Werkelnführungen: Richard Strauss (1864-1949), Till Eulenspiegels lustige Streiche op. 28 Bevor sich Richard Strauss der Oper widmete, hatte er mit einer respektablen Reihe glanzvoller Tondichtungen bereits große Erfolge. Er beschritt den von Beriioz, Liszt und Wagner eingeschlagenen Weg und entwickelte dabei, durchaus mit Individuellem Personalstll, eine Brillanz, die es ihm ermöglich te, sich als komponierender Schilderet von verblüffender Eindringlichkeit zu betätigen. Zu den populärsten Orchesterstücken von Richard Strauss gehört ohne Zweifel die Sinfonische Dichtung Till Eulenspiegels lustige Streiche", die am 05. November 1895 im Kölner Gürzenich uraufgeführt wurde und rasch Choreographen wie den großen Nljinskij zu Balletten inspirierte. Der Till" -jeder kennt den berühmten Schalk - ist knapp gefaßt und erschien zu nächst ohne ein genaues Programm. Doch später gab Strauss doch noch ei nige Hinweise. In Rondo form erleben wir, klangmalerisch prächtig illustriert, einzelne Stationen im sagenhaften Leben des Narren: Mit einem verträumten "Es war einmal" charakterisiert zu Beginn gleich das Horn den Protagonisten. Wir hören dann von den tolldreisten Streichen (auf dem Markt, unter Gelehr ten), werden Zeugen von Liebesabenteuern und müssen zum Schluß erle ben, wie Till verurteilt und gehenkt wird.