Die 1941 in Philadelphia uraufgeführten Sinfonischen Tänze op. 45 sind das letzte Werk Rachmaninows. Das gesamte, originel le Werk, das der Komponist zunächst „Fantastische Tänze“ beti teln wollte, ist sehr dramatisch gestaltet, spiegelt Konflikte und innere Zerrissenheit wider. Der erste Satz stellt, ähnlich wie die übrigen zwei, eine Tanzfan tasie dar. Er bewegte sich im großen und ganzen im Polkarhyth mus, ohne jedoch die volkstümlichen Elemente besonders zu beto nen. Leidenschaftliche, unruhevolle, düster-bedrohliche und freund liche Gedanken stehen sich gegenüber. Der erste Abschnitt wird beherrscht von einem markanten, aus Dreiklangsbrechungen be stehenden Thema. Der zweite Abschnitt basiert auf einer traurigen, an russische Volkslieder erinnernden Melodie, die zunächst vom Saxophon vorgetragen und dann von den anderen Instrumenten übernommen wird. Daran anschließend tritt im dritten Abschnitt noch einmal das markante Thema des Beginns hervor. Der zweite Satz, im Charakter eines Walzers, ist gleich dem er sten dreigeteilt. Eröffnet durch geheimnisvolle rhythmisierte Ak korde der Blechbläser, setzt sich bald ein träumerisches Walzerthe ma durch, angestimmt vom Englischhorn. Dieses Thema wird weiterentwickelt: dabei geht die anfängliche Melancholie allmäh lich in Erregung über, in der die Blechbläserakkorde des Beginns wieder anklingen. In die anschließende Goda drängt sidi das Thema des erstes Satzes, und durch häufige Taktwechsel verliert sich letztendlich der Walzerrhythmus immer mehr. Der dritte Satz, Höhepunkt des Werkes, ist in einer dunklen, tragischen Stimmung angelegt. Durch abwärtsschreitende fahle Bläserakkorde eröffnet, schließt sich nach einer vön Glockenschlä gen begleiteten Überleitung ein fast unheimlich wirkendes Scherzo an. Dessen zweites Thema, von Flöte und Piccoloflöte vorgetra gen, erscheint als „Dies irae“, das Motiv des Todes. Ein breit angelegter lyrischer Teil schließt sich an, der wieder Erinnerungen an das Walzerthema des zweiten Satzes weckt. Dodi schon bald drängen fast kämpferisch die gespenstisdien Themen des Scherzos wieder hervor, die schließlich jedodi den synkopischen, derben, in der Form an einen alten russischen Bauerntanz erinnernden Rhyth men unterliegen. Die Gedanken an den Tod weichen dem Leben