14 Werkbeschreibungen/Texte verinnerlichte Melodie, zu der das folgende kraft volle „Dominus Deus“, ein vierstimmiger Chorsatz, in reizvollem Kontrast steht. Weich, schwärmerisch und wehmütig erklingt die in cis-Moll stehende Melodie des „Agnus Dei“, die vom Solo-Alt vorge tragen wird. Der Chor greift, jetzt in E-Dur, dieses Thema auf und verwendet es für das anschließende „Quoniam tu solus sanctus“. Mit der eindrucksvol len Fuge „Cum sancto spirito“ und lang ausgesun genen „Amen“-Melismen klingt der Satz aus. Betont streng und schlicht, der Ausdruckswelt frü herer Meister entsprechend und damit im Gegen satz zur Gepflogenheit des frühen 19. Jahrhunderts (etwa Beethovens Missa solemnis) stehend, ist das „Credo“ gehalten. Das „Sanctus“ wiederum steckt voller überraschender harmonischer Wendungen: Tremolierende Streicher, weiche Hornklänge und leise rhythmisierende Holzbläser zaubern ein Stim mungsbild, das jäh den Ausdruck wechselt, wenn die Harmonie über den übermäßigen Dreiklang f - a - cis unversehens von F-Dur nach fis-Moll wechselt. Im abschließenden „Dona nobis pacem“ kehrt der Chor wieder zur Grundtonart As-Dur zurück. Im Wechselgesang zwischen dem Chor und den Soli sten findet das Werk seinen stimmungsvollen Aus klang.