mir ist so wunderbar«. Die Melodie selbst nimmt die hymnenartigen Themen einiger späte rer Werke vorweg, am offensichtlichsten das An dante des Erzherzog-Trios (1811). Im Konzert, wo das Klavier seine eigene leidenschaftliche Filigran arbeit um und zwischen die melodischen Phrasen webt, ist die Wirkung besonders zauberhaft. Nicht länger mehr gibt es den Konflikt, der im Andante des vierten Konzertes so mühsam aufgelöst wur de; das ist die Art von Frieden, die hätte folgen können. Entstehung Nr. 5 1809 Uraufführung 28. November 1811 im Gewandhaus Leipzig mit dem Pianisten Friedrich i Schneider Aufführungsdauer ca. 40 Minuten Besetzung Solo-Klavier 2 Flöten 2 Oboen 2 Klarinetten 2 Fagotte 2 Hörner 2 Trompeten I Pauke Streicher Erzherzog Rudolph (1788 bis 1832), Beethovens Mäzen, Klavier- und Kom positionsschüler. Ihm wid mete der Komponist sein 4. und 5. Klavierkonzert, mit denen er auch neue pianistische Maßstäbe setzte.