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- -172 - ÄS dessen Haupt er am 21. Nsv-br. 1848 an die Spitze der Geschäfte trat. Sk Maj.her jetztre- gierende Kaiser bestätigte ihn in dieser Würde, ÄS Allerhöchstderselbe in Folge der Abdication' seines Oheims am 2 Decbr. 1848 die Regierung d«S Kaiserstaates übernahm. Als treuer Diener seines erhabenen Monarchen hat'Fürst Schwarzen, b«rg seitdem bis zu seinem Ableben an der Spitze der Geschäfte gestanden. Was er in dieser Stel lung geleistet, wie er sich auch bemühte, Deutsch land den Frieden zu erhalten, die Bundesglieder zu einträchtigem Zusammenwirken zurückzuführen Und Deutschland nach Außen hin die gebührende Stellung wieder zu verschaffen, ist noch in frischer Erinnerung. Der Fürst war nie verheirathet. Von seinen- beiden Brüdern ist der ältere, der Besitzer der Stammgüter deS Hauses, k. k. wirkl. Geh. Rath und Kämmerer, der jüngere Cardinal-Erzbischof von Prag. Die Schwestern des Fürsten sind an die Fürsten Schönburg, Hartenstein, Bretzenhein und Lobkowitz verheirathet, bez. verheirathet gewe sen. Neben seinen hohen Würden im Civil- und Militärdienste als k. k. Ministerpräsident und Mi, nistet der auswärtigen Angelegenheiten des kaiser lichen Hauses und Hofes, Feldmarschallleulnant Und Kanzler deS Franz-Joseph-Ordens war der Fürst auch Inhaber des Infanterieregiments Zlo, 21, das vor Kürzens erst durch Sachsen von Schleswig-Holstein nach Oesterreich zurückging, und dessen schöne Haltung beim Durchmärsche in Dresden allgemein bewundert wurde. ' . 7 D e r m i s ch t es. Plauen, 5 April. Vergangenen Sonnabend gegen Abend kam ein Mann in eine Schmiede- merkstelle allhier, um daselbst bestellte Arbeit mit zunehmen. Derselbe batte in einem sogenannten Büchsenranzen einige Pfund Sprengpulver bei sich. Er legte, in die Werkstelle eingetreten, die sen Ranzen auf die Seite. Kaum war dies ge schehen, als ein fürchterlicher Knall geschah; ein weggesprungener Funke hatte das Pulver entzün det und wurde dieser Mann lebensgefährlich, ei- riige andere in der Werkstelle sich befindende Per, sonen bedeutend verletzt. - Frauenstein. Am 31. März Nachmittags ffaüd man auf den Fluren des Dorfes Nassau ei- neni F(frornen Mann, bei dem alle sofort ange- Heütey Rettungsversuche erfolglos blieben. Bald «rkariateft ihn die Umstehenden als den Maurer .Heinrich aus Lorfchemnitz^der, ein Wittwer und Vater yon sechs unerzogenen Kindern, aM 29. März den Markt zu Frauenstein besucht, auf dem Rückwege, sich wahrscheinlich verirrt hatte und beim Ausruhen aus tiefem Schnee «ine Beute des Lo- des geworden war. Leipzig, 4. April. Die Gattin des gessüch- teten Fabrikanten Schwedler aus Lindenau, die wegen Verdachts, die Flucht ihres-Mamtes.che- . günstigt zu hahen, in Untersuchung-gezogen^ sa sogar verhaftet und erst nach mehren Wochen..ge- gen eine Caution von 4W entlassen worden war, ist gleich in erster Instanz vom Appellatibns- gericht zu Leipzig vollständig freigesprochen worden. R a d e be rg,.5. April. - Der bekannte Schrift steller und Improvisator Carl Richter, genannt Rosen,*) ist wegen seiner Betheiligung an den Maiereignissen in erster Instanz zu zehn Jahren Zuchthaus ersten Grades verurtheilt und — nach dem er bisher auf Handgelöbniß entlassen gewesen -- von jetzt an wieder in Haft genommen worden. Eger, 2. April. Als Augenzeuge erlauben mir uns, Ihnen einen Vorgang in unserer Stadt mit» zütheilen, aus dem hervorgeht, daß der Aber glaube hier nicht nur in den Massen fein Wesen treibt, sondern auch Wohl noch genährt wird. Eine Geistergeschichte nämlich und die Erlö sung eines Geistes, welche in unserer Kreisstadt Eger am 31. März d. I Vormittags 10 Uhr in der Pfarrkirche St.-Niklas stattfand, versetzte die Stadt und Umgegend in ungemeine Entrüstung und Aufregung. Der Dienstmägd Anita Kaiser, gebürtig aus Haslau, 22 Jahre alt, in Diensten der Dbsthändlerin und HäuZlerin M.. Oesterrei erschien eines Tages Morgens 8 Uhr indemObss- krller des Stadthauses (dem Hause nämlich, wv Wallenstein endete) rin.Geist, der sie rücklings erfaßte und ihr bedeutete, dast^sie won Gott ans« erwält sei, eine arme Siele za-ertösen. Sie möge zu diesem Zwecke drei heilige Messen (zu denen sie die nöthigen Geldsummen bei gut katholischen Christen sammeln müsse,) lesen lassen, wobei sieben Lichter brennen müßten. Bei der dritten heiligen Messe werde der Geist erlöst werden und ihr durch ein Zeichen, wie durch ein an einem weißen «gens hierzu zu verfertigenden Tuche hinterlaffende^Mrrk- mal die Erlösung zu rrkenyen geben. Sie unter hielt dieserhalb mehre Unterredungen-mit dem Geiste im benannten Keller, der ihr auch bußfertige Wall fahrten auferkgte. Den 31. März war nun dir dritte heiligt Messe, bei welcher Lie Erlösung statt- finden sollte. Die Kirche« wär- mit Hunderten von *) Als Improvisator trat-er vor,»mehreren Jahren, hiesiger Stadt auf. Viele Leser Äl/ werden'M stsnrr mtznera» -- .. l. .s -