g-Moll und c-Moll verdüstert. Harmonische Über rasch ungseffekte schätzte der junge Beethoven; im Finalrondo finden sie sich allenthalben. Fan farenhaft greift eine Schlußgruppe die Energien des Hauptthemas wieder auf. Über eine lyrische Einführung, quasi durch ein Seitenportal tritt das Klavier in die Exposition ein. Das zweite Thema bewegt sich nun ordnungsgemäß in G-Dur. Über Trillern geht die Exposition zu Ende. Die Durch führung gleicht einer freien Fantasie des Klaviers, in die das Orchester den Rhythmus des Aus gangsthemas rückt. Die Kadenz führt den impro visatorischen Elan fort; sie dehnt sich selbst herrlich aus und nimmt in ihren verwegenen spieltechnischen Figuren den Glanz mancher romantischer Virtuosenkonzerte vorweg. In kaum einem seiner Klavierwerke ist Beethoven der Sensibilität Mozarts so nahe wie im As-Dur- Largo, das sich selbstvergessen ausdehnt und die Empfindsamkeit der Werther-Zeit atmet. Auch ein Hauch von Romantik liegt über dem Satz, vor nehmlich im Dialog des Klaviers mit der Klarinette. Zarte pianistische Figurationen umspielen das Bläsersolo. Die Coda verfärbt sich nach Moll und gewinnt erst allmählich den weichen Glanz der Grundharmonie. Die Welt der frühen Sonaten und der Streichquartette Opus 18 berührt sich mit der kantablen Schlichtheit des Largo. Allegro scherzando steht über dem abschließen den Rondo. Hauptgedanke ist ein witzig rhythmi siertes Terzenthema mit unterschwelliger Bezie hung zu Haydn. Eine liedhafte Melodie bildet die zweite Gruppe, während die dritte von einem ungarisch rhythmisierten Moll-Thema ausgeht, dessen vorstechendes Merkmal die Dezimen sprünge der linken Hand sind. Das Rondo ergeht sich unablässig in Überraschungen, unvermittelten Modulationen, heftigen Steigerungen und kurzen symphonischen Entwicklungen. Der Schluß bringt eine letzte Überraschung: Nach einer graziösen Kadenz des Klaviers intoniert die Oboe einen unvermittelten, langsamen Einschub. Dann fällt das Tutti mit furiosen Schlußakkorden ein.