ganze Satz erfüllt, bis dann in einem Anhang Trauer sich herabsenkt. Bis dahin war nämlich Bruckner mit der Komposition gelangt, als die Trauerbotschaft vom Tode Wagners aus Venedig kam. Und nun. so sagte er. »schrieb ich dem Meister die eigentliche Trauermusik«. Das Scherzo, in dessen Mitte ein idyllisch-beschauliches Trio steht, ist ganz nach dem klassischen Schema gebaut, wirkt aber doch sehr persönlich. Das Hautthema (Trompete) kündet eine kämpferische, aus Trauer zu Trotz gewordene Haltung an. die im letzten Satz aufgenommen wird. Das Hauptthema des Finale ist mit dem des ersten Satzes verwandt (verständlich, daß Bruckner noch einmal an jene Traumeingebung anknüpft!), aber sein Charakter ist nun ganz ins Energische gewendet. Diese Haltung gründet sich, wie aus dem zweiten, in As-Dur beginnenden Thema nach Art eines Chorals, hervorgeht, auf Gottvertrauen, das ihn in die im dritten Thema, einem markanten Unisonogedanken, versinnbildlichten Kämpfe begleitet. In der Reprise fehlt hier bezeichnenderweise das zweite, das Choralthema. Sie hat betont selbstbewußten, kämpferischen Charakter. Mit Recht hat daher eine zeitgenössische Kritik (nach der Berliner Aufführung im Januar 1887 unter Karl Klindwork) das Werk einen »vom Kopf bis Fuße geharnischten Riesen« genannt. Es ist auch neben der »Sechsten« die einzige Sinfonie, die nicht umgearbeitet wurde. /unächst fand sich niemand der das Werk in Wien uraufführen mochte. Schalk und Löwe führten es wenigstens am Klavier vor. Leipzig darf den Ruhm für sich in Anspruch nehmen, mit der erfolgreichen Aufführung der 7. Sinfonie am 30. Dezember 1884 den Weltruhm Bruckners gegründet zu haben. Die Aufführung war das Verdienst des damals neunund- zwanzigjährigen Theaterkapellmeisters Arthur Nikisch. Noch größer war dann der Erfolg einer Aufführung in München am 10. März 1885. Konzertbuch 8. Europäisches Meisterkonzert Mittwoch. 24. April 1991 - Brahms-Saal, 20 Uhr PRAGER SYMPHONIKER Leitung: PETR ALTRICHTER Solistin: DINORAH VARSI, Klavier F. Smetana: »Mein Vaterland — Die Moldau« F. Chopin: 1. Klavierkonzert e-Moll, op. 11 Rimsky-Korsakoff: »Schehrazade« op. 35 Karten: Musikhaus Schlaile, Musikhaus Padewet. Stadtinformation