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»rj- r. Ae Sffchtliche Sitzm^ - . ..«m 5. Januar 1852. Dieselbe begann Abends 6 Uhr, kn Anwesen» heit von 22 Mitgliedern deS Collegiums. Herr Bürgermeister Stückel nahm an den Verhand- lungeii als Deputirter deS Stadtrathes Theil. Der neugewählte Vorsitzende Stv. Aug. Bütt» aer jm>. trat heute, mit einer angemessenen An» Wrache an das Collegium, in seine Function rin. /Als erster Gegenstand der Tagesordnung kam dänn in Vortrag: ein Gesuch des Communbau- auffeherS Hrn. Aug. Forberg, um Gewährung einer Gratisication für die außerordentlichen Ar beiten bei der Verwaltung seines Amtes im vo rigen Jahre. ' Wenn auch nicht durchgängig mit Gewährung einer Gratisication einverstanden, sprach man sich doch allseitig in Herrn Forbergs Verdienste an erkennender Weise auS, und beschloß, demselben für die Verwaltung seines Amtes eine persönliche , Gehaltszulage von jährlich 10 solche auch auf das abgelaufene Jahr rückwirkend, zu gewahren. 2. Dem Entwürfe des Regulativs über die Erhebung der städtischen Anlagen ertheilte man so, wie er Ws dem Vaterlande. Leipz ig, 16. Jan. Die Messe ist verhältniß- mäDig ziemlich geräuschlos verlaufen und will man Mne großen Geschäfte gemacht haben. Viele Hal, ten die Neüjahrsmeffe überhaupt für keine eigent» liche Messe. -Würde ein Anschluß Oesterreichs M den deutschen Großmarkt bewirkt und eine Ver- vindung deS jetzigen Zollvereins mit Oesterreich er zielt, dann würde die Leipziger Messe viel gewin- veni Die Spekulation berechnet jetzt schon, wie dir dann noch nothwendigen Gewölbe beschafft wer den können, Man-nimmt an, daß mehr als 100 Gewölbe für österreichische Großhändler gefordert «Aden würden, und in der Lhat soll jetzt schon vorläufige Nachfrage stattgefunden haben, auch sollen AuSmiethungen zu bedeutend höhern Prei, sen veHDt worden sein. Gewiß kann Leipzig dadurch nur gewinnen, wenn seine Messen sich vergrößern und mau darf mit Sicherheit erwarten, dafBehörden und Privaten sich bemühen werden, allen billigen Ansprüchen und Erwartungen der Fremden bereitwilligst entgegen zu kommen. Aeber die Flucht des Maibetheiligten Lindenauer Fabrikanten Schwedler aus dem Landgerichte zu Leipzig wird Folgendes berichtet: Die Frau des Gesamten hatte pM LaEerichte dieErlaubniß erhaMaätzten Äaüri kü - ttM der Stüben des Von der bett. Deputation in seinen GrundzügeN Vorbereitei, und dann von dem Stadtrathe bear beitet und resp. berattzew worden war, die Zu stimmung. ' ' - - A - - Gelangte der Haushaltplan für das Jahr 1852, ondLwar mit Zustimmung des CollegiümS durch Herrn Bürgermeister Stückel, zum Vortrag. ' Nur einige Positionen desstlden veranlaßten län gere Debatten, z. B. die um 10 .SP proponirte Erhöhung des Gehaltes des Rathsdieners, welche einstimmig abgelehnt wurde, die beabsichtigte Ber- Mehrung der Nachtwächter, welche man mit 17 gegen 4 Stimmen genehmigte rc. In allen andern Punkten erhielt die- Vorlage unbedingte Zustim mung und es ergab sich als Endresultat, daß der Flnanzzustand hiesiger Stadt ein befriedigender ge nannt zu werden verdient. Durch einen Jncidenzfall bei Berattzüsig deS Gegenstandes 1. der Tagesordnung veranlaßt, be« schloß das Collegium übrigens noch, in Zukunft bei seinen Berathungen zur-Unterstützung aller von Mitgliedern gestellten Anträge ein Viertheil der anwesenden Stimmen hinläyglich erachten zu wollen. Hierauf Schluß der Sitzung Abends 10 Uhr. Landgerichts zu sehen und zu sprechen, und diese Gelegenheit benutzt, ihrem Manne einige kleine Weihnachtsgeschenke mit zu bringen. Die Zeit, welche für den Besuch gestattet war, lief ab, der Gefangene wurde von zwei Rathsdienerv wieder abgefüyrt und am Ausgange des RathhaufeS sollte die letzte Abschievsscene der beiden Ehegatten statt- sinden.!!? — Die Scene wird eine tragische, die Frau fällt in — Ohnmacht —, die Diener des Gerichts, voll zartenMitgefühls, gehen in die Falle, vergessen über der Hülflosen den ihnen anvertrau,' ten Gefangenen, und dieser säumt nicht, die mo mentane Verwirrung zu schneller Flucht in den Wogen des Volkes zu benutzen, was ihm auch gelungen ist. DaS Gericht ist aber hart genug, die Ohnmacht der Frau Schwedler für absichtliche Täuschung zu halten und hat sie zur Haft ge» bracht. — Bereits unterm 5- Jan. hat Schwedler selbst iu einem Briefe nach Leipzig seine-Ankunft zu Verviers gemeldet und mitgecheilt, daß er am nächsten Tage nach London Wi^r, gehen wolle. Zur Beachtung! Diejenigen 20-Thaler- Noten der LeipzigerBank, welche noch nicht mit der guillochirten (mit verschlungenen Zügen versehenen) Vignette auf» der Rückseite versehen sind, werden ebenfaM jetzt öiAg ez^ imd ver lieren mit Ende Ftbru-r L I. ehrt-Gültigkeit