Volltext Seite (XML)
Beilage zum Grzgev. Dolksfreund enball Mittwoch, den 35. Februar Rr. 46 1314. m« auer «n koladeu- en Bee rg Uhkt Bau» WWW» 1» 1 sind unter > Gehalts« M. OrtS» »spätesten» rreitS ähn< »orzug. 2 rei, nereL, ld. men zerstört. Durch d!« Gewalt der Explosion wurde» Tische und Gessel auf die Strohe geschleudert und die Fenster der umliegenden Häuser zertrümmert. Nach einer spateren Meldung ist die Höllenmaschine nicht unter der . Angeb. Ms. in daß man nicht für den Krieg daß man dem Entwickelt» und müsse. brauchte, verband sich die Erkenntnis, Soldaten dann auch Gelegenheit zum Erproben seiner Gelbständigkeit geben -Diebstahl tm D-Zug Dre«d«n—V<»» l tn. Au« Berlin wird gemeldet: bOO Mark Belohnuu- find auf die Herbetschaffung einer Reisetasche mit wertvoll»» Inhalt ausgesetzt worden, die ein D-Zug-Dieb am Sonnabend abend einem hohen Staatsbeamten kurz vor dem AuS- steigen auf dem Anhalter Bahnhöfe auf der Fahrt von, M. In der Tasche, di» d des Zuge» an ihre»! ihrer elstL 28. zenberg. Ml lugeschäft, ms ein Wen IN Markt ' «z. tittelstück, nach neuem t geköpft. prima nten 14 H. l. W. Junk. Irgendwie hinkten diese Ueberlegungen, gerade wenn er sie in Zusammenhang zu seinen letzten Be fehlen brachte. Dumpf fühlte er, daß er versucht Uchen Bewegungen der Truppen,- mit der Einsicht, Maschinen, sondern denkende Menschen Ms sofort ein« Ungeschriebene Gesetze Roman von Eva Gräfin von Baudisst«. (Nachdruck »«rbatemj (S. Fortsetzung.) begreife Sie immer «och nicht/ unterbrach sie ih» »Wie kann man sagen: von heut» — von dieser »der jener Stunde an sind wir befreundet? i Kei« andere« Gefühl braucht eine so lange Zeit zum Entwickeln, keine» bedarf so intensiver Proben, e» ist di« feinst« und tiefste Verbindung zwischen zwei Mensche« — viel, viel zarter »och und auffälliger al« Liebe, und Die wollen «S eigen mächtig schaffen, auf Befehl: ,e» sei/?* »ES ist schon da, ohne Kommando*, widersprach er eifrig. .Und nun wollen wir alle» Definieren lasse« —. geben Sie sich einfach dem Gefühl meiner Verehrung hin und der Tatsache, daß Die mir höher stehen al« irgendein« Frau — ia, höher al« irgendein andrer Mensch.* Eie schüttelt« lächelnd d«n Kopf,- und im stillen «ahm sie sich vor, dieser wunderbaren Steigung, dir ihr so offen angetragen wurde, möglichst wenig Nahrung zu geben. Al« sie allein war, fühlte sie sich wie befreit. Mochte er ihr tausendmal vorwrrfen, daß sie vom Vorurteil ihrer Kreis« befangen sei: solange sie ihnen angehört«, mußt« st« sich mit Rücksicht auf ihren Mann und dl« Kinder und auf sich frlbst — ja, auch auf sich selbst — den anerkannten Ditte« beugen. Und war konnte fi, schließlich «lntauschen? Böseste Nachrede für ein paar Hilter« Stunden, und dazu den Unmut Mar quard» — lm Augenblick schien auch er th, unertägllch. Aber alle» da- konnte ja gar nicht wirklich sein. Der Rittmeister stand unter dem Bann einer ihr noch un«r- Värllche« Wallung und würde bald selbst einsehen, daß sie sich durch näher« Beziehungen nur Petullchkeiten bereiten Mußte«. We-Halb nur hatte sie ihn so schroff abgewiesen? Me hätte ihn gar nicht ernst zu «ehmen brauchen. Di« Tür öffnet« sich behüt sam, Dittmar blickte durch de« Spalt. .Kvm« doch herein*, rief sie. Ganz schnell trat er zu ihr hin und fragte mit einem ltch«« Blick: — Wa» wollte er denn von dir — der ^Aber du hast e» ja gehört! Er hat un» eingeladen*, «Widerte sie verwundert. — Der große Junge stand ver- chaea, mit finstrem Au-druck, vor thr. Plötzlich sagte er: „Ich find« ihn nicht sehr nett, er tut so, al» wenn er uus schon ewig lange kennte. Magst du ihn denn leiden ?* .Ach Kind*, entgegnete sie ruhig und fühlte doch unter seiner Frage ihr Herz klopfen, „mit wteviel Menschen komm« ich nicht in Berührung! Mit wie vielen Wutz ich nicht verkehren und liebenswürdig sein — da kam» ich mich unmöglich bei jedem einzelnen fragen, ob er mir angenehm ist oder nicht. Ich muß alle in den Sauf nehmen * Er hielt den Kopf gesenkt- sie tonnte seine Augen nicht sehen. .Gehst du mit un» au», Mutter?* .Aber wer hatte denn vorhin gar keine Zeit für seine Mutter übrig?* .Ach doch,* bittend nähert« «r sich thr und legte den Arm um sie. .Man muß seine Mutter sehr gut behandeln,* sagte fi«, seinen Kopf an ihre Brust ziehend. „Mütter mögen gern die Ueberzeuguna haben, als wären sie ihren großen Kindern noch unentbehrlich — selbst,* sie seufzte leise, „wenn sie schon zu entbehren sind.* Er drückte sich fest an sie. Etwa» Unausgesprochenes lag zwischen ihnen, aber es war nicht in Worte zu fassen. Von seiner Secke eine neue, unbestimmte Angst, sie könne ihnen auf irgendeine Weise entfremdet oder genommen werden, von der ihren das Gefühl, als wäre» nur diese großen ungeschickten Knabenhände imstande, sie zu halten. Lie wollte nicht mit der Gefahr spielen, gewiß nicht- aber sie breitete sich wi, eine fremde Sphäre, in der da» Atmen schwer wurde, um sie und den Knaben her. Dritte» Kapitel. Hauptmann Hilmer hatte in den Kastrnenstuben die Ungemütliche Stimmung hervorgerufen, die das Erscheine» eines Vorgesetzte» stet», des seinen Noch besonders, be gleitete. Leutnant», Unteroffizier« und Mannschaften at meten auf, als er endlich fortging.- ja, wenn man je ge wußt hätte, wi« eS ihm recht zu mache« sei! Er tadelte Kleinigkeiten und übersah zuweilen Wichtige»- und sie hatten bald heraus, daß er das mit Absicht tat. Um alles in der Welt wollte er nicht Aergecnisse an die Oeffentltch- k«N bringen, die für ihn von Folgen hätten sein können In seiner Kompagnie sollte alles glatt sein — nur keiner lei Aufsehen durfte sie erregen. Ein DurchschnitlSmaß in allem, da« war ihm das Liebste. Höhere Leistungen hätten am Ende seine Kameraden neidisch gemacht, oder er hätte nicht vermocht, seine Soldaten auf dem gleiche« Niveau zu halten. Aber nun hatte am Morgen de« Bataillonskom« mandeur geäußert, er sei mit den Echießttgebntssen un- zufrieden, nicht nur mit Hilmer«, sondern mit denen all« vier Kompagnien. Natürlich würben «un die d«t ander« Hauptleute ihre Abteilungen scharf -«ran- »ehmen, ««tz «m nicht htnt«r ihnen zurückzubleio«», nein, ba» bürst« er keiueNall», muht« auch «r Kt« möglichst,» A» E »««vtzdüch DchteMM«» abülttm Gl»A - - hatte er die nächste« Tage dazu bestimmt. Bon d«n be scheiden«« Einwendung«» de» Oberleutnant», daß nicht alle Leut« abkömmlich s«ien, daß ein Teil auf Dach« zi«h«« müsse und «in andr«r zu Kamm«rarb,Itrn b,fohl«n «ä«, mochte er nicht» hören- «» mußt« «bi« die Aufgabe der Offiziere sein, e» so etnzurichten, daß trotz dem alle Mann ihrer Wicht genügen könnten. Ma« wisse ja, daß «» ihm widerstrebe, zu bevormunde« und zu tyrannisiere« — er ließ« tz«n Untergebenen frei« Hand und Selbständigkeit, soweit e» nur ginge! Oberleutnant Balcke lächelte fein, al« Hilmer ihm den Rücken zudrehte- sei« Hauptmann besag et« nach ahmenswerte» Talent, bald reaktionär, nach streng sten Regeln, bald üb«rau» modern zu denken- einmal unterdrückt« rr rücksichtslos jede Regung eignen Wil lens, heute wollte «r «» wieder vermeiden, da» Ver antwortungsgefühl selurr Leut« zu verrlngrrn. Froh des Dtenste» wurde man unter ihm nicht — die zu morgen angesagte Hebung tm Gelände, di« «r sich in jener Stacht auf der Heimfahrt ausgedacht hatte, war wieder abgesagt worben — er bestimmt« und hob wieder auf, ganz nach Laun« oder Miene eines Vorgesetzten. Oft war «» wirklich, als verlöre er den Plan zur Ausbildung der L«ut« ganz au» den Augen. Nein, lieber noch bet der Kompagnie de» groben Fischer »der de» falschen Heywrecken stehen — di« Kamerad«« hatten ganz recht, ihn zu bemitleiden: Hilmer war der unangenehmste aller Hauptleute im Regiment. Inzwischen ging Hilmer erleichtert und zufrieden dl« kahl« breit« Kasernentrepp, hinunter. Dies« Federfuchstr, di« ba behauptet««, di« Armee sei etwa« Stagnierend«», et» toter Fremdkörper im leben»warm«n Organismus d«s Staat«»! Nein, auch inn«rhaib des schematisierten T«- füge» blieb Naum genug für neu« Ansichten und Auf fassungen — sein« eben erlassen« Anordnung z. B. erschien ihm vorbildlich für di« Behauptung, daß auch das Offizierkorp» den Forderungen d«, Zett «achgäbe. Das kategorische Be fehlen war auf das Notwendigste beschränkt, auf die rein äußer- Dresden nach Berlin gestohlen bot. I« der Losch«, di» noch «tntg« Zeit vor der Ankunft de» Zuge» an ihrem Platz, lag, befanden sich außer wertvollen Papier««, Scheck!' und Dokumenten, Wert- und Schmuckg«genstänbe von mehrere« tausend Mark. — Verhaftung eine» Sparkassenbuch« fälscher». In Hamburg wurde «in Betrüger verhaftet, der' das Karl-Gchulhe-Theater nm K6S Mk. und die Neu« Oper um övoo Mk. beschwindelt hat. Es handelt sich um den angeblichen Kaufmann Alfred Geist, der sich al» „Geschäfts führet des' Unterelb»RegattavereinS IMS" ausgab und auf diesen Namen Sparkassenbücher in beträchtlicher Höhe bei den beiden Theatern al» Sicherheit hinterlegte. Geist hatte di« Theater für verschiedene Sonntag-Nachmittaasvorstellungen gepachtet und gab Eintrittskarten sowie auch für die Neue Oper Abonnements aus. Die Theater erkundigten sich, al» sie von Geist kein Geld bekamen, bei dem Vorsteher der Sparkasse und erfuhren, daß beide Sparkassenbücher gefälscht waren, indem auf das eine nur 1 Mk. und auf das ander« 2 Mk. eingezahlt waren. Dis entsprechend hohen Beträge waren dann gefälscht worden. — Todesopfer bei Bränden., Au» Witten berge wird gemeldet: In B 0 bLrwo bei Lenzen entstaub in der Wohnung deS Ehepaar- Wolter ein Stubenbrand da durch, daß die vier Kinder in Abwesenheit der Eltern «in Mauseloch mit Papier verstopften nnd dieses anzüttdeten. AlS die Feuerwehr in die Wohnung eindtäUg, waren zwei Kind«, bereits erstickt. Die beiden anderen Kinder haben so schwer« Verletzungen erlitten, daß sie kaum mit dem Leben davon« kommen werden. — In Heinrichsberg (Oberösterreich) brannten zwei Bauerngüter ab. Zwei Knechte kamen in de» Flammen um. Als der abgebrannte Besitzer, der Bauer Groiß, der Brandstiftung bezichtigt wurde, gestand dessen Fra« ein, den Brand verursacht zu haben. — Im Starkstrom verbrannt. Auf deny Schacht „ThteS" auf der Zeche „Flothow* bet Reckling hausen (Westfalen) wurden zwei Monteur«, di« beim AuS» bessern einer Starkstromleitung beschäftigt waren, durch unvorsichtiges Eiuschalte» de- Starkstrom» von 6000 Volt auf der Stelle getötet. — Erkrankungen beim Ludwigsburger Train- bataillon. Aus Ludwigsburg wird gemeldet: Beim hiesigen Trainbataillon Nr. 13 sind 31 Mann unter Bev» giftungserscheinungru erkrankt. Die Art der Vergiftungen ist noch nicht festgestellt. Die Erkrankten wurden in da» Lazarett gebracht. — Bümbenexplosio» im Debrezin«» VischofSpalast In Debrezin ereignet« sich am gestrige» Montag ln der Wohnung d«S Bischof» Mlklossy,tu« furcht bare Explosion. Unter Set Wohnung wurde «ine Höllen maschine gefunden. Dl« Explosion richtet« gewaltige Ver heerungen an. Der Sekretär deS Bischofs sowie «t» Bitar wurden la Stück« gerissen. Vier ander« Männer, darunter zwei bischöfliche Diener, bliebe» eben«, falls aus der Stell« tot. Zwölf Perfoaen wurd«k lebensgefährlich verletzt, darunter drei Frauen- elne von diesen ist dis Gattin des Debreziner Theater- direktorS. Ls ist zu befürchten, daß uater den Trümmer» noch mehr Verletzt« od«r Tot« liegen. Der Bischof selbst, der seit langem krank in der Wohnung liegt, blieb wie durch ein Wunder unversehrt. Da» Gebäude Ist vollkom Lekrern unS Ketzerinnen, die sich gegen Ende der Schulzeit müde und nbgearveitet fühlen, ist anzuraten, eine Zeitlang ohne Vorurteil Scotts Emulsion zu nehmen. Auch für Erwachsene verliert der Lebertran in der Gestalt von ScottS Emulsion seine Schrecken und wird so voll auSgenützt werden können. ScottS Emulsion hebt die Eßlust, regt die Verdauung an und bewirkt ein Gefühl der Frische. Ge wichtszunahmen sind häufig, man wird kräftiger und oft bemerken, daß die Reiz barkeit der Nerven nachläßt. Gewiß ein einfacher, bequemer Weg, und die Ausgabe von ein paar Mark wird niemanden gereuen. dis echt» GeottS Emmsirm sei»! our erst a eventl. -halt zu- GehaltS« lhemnitz. aS hatte, sein« Verantwortung auf die Schultern anderer zu laden. — Aber nicht mal vor sich selbst dürft« «r da» zugeben — noch weniger vor anderen! — Er richtete sich kerzengerade auf, so daß seine Schultern tadellos gerade Linien bildete» und in merkwürdig starkem Kontrast zu seinen schmalen Hüften standen. Sein Oberkörper sah au», wie geschwellt von Wichtigkeit und Selbstzufriedenheit — seine Beine, al» seien sie nicht ganz kräftig genug für di« Burde seine» stolzen Wesen». Ein Kamerad von seinem Bataillon, der dicke Hauptmann Oberländer, traf mlt ihm auf dem Kasernen- Hof zusammen Der lachte wis immer über den Dienst und da» ganze Sptslwerk, wie er eS nannte. Marquard ereiferte sich. -Erlauben Sie mall Solche ketzerische Gedanken sollten Sie nicht rinrelßen lassen Fehler und Unzulänglichkeiten gibt- überall, in jedem Beruf. /Reden Sie nur nicht gedrucktes Zeug, Hilmer —" „Im Gegenteil! Das ist heut« gewiß nicht wert, gelesen, geschweige denn, behalte» zu werde«. Nicht» ärgert mich mehr, als d>e Schreiberei aller „A. D.'S* — die nicht schnell genug über alles schimpfen können, und das eigene Nest beschmutzen.* „Manch einer trifft aber doch den Nagel auf de» Kopf! Und was soll man machen.- solange man tm Rock steckt, ist einem doch der Schnabel verboten.* „Ganz richtig, — sehr richtig! Nnd ich wollte, er wäre «S auch noch hinterher! Ich bitte Sie, wa» weiß den» solch Herr noch vom wirkliche« Dienst und davon, wte'S bet un» zugeht, wenn er Jahre davon ist? Nir gend- lindert sich doch all«» so schnell, wie bet UNS —* „Na, na,* schob Hauptmann Oberländer ein. „Die paar Neubestimmuugen tu der KleiderorN nung re. mache» den Kohl nicht fett — und tn der Hauptsache bleibt» doch beim alten: Rekruteudrille» und Vorstellung — BatatllonSbesichtlgung — Regiment»- »esichtigung — DivisioiiSbtsichtigung —- Manöver — Schluß der Rundfahrt — das sind so die Hauptkonturen —" Hilmer, eingedenk der unzureichenden Schießresultate, warf ein: „Und gerade der kleine Dienst -7- die innere Aus malung, um in Ihrem Bilde zu bleiben, die ändert sich und teilt neue schwierige Forderungen —" „Ich weiß nicht, was Sie darunter verstehen! Ich genier' mich in jedem Jahr, daß ich immer dieselben Sachen agen muh — die Kerl- wissen da- ja nicht, aber man selbst, ommt sich fürchterlich gedankenarm vor." Hilmer nahm selbstverständlich im Brustton der Uebe» seuguna die Verteidigung deS königlichen Dienste- auf. Für Zulia hätte er in dem Moment wieder nur Unterhosen angehabt. Den dicken Oberländer überlief «in Grauen: wie mußt« «S im Jnnern eines Menschen aussehen, der vor sich selbst und anderen imnur nur Komödie spielte —! Dann war ihm di« eigen« gründliche Unzufriedenheit doch lieb«! (iMsHung folgt) M '! 1'lMfflMl Neues «us vller Welt. b. H., :rstr. -rer, mit gute«, 6—70V. Beb. Ver. 26. Februar, erg- SP >en - Fabrik n Maschine», »ge vertraut tg ausführe» > GehaltSan. dss. Blatter 2 lfen erschlema.