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Die Gründung wurde sodann einstimmig beschlossen, ein vorgelegter Satzungsentwurf angenommen. Sin au- 21 Mitgliedern bestehender, zunächst provisorisch gewählter Vorstand wurde ermächtigt, sich mit der Deutschen Gesell- schäft für Welthandel und mit dem Kieler Institut für See recht und Seefahrt in Verbindung zu setzen, um dis Möglichkeit eines gemeinsamen Wirkens und der Heraus gabe einer gemeinsamen Zeitschrift zu beraten. Weltwirtschaftliche Forschung u. Belehrung sind der Zweck der Deutschen Weltwirtschaftlichen Gesellschaft, deren Gründung jetzt in Berlin erfolgt ist. Die wissenschaftliche Erforschung von Problemen mit einer eminent praktischen Bedeutung soll dem deutschen Wirtschaft«, und Handelsleben und der Handelspolitik selbst zugute kommen. Die neue Gesellschaft will Hand in Hand mit anderen bestehenden Korporationen, Instituten und Vereinen arbeiten an der Weckung des welt wirtschaftlichen Verständnisses und der Welt- politischen Reife des deutschen Volkes. Sie soll auf wissenschaftlicher Voraussetzungslosig keit fußen und unter Ausschaltung partei politischer Betätigung, die Vertreter der Wissen schaft und Praxis zu gemeinsamer nützlicher Arbeit ver einen. Bisher sind als Lhemata für ihre Bearbeitung vorgeschlagen worden z. B.: das Weltpenny-Porto, daS Wellmünzproblem, die deutschen Staatsverträge auf dem Gebiete deS Wirtschafts, und Handelslebens, die Organi sation und Technik deS Handelsverkehrs, die Naturgesetze des Weltverkehrs und das internationale Nachrichtenwesen. Die Gründungsversammlung wurde von Geheimrat Professor van der Borght geleitet, der eingehend darlegte, daß die neue Gesellschaft einem dringenden Bedürfnisse entspreche. Auch ein so enitnent praktischer Mann wie Generaldirektor Ballin habe seine Sympathie mit den Bestrebungen der Gesell- schast zum Ausdruck gebracht. Rein zufällig sei da» Zusammen treffen der Gründung der Deutschen Weltwirtschaft lichen Gesellschaft mit der Gründung der Deutschen Gesellschaft für Welthandel, die von rein industriellen Kreisen für die allernächste Zeit geplant werde. Man stehe sich aber durchaus nicht gegensätzlich gegenüber, sondern beide Ge sellschaften müßten Hand in Hand arbeiten, da jede ein and res Tä igkettSgebiet habe und man sich so wirksam er gänzen könne. Im Auftrag« de» Retch»marineamt» und d«» Staat»- sekretärs von Tirpiy sprach Geheimrat Koeb « er. Er begrüßte de Gründung der Gesellschaft, da die,Idee der Weltwirtschaft heute für Deutschland kein Luxus mehr, sondern «ine LibenSnotweudigkeit geword«n sei nicht nur im eigentlich «irtschastiichen Sinn, sondern auch im Sinn der ganzen politisch«« und kulturell«« Exil««» Deutsch lands Bo« der immer wetteren Verbreitung waltwirs- schaftltcher Gedank«« häng« di, Zukunft auch der deutsch«« Flottenbestrebnng ab. Es -rlte von der Weltpolitik, um» Bismarck «inst von der Kolonialpolitik gesagt hat, daß fi« nur möglich fei, um«« sie mt agen »erd« von einer starte« national ««inUten VoiSWsMhDü« Die französischen Arbeiter-Produktiv genossenschaften. Vin vom französischen ArbeitSministerium herauSge- gekener Bericht teilt mit, daß die Gesamtzahl der in Frankreich vorhandenen Arbeite» - Produktivgenoffenschaften vom 1. Januar 1912 bis Ende des Jahres von 496 auf 476 gesunken ist. Von diesen Genoffenschaften haben 466 ihre Mit gliederzahl angegeben, die sich insgesamt auf 19 097 belief, was nur einen verschwindend geringen Bruch- teil der französischen Gesamtarbeiterzahl ausmacht. 409 Verbände haben auch Angaben über die Zahl der tatsächlich im Betriebe beschäftigten Arbeiter gemacht,' diese betrug von der Gesamtmitgliederzahl (16400) 9033, also nur 55,08 Prozent. Die nicht mitarbeitenden 44,02 Prozent spiele» vermutlich größtenteils die Nolle von Kapitalisten, die nur die Betriebsmittel zur Verfügung stellen und dafür einen Anteil am Ge winn der Unternehmung beziehen. Daß diese Ge nossenschaften als Arbeitgeber nicht anders als pri vatkapitalistische Unternehmer auftreten können, zeigt die mit der sozialistischen Idee doch nicht recht in Einklang zu bringende Tatsache, daß „in normale« Zeiten", d. h. bei ordentlichem Geschäftsgang, Tausende von Hilfsarbeitern beschäftigt undbet nieder gehender Konjunktur wieder entlassen, also „auf die Straße gesetzt" werden. Solcher Leute, weiche die Sozialdemokratie sonst immer al- „aus- gedeutete Lahnsklaven" bezeichnet, waren in 316 Ge nossenschaftsbetrieben nicht weniger al» 6993 beschäftigt, nährend die Zahl der Mitglieder nur 6697 betrug. Also mehr Ausgebeutete al» Arbetterprodu- genten! Der Umsatz von 438 Genoffenschaften betrug lediglich 7130SO00 Franken, rin im Vergleich zu der gesamten französi'chen Güterproduktion überaus geringer Betrag. Bedenkt man, daß die Genossenschaften in Frankreich außer dem von den Staats- und Kommunalbehörven stark be- ßünstigt werden, so gehört nach diesen kläglich«« Ziffern »»l Optimismus dazu, in solch«« Produttivgenoffmschaftin 4« brauchb««» Mittel zur Förderung der Arbeiterschaft erblicken. VagosgesMcbto. Deutschland. Berlin, 23. Febr. (Wiedergenesung des deutschen Kronprinzen.) Der Kronprinz ist voll kommen wieder genesen und hat seine Tätigkeit beim General stab wieder ausgenommen. Berlin, 23. Febr. (Die Welfen.) Am Sonntag hat in Göttingen eine Versammlung von Weifen stattge funden. Der welfische RetchStagSabg. Alpers glaubte Mit teilungen machen zu können über daS Verhältnis deS Hau se» Cumberland zur welfische» Partei. Seine Ausführung«« gipfelten in den Sätzen: Wir wissen uns in den Zielen unserer Partei ein» mit allen Gliedern unsere» welfische« Fürstenhauses. Auch der Brief des Herzog» Ernst August von Braunschweig an den Reichskanzler enthält nur ein« Anerkennung de» Besitzstand«» Preußen» an Hannover, aber keine Anerkennung de» Recht-stande», also auch kein«« Verzicht auf Hannover. Selbst die Erklärung de» preu ßischen Ministerpräsidenten am 13. Januar im preußische« Abgeordnetenhaus« ändert nicht» an der Rechtslag«. Gegen- über allen Deulelungsversuchen erklärt di« Äitung der Deutsch-Hannoverschen Partei, vollbewußt ihrer Verant wortung vor den Hannoveranern und dem ganze« deutsche» Volke: Der Herzog von Braunschweig hat sein« Recht« auf Hannover nicht aufgegebea! Der Recht-zustand ist unverändert derselbe! D e den Recht»zustand vertreten den treuen Hannoveraner find nicht, wie ihre Gegner ju» b«l«d behaupten, im Stich« grlaffen! Berlin, 23. Febr. (D e u t s ch e «i N t ii r i struktoren für Paraguay.) Dm Beispiel, Argentinien» Md Bolivien», ihre Armeen durch deutsch« Zw- AAren reorganist^ zu lassen, U wie die »B.Z.a.«/ schreibt, etzt auch die Republik Paraguay gefolgt. Rach lange« diplomatischen Verhandlungen zwischen chem deutsch« Auswärtigen Amt und du Republik Kd sieben deutsche VW«« al» Svfbmkwr«« «dM, »«pflichtet morden. W »IM, « «7 I!k. iS. an Ziehkinderwesen Schneeberg Di- Schuldir-ktiou. Aue, am 23. Februar 1914. Bang. 2 Der Stadtrat Lehne«v«fg HP. Vierteljahr zu entrichten. Persönliche Vorstellung de» Schüler» ist erwünscht. Anmeldezeitrn: Sonntag- von 8—11 Uhr vorm. - Montag», Mittwochs und Freitag» von 6—7 Uhr abend». Di- Direktion der G-w-rb-schul-. 7. März dfS. IS die hiesige Stadtsteuereinnahme zu bezahlen. Grünhain, am 23. Februar 1914. 2 D-r Bürgermeister. Li- Annahme von Ziehkindern darf nicht ohne unsere Erlaubnis, die schriftlich gegeben wird, erfolge«. Die Pflege und Behandlung der Ziehkinder unter liegt außerdem der Beaufsichtigung durch de« Frauenverein Schneeberg, die hiesige Ge- Mslndeschwester und dl« Armenpfleger. Unter einem Ziehkind wird jede» Kind bis zu dessen Entlassung au» der Niederschlema. Oeffentliche Gemeinderatssitzung Mittwoch, den 25. Februar 1914 abends 7 Uhr im RathauS. . I. Bürgerschule zu Aue. Anmeldungen für die Mädchenselokta (freiwillige» 9. Schuljahr) der I. Bürg«» schule werden jederzeit noch entgegen genommen. Die Mädchenselekta erhält in folgenden Fächer» Unterricht: I. Deutsche Sprache und Literatur. 2. Französisch. 3. HauShaltungsknvd« und Rechnen. 4. Nadelarbeit. S. Englisch. 6. Zeichnen. 7. Trumen. 8. Singe». 9. Stenographie. 1—4 sind Pflicht-, 5—9 find Wahlfächer. In die Mädchenselekta werden auch Schülerinnen von auSwärt» aufgenomm«. Sprechstunden des Direktors: Montag», Dienstag», Freitag» und Sonnabend» von 11—12 Uhr. Gewerbeschule zu Aue, Mehnertstraße 29. Anmeldungen für die Osteraufnahmen 1914 «erd«« von j-kt ah bis zum beim hiesigen Armenamt — Rathanö, Zimmer 10 — zu melden- daselbst ist auch un verzüglich jede Beendigung eines Ziehkinderverhältnisses zu melden. Zuwiderhandlungen hiergegen werden mit Geld bi» zu 50 Mk. bestraft. Wer jetzt ein Ziehkind in Pflege hat, hat die» bi» Ende diese» Monat» beim hiesige« Armenamt ebenfalls zu melden - dies soll geschehen, um die Zahl der Ziehkinder jetzt festzustellen. Schneeberg, am 20. Februar. 1914. Die am 20. dss. Mts. füllig gewesenen Stadtem- lagen auf den 1. Termin 1014 sind bis zum ikl N. IkSmk W. Pvlwfwu»d-H««b,H. Auf Blatt 487 des Handelsregister» ist heute die Firma Erzgeb. Klischee- Fabrik Ane, Johannes Trübe in Aue und als deren Inhaber der Xylograph Her mann Johannes Trüb- daselbst eingetragen worden. Königliches Amtsgericht Aue, den 20. Februar 1914. Die für Mittwoch, den 2b. Februar 1914 vorm. */,10 Uhr anberaumte Versteigerung (Plantno betr.) findet nicht statt, Ane, am 24. Febr. 1914. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts. Donnerstag, de« 2«. Februar 1914 nachm. '/,2 Uhr solle» in Aue 1 Ladentafel (2teilig), 1 großes Ladenregal mit Küsten, 2 Regal-, 1 Glas schankasten, 1 Eisschrank, 1 Papierapparat, 3 Tafelwagen mit Gewichten, 1 Treppenleiter und eine Partie versch. Materialwaren gegen sofortige Bezahlung öffentlich versteigert werden. Bieter sammeln sich in Wiegleb'» Restauration (Friedrich August-Straße). Der Ort der Versteigerung wird daselbst bekannt gegeben werden. Ane, am 24. Febr 1914. Dev Gerichtsvollzieher deS Kgl. Amtsgerichts. zrMb.Eslksffeunö. A Tageblatt Amtsblatt N - suk die kgl-UN- LtMzchenIchMen in Me.GMHam.Harknstein.Aohann» ü gtzMsnsM.<LsßmtzKou8Mel.Lchne^ lswMMM u» ui«»«»:» > Volksschule verstanden, daS in einer fremde« Familie erzöge«^-. Da» ^Zwhüud 4s^ H1»Wiürz entgegeuguromme». Bei der Anmeldung Ist da» Sch«lg«Ü> für da» erst« also «tt seine« Pflegeeltern nicht verwandt. Ein Kind ist also auch schon dann äl» »> Ziehkind zu betrachten, wenn die Kindesmutter im Haushalt der Pflegseltera mit wohnt. Wer ein Ziehkind in Pflege nimmt oder in Pflege gibt, hat da» unverzüglich