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DRESDNER | PHILHARMONIE Penderecki-Monographie, wie ein Präludium zum | tiefsinnigen Finale, während die beiden leichtge wichtigeren Mittelsätze die Funktion von Inter- | mezzi haben. Die beiden Satzpaare sind auch durch ihre Besetzung voneinander abgegrenzt: In den Rahmensätzen verlangt Penderecki die wärmer klingende A-K]arinette, in den Mittelsätzen dage gen das leuchtkräftigere B-Instrument. Musik eines Hinterbliebenen - Max Bruchs Streich-Oktett Vielleicht wäre es übertrieben, Max Bruch einen ty pischen »Ein-Werk-Komponisten« zu nennen, aber viel mehr als sein berühmtes Erstes Violinkonzert hat sich im heutigen Konzertleben nicht gehalten. Zu seiner Zeit war er dagegen vor allem für seine großen Chorwerke bekannt, besonders eine Reihe weltlicher Oratorien. Doch im Laufe seines langen Lebens entfremdete sich Bruch dem Publikum im mer mehr. Der Hauptgrund dafür war seine äußerst konservative Stilhaltung: Zwischen seinem Septett, das er 1849 als Elfjähriger komponierte, und dem Oktett für Streicher B-Dur, das sieben Monate vor • seinem Tod entstand, ist keine große Entwicklung zu erkennen. Was aber Mitte des 19. Jahrhunderts auf der Höhe der Zeit war, konnte 1920, als Schön- | berg und Strawinsky die Musik revolutionierten, I kaum mehr ernst genommen werden. Allerdings: Für den heutigen Hörer ist die Meinung der da- Max Bruch • 6. Januar 1838 in Köln t 2. Oktober 1920 in Berlin Entstehung des Oktetts für Streicher B-Dur 1920 Besetzung 4 Violinen 2 Violen Violoncello Kontrabass