Volltext Seite (XML)
InIMgenz- und MocheMalt für Frankenberg mit Sachsenburg und Umgegend. vekLimtiMelMlK. Mit Bezugnahme auf den in vor. Nummer d. Bl. bereits durch das K. Justizamt zu Frankenberg veröffentlichten „Aufruf zum Anschlusse a» den in Dresden bestehende» Verein zum Schutze der Thicre" bringen wir für die Bewohner der hiesigen Stadt zur allgemeinen Kennrniß, daß eine Subicnpkionsliste an Rathsstelle ausliegt. Frankenberg, den 18. Februar 1854. Der Stadtrat y. Stöckel, Bürgermeister. Bekanntmachung. Die Auktion von Meißner Porzellänen findet Montag, den 27. Februar laufenden JahreS, - Nachmittags von 2 Uhr an, und folgende Tage- im Saale des Herrn Wilhelm Nägler statt. Cataloge sind beim Rathsdiener Reißmann unentgeltlich zu erhalten. Frankenberg, den 35^ Februar 1854. i Die Gründung von Ioha^ Den morgenden Tag wird eine an sich kleine und unbedeutende Stadt mit in' dkn VordBrgründ der Ereignisse treten , welche unfer -engsres Vater land zunächst angchen ; in' friedlicher We'se wird das auf den Höhen unseres Erzgebirges, hart alt der böhmischen Grenze, im sogenannten sächsischen Sibirien liegende Städtchen Johanngeorgenstadt zu einer gewissen Bedeutung gelangen und von Vielen besucht, von noch weit'Mehrern mit Theil- nahme genannt und betrachtet werden; denn es will morgen, am 23. Februar, das 200jährige Jubelfest seines Bestehens feiern. Die dem evangelisch - lutherischen Glauben zuge- thanen Gründer jener Stadt hatten noch nach dem Ende des 30jahrigen Krieges in Böhmen gewohnt und in den Grenzstädten Gottesgabe, Joacdims- thal, Aberdam, Börringen, GräSlitz, größtrntheilS aber in Platten ihre Heimalh gehabt. Nachdem jener Glaubenskrieg überstanden war, hatten sie um so mehr von ferner» Verfolgungen verschont zu bleiben gehofft, da sie in einem Winkel deS großen/Kaiserstaates wohnten und eine hervorra gende bürgerliche Stellung in keiner Weise einnah, men. Indessen wurden in Platten bald zwei evan gelische Prediger ihres Amtes entsetzt und ein rö» misch - kartzolischer Lehrer eingewiesen, um durch denselben die fast ausschließlich lutherische Gemeinde zu bekehren. So willig diese sich jedoch auch fin den ließ, Copulationen und Laufen durch einen Geistlichen vollziehen zu lassen, der nicht ihres Glaubens war, so hielt sie doch insgeheimBei nächtlicher Weile ihre Gottesdienste in Privatwoh nungen fort, und der Pfarrer zu Eibenstock kam auf ihren Wunsch zuweilen nach der eine Skrnde von Platten gelegenen, in seine Kirchfahrt geh-, eigen Glashütte zu Jugel, um ihnen da daS hrü- lige Abendmahl zu reiche». Schon 1651 asbrr wanderten Matthäus Weigel und kurz nach ihüt noch sieben andere nach Sachsen aus und wählten zu ihrem Wohnplatz eben jenen dicht an der Grenzt gelegenen Fastenberg, auf welchem jetzt Johann, georgenßadl steht. Damals standen nur erst zwü