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Sächsische Staatszeitung : 10.04.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-192304101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19230410
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19230410
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Staatszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-04
- Tag 1923-04-10
-
Monat
1923-04
-
Jahr
1923
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 10.04.1923
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«eite 2 -u Rr. 83 1«. «PaU LS2L VG-Wstß«y>M- Ree WiWWMG I«G RuWM-teß- «» «M, GmMitt» >md >-läß»»- »er üwttsche» KaMalMrulKG« »«> »e»«t» »»« de» de»tfch«u Ors-ll»-» » Iken Keser«. Am Getffr »er k»t«Mllu»«Ie» EWMifte»- »«ßHlüsfe serberu wir Mit wirk»», »er «rAettereriotfetl»»«» «» Wieder» «usd«« R-r» frokretchL Lie rheinisch« Sozialbem»k»Le »e^Vtzt dse -e-easettt-e» Sicher»»,«, die eine« neue» Krieg ,wische» Araukreich »»d Deutschlaud «». »SOich n—che». Sie lehnt ade« »i« el» Sicher«»- -eferdert« «rrtcht»»- eine» «hei» »ifche» V»de»st««ta» «rs Beseht Kumtreich» »d «»ter fremder K»»trolke «» ei»e» freie» V»««ö »»»chchig »it «Iker K»t» fchtedeuhetü «d; Ntemul» »>«r»« sich die rhei»ische» Sozialist« Ufte ei» Kolonialstamm detzaadel« lasse». Sa sehr die Sazialbematratte t» -roße» de«1sche» Opfer« al» ei»e Kolge des derkvr«« ttrte-e- »ereil ist, so Nnderföhniich t»ie» sie «U« Vers«ch« dekämpse», da» «eich z« ,ersparter» «b »ie HohettSrechte der deutsche« «rpablik zu schmäler»." * Leg«tis«srat vr. Zechli» a«sge»iese«. Berlia, 9. April. Der vortragende Legationtrat vr. Zechlin von der Presseabteilung de« Reichüregie- rung, der im Ruhrgebiet die Aufgabe hatte, die autlündische Presse über die dortigen Vorgänge vom deutschen Standpunkt aut zu informieren, war wegen seiner Tätigkeit von der französischen politische« Polizei verhaftet und »cht Tage im GejängniS von Düsseldorf gesangen gehalten. Geheimrat Zechlin ist heute in Frei heit gesetzt, aber aut dem besetzten Gebiet au»- gewiefe» worden. O KerschSrster B-lKgtr««ßsz»Ian> i« Krßrsy. Münster, S. April. Uber Kastrop ist vo» der französischen ve- satzungsbehörde wegen Einstellung der Gaszufuhr infolge Streiks der Belegschaft der gestern be- setzten Zeche „Graf Schwerin" der verschärfte Belagerungszustand emschlictzlich Verkehrs- beschränkungen verhängt worden. Die früizsßjche TarfiekAng der BorzSstge bei Krupp. Düsseldorf, 9. April. Lie französische BejatzuugSbehörde verbreitet folgende Darstellung der Vor gänge in der Kruppschen Fabrik: „Nach den Ereignissen in Essen sind unwahre Bericht« verbreitet worden; die Franzosen können ohne Furcht, Lügen gestraft zu werden, folgende Tat sachen behaupten: I. Der Korrespondent des Rculer-BureauS war am 31. März nicht in Essen. L Echupobeamte, die der Bevölkerung im all gemeine» noch nicht als Polizeibeantte bekannt waren, stad in de» Fabriken eingestellt worden. 3. In der Garage stauben keine Lastkraftwagen, sondern vier Autos, die Krupp gehören und drei der Mission gehörende Auto». 4. DaS Geheul der Dampsfiren« hat um 9 Uhr begonnen, die Franzosen haben erst um 11 Uhr 1b Min. ge schossen. 5. Zwischen 9 und 11 Uhr 15 Min. sind sie von einer immer zahlreicheren und immer aufgeregteren Menge bedroht worden. Die Soldaten befanden sich zwischen Sch m alsp urlokom o ti v e n, die Dampf «dtteßa» >«d da» M«»O», »t« Stelme, Kol» »»» Utse«ßüKa t» die Ba,«,« fchlandart«. 7. DW üWch« A»s. sarde«»-«» zum Au»el«m»«gehs» siech auf »rutsch «emmht Word«». L Zuerst wurde» zwei Sch»sse in die List abga-ede». Spuren sind a» einem Schornstein sichtbar. 9. Dann ist in die Menge geschossen worden, »eil sich ihre Haltung nicht geändert hatte. 19, Unwahr ist, da» mit eine« Sch«llse»«-r»»hr »schosse» wurde. Bon den elf ersten, ärztlich unwchmhir» Tote» sind neu» durch Geschosse vo» vo« «ach Hinte« oder von der Seit« getroffen worb«. Nur zwei wurde» im Sidek«» getroffen.- Dem gegenüber stellen di« Kruppschen Werle wiederholt arrSdrücklich fest, daß sie keinen Schutzpaiiziste« in ihre» Betrieben ausgenommen haben. « EI»e «tzkii-Henie-lkomltriik Buer, 9. April. An der Stelle, an welcher der Rhein-Herne- Kanal bei Henri t enburg über die Kutscher führ», wurde am Sonntagmorgen gegen S Uhr von »»b«l»»»ter Seit« di« K«»«1brücke ge sprengt: Lie Wassermassen de« Kanal- stürzten mit wildem Tosen in die Emscher. Mehrere Holzbrücken, die dem gewaltigen Wasserdruck »icht standhalte» konnten, wurden hinweg- geschwemmt. Der Harner Hafen »ad weite Strecken des Kanals waren in wenigen Stunden fast völlig wasserlos. Zahlreiche be lade»« Kohlenlähne sind «»gekippt. * Die Arche Wrltrsp dsr de« ErsKAfe». Waktrop, 9. April. Li« auf der Zeche Waltrop vo» de» Fran zosen vorgenommenen Berhastu»gen des Direktors Stinn und anderer Beamte» erfolgte, weil sie sich geweigcrt hatten, die außer Betrieb gesetzten Koksgewmnungsrnlagen wieder instaad zu setzen, um den Franzosen den Abtransport vo» KolL zu ermöglichen. Tie Belegschaft fuhr au-.' Da die Besatzung sich hierdurch anscheinend bedroht fühlte, feuerte sie mehrere Schüsse ab, die aber ihr Ziel verfehlten und kein Unheil anrichteten. Tarans trat die Beleg schaft in den Abwehrstreik, während dessen selbst die RotstandSarbette» nicht aus- geführt werden. Infolge der schwierigen Arbeit?- verhältnisie, die ans Waltrop herrsche», besteht die Gefahr, daß die Zeche eia zweiter Mal ersäuft, wenn die Franzosen nicht bald abziehen. In der Grube befinden sich noch 40 Pferde, die daun elendigllch umkommea dürften- Als der Betriebest bei der Besatzung vorstellig wurde und den Abzug verlangte, wurde er mit sofortiger Verhaftung bedroht; er g-lang ihm jedoch, sich noch rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. * ... Der Sieichspt-ßdnlt s» Pie Ett-«- bshaer i« Gi«hnich-gettti. Berkin, 9. April. An die deutschen Eisenbahner im besetzten Einbruchsgl biet ist unter dem 8. April folgender Aufruf ergangen: „Der Abwehrkampf, den Dentsc^and um Freiheit und Leben im Ruhr gebiet zu führen gezwungen ist, hat die deut schen Eisenbahner an Ruhr und Rhein, in Pfalz, Hessen und Baden in die vor» berste KampfeSlinir gestellt. Unsere Geg ner wissen, daß sie ohne die Mithilfe der Angehörigen der deutschen Reichsbahn ihr Ziel nicht erreichen. Durch Hute Be- «KKi«» bwrwle Md «wglistb« lockung suche» st» daher «M all« Mawt, beuHche EisenbahnbeaMe und -arbeiter auf ihre Seite M pehen, Eid «d Pflicht, «echt «d Gesetze BöK«- recht Md Vertrag mit Füsten z« trete». All de« hab« dt« deutsch« EisembahNer ihr stimme-, unbezwingliche- „Nein" entgeq«gestellt l Trotzend allen Drohungen, »rotzend den sich von Wache zu Woch« steifenden Quälereien, und unan- gesachb« v« versühverifche» versprecht»-« bleibe» sie standhaft, bleiben sie treu ihrer be schworenen Pst cht, ihrem Vaterland« und ihren« «a«e. Ma- laudfremb« Gewalt sie an» Heimat »»d W-entmn vertreib«^ mag br»taleS Faäßrrcht sie mißhandeln und in« Gesäugpis schleppen. Sie »ollen und werden leine Dienile in d«r Knechtschaft tun. Mit tiefem Mitgefühl und stolzer Bewunderung lieht ganz Deutsch»«»«» diese» stille Heldentum, da» a«S allen als Vorbild den Mat de» Aar- Harren» täglich «u stärkt und mW «feuert, in den Hilfeleistungen bis an die Grenzen unserer Kraft zu gehen. Es wird eine Ehr npsticht d.S ganzen Reich«» sein; «ach be en Kräften alle Schäden wieder za HMn, die f>emde- Unrecht den ein zeln« zugesügt Hut; «g auch »ufere Sorge sein, uns« en kolkSgenoss n, die mililärischer Terror gefangenhält, die Freiheit wieder zu ge winnen. Da» deutsche Doll weiß, daß die Msen- »ah«r im Wrsten für beste« Ackanst des Vater land«» Schwer«» «nd B ttereS tragen und weiter zu dulden bereit sind. Der Danl des ganzen deutschen Volke» sür ihr Ausharre« sei ihnen erneut »««sichert. Dieser Da«» und unsere Bewunderung sollen sie begleiten in die Zeiten hin«», in den«« wir wieder frei sind vo« fremd« Sewalt «nd auf «ns«« Väter Erd« frei« Arbeit leben. Ter Reich-Präsident. gegengez. ReichsverkehrSminiper Groener." Die Verringerung der Zahl der Ministeriell in Oesterreich. Wie», 10. April. Der außerordentliche KabinettSrat hat di« Verordnung d«r Bundesregierung betreffend die Verringerung derZahl der Ministerien mit den in den Pariewerhamdkungea verembarten Abänderungen »»genommen, wonach es in Zu- kunft nur folgend« Ministerien geb« wird: Das Bundeskanzleramt, die Mini sterien für Unterricht, soziale Berwal- tung, Finanzen, Land- und Forstwirtschaft, Handel, Verkehrs-«nvH«ereS»esen. Mit dem Bundeskanzleramt werden die Geschäfte de- Mi nisteriums für Auswärtiges, de» bisherigen Mi nisteriums des I»n«rn und de» bisherig« Justiz- msivipnium» verbunden. Die Führung der auswär tig« ÄngrSegenheÜ«' känn unveWtv^e döll Fort bestandes der Bereinigung des Ministeriums des mit dem 83uievet^kauzle»atur etiiein 3)tiui-er ohne P«tes«il» -»«tragEwvedv«; der fttrleAW' dftmMonen d« Tit«l einer Minister» für ans- »ärtige Angelegenheit« führt. Die Lohnbewegung der englische« Bergarbeiter. Lontzo», 9. April. Ter Ausschuß der Bergarbeiter- fäderation von Derbyshire beschloß, d«n Arbeitern d« einzelne» Bergwerke z» empfehlen, der Fortdauer de- gegen wärtigen allgemeiner» Lohnabkom men» zuzustimmen, da die Zeiten nicht geeignet seien, eine Abänd«»»g zu erzwinge«. Der übBschmG b« vermM-tler i» »« Mvk« va« Nottin-chamshtm, Kvieeßvistzir: und Ho.kHire «»ter»ahm den gleich« ScheUt. — Der Lok- ,»g«a»-schuß der vergwbetter de» Rhondda- tale» hak beschloss«, d« Skrstk für be endet z« erklären. Die «rbeit wird nwrg« wieder ausgenommen. Nahezu alle bi»her nicht orgmitsierten Arbeiter haben sich dem Berg- arbeiterbnud «ngeschlosten. Die tLrtische Autwvrt. P«rt», 9. April. Lie «gen« Hava» meldet au» Konstan- ti«opel üb« den Inhalt d« gestern nech- mittag de» alliierten Oberkommissaren über geb«« türkischen Antwortnote: Die türkische Regierung erklärt sich befrie digt da»«; daß die «ächte die neue Fassung annehmen, die der Türkei die Gegenfe tigkeit in dem Abkommen über da» Statutder frem- den Staatsangehörigen in der Türkei zuertzrmrn. Sage;« drückt sie ihre Überraschung darüber au», daß di« Albieit« die Absicht bekunden, die Debatte überdte türkisch« V«rwakt»»» u»d I»fUz wird« zu eröffn«. Den» diese Frage habe als geregelt angesehen werden dürfen. Die türkische Noie beruft sich auf die unter der Bezeichnung Wvntagnasche Formel bekannten letzten Ab machungen dar Fr edenSkonferenz, vie in münd lichen und schriftlichen Anregungen der all ierten Mächte nach dem 4. Februar mehrfach bestätigt worden seien. Hinsichtlich der wirtschaft lichen Bestimmungen erkläre di? türkische Reg««»«, th« Del-gati« sei überzeugt, dass durch ihre Zurückstellung der Abschluß de» Frie den- beschleunigt werd« würde. Indes sei die Türkei bereit, in die Erörterung der Wirtschasts- frage wieder etnzutvet«, soweit dies« normaler- weise der Gegenstand internationaler Verhand lungen sei« könnten. Mit einem Teil der privaten KonzefsionSnch-ber sei« bereit» durch direkte Berhandluirgen Abmachung«» getroffen worden. Die türkische Note schlägt den 23. April für die Einberusvng einer neuen Konferenz in Lausanne vor. Die Note ist von dem Kommissar sür as wärtige An gelegenheit« J»met Pasch« un»rrz«ichnet. Tentschlaads B^ieh»»,c» M Nkraiaischt« Botksrqmilik. Ein Bries an Hrrrn v. Rosenberg. Der bisherige SeichäftSsührer der Ukrainischen Volksrepublik, vr. Roma» v. Smal-Stocki, hat a» de» deutsche» Minister des Auswärtige» nachstehende» Schreiben gerichtet: > k. Die Beziehungen Deutschlaads zur Ukrainische« Volksrepublik, der ei «zig legitimiert« Tragerr» der staatlichen Selb ständigkeit de» uLruatscheu Bwkd», begaanen da mit, daß, kurz nach dem abgeschlossenen Brest- LitowSker Frieden, am 28. Aprik 1918 ein deutscher Ofsizier, an der Spitze eia« mit Handgranaten bewasf»«t« Soldaten- lompame mit aufgDpflanzten Bajonetten, i» das Gebäude der Zeatralrada in Kiew ein drang und das erste ukrainische Par lament mit Waffengewalt auSein- andertrieb. II. In dem Krieg de» vkaünisch« Bolles gegen die Moskauer Bolfchewiki, der seit de« Jahre 1919 andauert, hat die deutsche Regie rung, durch Sperrung der ukrainischen Staatsguthaben, zwecks Lähmung und Vslks-Stzmpho«ie-Ko«ztr1. Der Abend bot drei jüngeren MusikbcfUssenen Ge' legmheii, ihre Kräfte zu versuchen: einer Sängerin, einem Dirigenten »nd einem Pianisten, „angrhenden" könnte man allen hmznsügen. Ich l«sse der Lame, wie e» sich ziemt, den Vortritt. Gudrun Stroyberg hat zweifellos Erscheinung und Stimme für das jugendlich-dramatische Fach und macht euch im Gesang ihr« Lehrerin (Fran Löschke-ThomaS) bereit- alle Ehre. Die «gathen- Arie, die e- bekanntlich „in sich hat", sang sie recht hübsch. Eie fahre nur fort, be» lockr« kopsig« Ansatz der Höhe zu pfleg« zur weiter« Entfaltung der hübschen Stimme. Der Dirigent, Richard Karp, wie d« Pianist, Carl Berg- mann, steh« heute »och im Banne ein« un freien und unpersönlich« Kunst Übung. Die Noten beherrschen sie noch, nicht sie die Noten, d. h. nicht das, w«- hinter ihn« steckt. So hört« man da» Mozartfche v-wott>Konzert technisch ganz brav gespielt, aber ohne Mozarts Geist, mehr ü I» Clementi. Maa könnte von Beiden sagen, die Botschaft hört« sie «nd möchten sich nun zum Glaub« Hindurchring«. Glück auf den Weg l O. S « Kkadkr-klb«*. (Martha Spreckels.) LS »ar eiu« sichtlich-au- guter Schule kommende junge Pta iistin, di« sich gestern im kleinen Kaus- nannschastSsaale vorstellie. Ihr Spiel mutete, wie man sagen könnte, wohlerzogen a«, war techuisch saiib«, bezeugte sorgfältiger Vortrags- Podium unter sachverständiger Aaleituug. Die Mozartsche 6-wotj - Phantasie, di« belonnte zur Sonate gehörige, in ihr m PaihoS lag Martha Spreckel» Empfind« noch fv^bar fern. Daher ihr« Wi.d«g»b« et»«» akad««tsch und steif z« n*nmn war. I» der solg«»«u Sch»b«it-So:at« (L-ckvr) wurden Saiten augeschlageu, die offendar in der Seel« der jungen Spielerin mehr Resonanz «Aöst«, d« Anschlag blühte auch im Gafangttchen aas. Ab« freilich dies« S«ek wird noch frei« ihre Schwingen entfall« müssen, wenn sie den Weg zum Herzen der Hörer stad«» will. Di« sympathische Aufnahnre, welche die Konzertgeberin sanb, mag sie er» unter», ihre Enlwickluttg auch nach dieser Seite hin im Auge zu behalieu. , Q S „LmmaaS". Ein schlicht«, kl«mer Bühnen rahm«» i» Saal der Luther-Gemeinde. Di« Szene kaum ««gedeutet. Spieler au» dem Volke. Und eiu religiöses Stück, dessen Verwandtschaft mit de» mittelalterliche» Mysterienspielen a»S der Gläubig leit de- Empfinden», au- den mit starke», derbe» Strich« hingesetzten Charakter«»; «»» d«m voUS- tümlich-ei»sachen Knittelvers ersichtlich wird. ES ist de» Laienspieler» vo» berufener Äite immer wieder gesagt worb«», daß ihr« a» sich erfr«»- liche^ ost so opferreich« Bestrebung« nur dann auf di« erhofft«« Frücht«, rech»« k»»aten, wen» sie deu Anschluß an die zucht-oll«, hochwertige und dabei doch im wahrst« Si»«e volkstümlich« (weil tu großer Traditio« verankerte) Etildurß eine» HaaS-B-rckow sänd«. Alfred Dreßler, der Autor und Regisseur d«- Weihespielö „EmmauS", hat den Rus vernommen. Er ist anschemeud aus dem Weg«. Er hat mrudest««» die Witterung für di« Möglichkeiten bildhast- dramatischer Wirkung, die der primitiven Bühne gegeben find; und seine Keine Laienschar ist mit Lust und vielfach auch mit Verständnis bei der Lache. Dreßler entnimmt seinen Stoff dem Erangekium Lueä, da« die ergreifende Legende von d« Übergabe de- Leichnams Jesu durch den Landpsleger an Joses von Arimathia bis znr Ein kehr be- Auferstandenen bei den Jüngern in Einmalis «zählt. Der Charakter de« Ponttu« Pilatus ist dnrch Züge der Menschlichkeit und Milde dramatisch »«tieft. Im übrig« verfolgt die Hand lung, die sich in knapp« fünf Bildern vollzieht, keinen anderen Zweck, al« den der weihevoll« Erhebung. Laß er mit de» v«rfügbar« unzuläng lich« Mitteln bi« zu einem gewiss« Grabe er reicht wärü« konnte, verdient Anerkennung. Ru dolph Hermann« Joies von Arimathia ist eine ausgeglichene, mehr als laienhafte Leist»»-. Ander« wär«» durch systematische Disziplin sicher lich zu fördern. Unmöglich«-, wi« etwa jene» sächselnde römische Hauptmann, m^t« freilich unter allen Umständen vermieden »erden. Im ganzen aber hat, wo so viel r«in« Eifer und richtiges Wolle» zutage tritt, auch sür de» Kritik« -» gelten, »aS Josef von Arimathia vom humane» Landpfleger sagt: „Mich däucht, «r billigte di« Tat, »«2 er für Liebe Ohren hat." M. « «» «euentdeckte» erlbst»Ub»iS va» L L «» H»sjma«. E. T. A. Hoffmann; dessen dichterische Grüß« lange Zeit nicht »ach Gebühr gewürdigt umrd«, hat heute al» Mensch u»d Künstler ein« glänzende Wiederaufersteh»»- erfahren, in dem sich nicht nur die Wissenschaft eingehend mit ihm beschäftigt, sonder» seine foszinftrende Gestalt anch auf der Bühne und im Kiiw ihr« dämo» »sich« Zauber auSübt. Merksürdigerweis« ist man über da« Aussehen des „Teufels-Hoffm«»", der doch schon bei Lebzeiten eine vielg«a»»t« Persönlich keit »ar, ungenügend unterrichtet. Es gibt nur ei» van sremder Hand herrührrnbeö Bildnis Hof manns. da- wir kenn«, nämlich die Zeichnung von Wilhelm Hensel. Sonst leuchtet uns sein Bild nur au- de» eigenen; zum TeN ver zerrte» Porträtjbzzei» entgegen. SS ist daher für di« Hoffmann-Forschun- von größier Bedeutung, daß jetzt ein GemSG« im veftin« Privatbesitz ausgeiaucht ist, da- de« Dichter t» der kNüw^ü s«m«S Leben- und Schaffe»- darsteltt. Ha»S Rosenhagen, der diese- Bildnis zum ersten mal in dem bei Erich Reiß erscheinenden „Sammlerkabinett" veröffentlicht und ein gehend behandelt, ist der Ansicht, daß es sich hier um ein Selbstbildnis Hoffmann- handelt, der ja bekanntlich auch al- Maler hervorgetrei« ist. La- Bild wmde von seinem jetzig« Besitz« in ein« Pot-v am er Adek-famiki« entdeckt; es trägt ans der Rückseite die Bet«i<bmrng »Der Gespenster- Hoffma in". Da» 41 za 3S «mzroff« Ölbild ist auf ein Fükkung«bretl gematt und Hai kein- Siynatm. Wahrscheinlich hat Hoffmann da» Selbstbildnis gemalt, als er vom Jimi 18-7 bis Jimi 1808 als stellungsloser Justizb«amter in Berlin wellte u»d sich nach einem neue» Beruf Umsatz. Die Not zwang ihn da- mal-, mit allerlei Zeichnung« sein Brot zu ver dienen. — Der auß«ord«ntliche Professor an der TlerärrtliHe» Hochschule Oberstudienrat Hofrat vr. piul. Paul Biedermann ist zum ordentlichen Honorarprofessor an dieser Hochschule ernannt worden. M«sik»«chrichten. Der für Freitag im Palmen- garten angejetzte Liederabend des Kammer sängers Ugo Brauner muH infolge Spielplatt' änderung wieder verlegt werden. Karten be halten Gültigkeit. Lh««ter»achrichtrn. Sächsische StaatS- theater. Opernhaus. Donne^tag, am IL April: „Der Rofenka»alier"mit Charlotte Viereck (Feld marschallin), Ludwig Ermord (OchS ans Lerch««), «ffa Stünz«« (Octavian). Anfang ^7 Uhr. I» Mozarts komischer Oper „Die Gärt'- nerrn aus Liebe", die am Sonnabend, den 14. Ap«l unter Herniam» Kutzfchbmh» musikalischer Leitung und der SpäeüeiMng vo» Waldemar Stiege mann ihre Erstaufführung «Hebt, ist die Be setzung die nachstehende: Don Anchise—Maz Hirzel, Arminda—Edith Saiitz, Ramiro—Maria Keuschnig, Gros Bekfiore—Ludwig Lydisch, Mar- chefa Biolanta Onesti, unter dem Namen San- drina—Angela Kvlniak, Nardo—Woldemar Staege- mmm, S-rpefta — Liese» von Schuch, ein Mrdi- cuS — Adolf «iuterhetd, eiu Tänzer — Walter Kreideweiß, ein TLazerm — Susanne Dombvis. Die Vorstellung veginnt M Uhr. Schauspielhaus: D«m«Gag, de« 1L Aprll (außer Abonnement): „Maria Stuarts Au- fang ? Uhr. Li« AnSgab« dn «»»«chütlarte» »V. Leit d«r Spi«lz«it 1922/1923 sind«» bis mit Sonnabead, de» 14. April, vormittag» vo» 1S biö 2 Uhr an der SchauspielhauSkaffe statt.
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