Carl Maria, von 'Weber: Concertino für KLlarinette und Orchester Es—Dur op. 26 Adagio ma non troppo - Andante - Poco piü vivo Die Klarinette wurde Ende des 17. Jahrhunderts von dem Nürnberger Instrumentenmacher Johann Christoph Denner aus dem Chalumeau, einem alten Blasinstrument, entwickelt; ihre Aufnahme ins Orchester erfolgte erst um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Mozart lernte die Bereicherung des Orchesterklanges durch die Farbe der Klarinette 1777 / 78 in Mannheim kennen und verwendete sie von da an in den meisten seiner sinfonischen und dramatischen Werke. Die reichen Ausdrucksmöglichkeiten der Klarinette als Soloinstrument nützte er souverän in seinem Klarinettenkonzert KV 622 aus dem Jahr 1791. Weber kannte dieses Werk, und es hat ihn, wie Mozarts Schaffen über haupt, beeinflußt und angespornt. Die Freundschaft mit dem Klari nettisten Heinrich Baermann, einem nach Berichten von Zeitgenossen in Technik und Vortragskunst überragenden Virtuosen, veranlaßte Weber zur Komposition seiner beiden Klarinettenkonzerte in f-Moll op. 73 und in Es-Dur op. 74, und dem in Eile verfaßten vorhergehenden Concertino in Es-Dur op. 26, das er bei einem Kompositionsabend in München am 5- April 1811 mit Baermann zur Uraufführung brachte. Das Concertino op. 26 ist ein Variationenwerk, bei dem die einzelnen Sätze pausenlos ineinander übergehen. Nach einer kurzen Adagio-Ein leitung folgt das anmutige Thema, das vom Soloinstrument mit Strei cherbegleitung vorgetragen wird. In der 1. Variation ist das Thema triolisch abgewandelt, in der 2. Variation erscheint es in Sechzehntel gestalt. Subtile dynamische Wirkungen zeichnen die 3- Variation aus, die Thema-Variante ist ins tiefe Register verlegt und wird nur von den geteilten Violen begleitet. Eine beschwingte 4. Variation im 6/8- Takt, die in virtuosen Läufen und Passagen die große Beweglichkeit des Instrumentes demonstriert, schließt das liebenswürdige Stück ab.